Was bedeutet unheilbar?

Was bedeutet unheilbar?

Ein Dialog mit einer Klientin brachte mich zu dem heutigen Blogbeitrag. Danke für diesen Denkanstoß, liebe Pina! Manches ist für mich inzwischen selbstverständlich geworden, dabei erinnere ich mich doch zu gut daran, wo ich herkomme, was meinen Weg mit meiner Erkrankung betrifft.

Es geht um die Frage nach dem Heilbar oder Unheilbar. Viele von uns kennen es. Diese Jahre des Gelähmtseins, der absoluten Resignation, weil der 7. Arzt es einem bestätigt hat, und man es zum 10. Mal im Netz gelesen hat. Diese Erkrankung gilt als unheilbar. Wie viele Jahre meines Lebens habe ich in regelrechter Erstarrtheit verbracht wegen dieser Worte. Es ist genetisch. Ja, dann ist das Schicksal natürlich besiegelt, nicht Read more

Biohacker Summit und Helsinki 2017, Teil II

Biohacker Summit und Helsinki 2017, Teil II

Lies hier meine Zusammenfassung des ersten Tages und den Vorträgen

Na, wo bin ich versteckt (rechts in der Gruppe vom Betrachter aus) ;-)?

Da ich bereits beim Aufbau der Messe und am ersten Messetag mitgearbeitet hatte als Volontärin, durfte ich den zweiten Tag des Biohacker Summits als normale Besucherin erleben. Schon gestern hatte ich angefangen, die verschiedenen Angebote der Messestände auszuprobieren. Natürlich waren die obligatorischen Smoothiepulver und Riegel mit von der Partie und es gab unglaublich leckere Rohkosttorten aus Superfoods (z.B. Beeren aus Wildsammlung aus den finnischen Wäldern). Zum Mittagessen konnte man zwischen Reispfanne mit gerösteten Insekten und bangladesisch wählen (das Gericht mit Fleisch war leider mit

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Volontärin beim Biohacker Summit Helsinki 2017, Teil I

Volontärin beim Biohacker Summit Helsinki 2017, Teil I

Für eine Organisation arbeiten, die ganz an der Spitze dabei ist, wenn es um das Wissen um gesunde Arbeitsbedingungen, gesunden Mindset geht, wo die Menschen mit Stress umzugehen wissen, sich Adaptogene einschmeißen, ihren Blutzucker stabil zu halten und gut für ihr Wohlbefinden zu sorgen wissen? Und dabei viel vom Top-Wissen aus aller Welt zum Thema gesunder Lebensstil mitbekommen? Als ich hörte, dass der Biohackersummit Helsinki Volontäre braucht, war ich dabei. Das Ticket kostet normalerweise 500 Euro, außerdem wurden uns gute Mahlzeiten und Ruheräume zur Verfügung gestellt, da kann man nicht Nein sagen!

Ganz ehrlich: Ich war ziemlich skeptisch, was ich zu erwarten Read more

Autismus Spektrum Störung, Asthma, Allergien und Umwelttoxine

Autismus Spektrum Störung, Asthma, Allergien und Umwelttoxine

Über die letzten Jahrzehnte hat sich unser Verständnis von Autismus nach und nach gewandelt. Mittlerweile wird er nicht mehr als eine einheitliche Erkrankung, sondern als multidimensionale Störung angesehen, oder auch als komplexer Phänotyp (unterschiedliche Ausprägungen), weswegen man heutzutage von einer „Autismus Spektrum Störung “ (autism spectrum disorder, „ASD“) spricht, die sich in unterschiedlichen Schweregraden mit unterschiedlichen Ausprägungen ausdrücken kann, von leichten Charakterzügen bis hin zu schwerwiegender Behinderung. Eingeschlossen sind hier frühkindlicher Autismus (Kanner Syndrom), Asperger Syndrom, atypischer Autismus, das Rett-Syndrom, hochfunktionaler Autismus und die sonstige tiefgreifende Entwicklungsstörung. Oftmals treten Begleitsymptome auf wie Tourette-Syndrom, AD(H)S, Angststörungen, Epilepsie, Phobien, Depressionen, Stottern, Zwangsstörungen, Essstörungen, Schlafstörungen…

Ebenso vielfältig sind die Gründe für diese Störung. Bei ASD sind nicht nur das Gehirn, sondern auch weitere Organsysteme betroffen. Bislang lag das Augenmerk in erster Linie auf genetischen Faktoren. Es konnte eine ganze Reihe an Genen identifiziert werden, die in einem Zusammenhang mit ASD vermutet werden, allerdings besteht hier eine sehr große Heterogenität zwischen den Betroffenen (sehr viele unterschiedliche verantwortliche Gene in verschiedenen Betroffenen), sodass relativ wenig Aussage getroffen werden kann. Außerdem geben sie eher Aussage über eine größere Wahrscheinlichkeit einer Betroffenheit, als dass sie als unmittelbar verursachend angesehen werden können. Auch die Obduktion von Gehirnen  verstorbener Betroffener zeigt eine hohe anatomische Heterogenität mit Auffälligkeiten in unterschiedlichen Bereichen.

Die Tatsache, dass Zwillingsstudien zeigen, dass bei eineiigen Zwillingen die Wahrscheinlichkeit Read more

Buchvorstellung: „Death by Food Pyramid“ von Denise Minger

Buchvorstellung: „Death by Food Pyramid“ von Denise Minger

Was, wenn ich dir sage, dass die Empfehlungen bezüglich der Schädlichkeit von Cholesterin und gesättigten Fetten eher etwas mit Wirtschaft und Politik als mit Wissenschaft zu tun haben…

Meine kurze Vorstellung von „Death by Food Pyramid“ von Denise Minger. Ich empfehle dir stark, ihren Blog zu besuchen.
https://rawfoodsos.com

Eine Sache sollte man aber über sie wissen: Sie sagt nur etwas, wenn es wirklich etwas zu sagen gibt und wenn sie ihre Recherchen sehr gut abgesichert hat. Das bringt auch oft den interessanten Effekt mit sich, dass man denkt, man käme so allmählich an das Ende eines Blogposts um dann festzustellen, dass man sich gerade erst durch die Einleitung gekämpft hat. Berühmt geworden ist Denise Minger durch ihre Gegenstellungnahme und Kritik zu dem Buch „China Study“ (die ich ebenso gelesen habe) von T. Colin Campbell. Aber auch hierfür solltest du viieel Zeit mitbringen.

The China Study

Was ich so gut an Denise Minger finde, ist dass sie sehr offen ist, auch für jegliche Gegenstimmen und dabei völlig unparteiisch und unvoreingenommen ist, da sie keine Medizinerin oder Ernährungswissenschaftlerin o.ä. ist. Menschen mit entsprechendem Hintergrund besitzen leider oftmals einen Tunnelblick, während wirkliche Innovationen oftmals von Außenseitern kommen. Sie fürchtet sich nicht, unangenehme Fragen zu stellen und sich auf unbekanntes Terrain zu begeben und gewisse Dinge wenigstens in Betracht zu ziehen, während viele, die von ihrer Ernährungsweise überzeugt sind, sofort dicht machen, wenn sie auch nur den geringsten Hinweis auf etwas bekommen, das ihr Weltbild in Frage stellen könnte (gilt für Veganer genauso wie für Paleoanhänger, Lowcarber, Vertreter der DGE…). Ihr geht es einzig und allein um die Wahrheit, um das, was wirklich funktioniert und den Menschen dient. Sie betont ebenfalls sehr stark die Individualtität des Einzelnen, seien es jetzt Gene, Darmflora oder aktuelle hormonelle Verhältnisse.

Ebenso finde ich es sehr gut, dass sie den Leuten Mut macht, sich selbst mit den Studien und der Wissenschaft auseinanderzusetzen, dass es eben nichts ist, was irgendwelche besonderen, außergewöhnlich intelligenten Wissenschaftler irgendwo weit weg von den Normalsterblichen in den Wolken produzieren und praktizieren, sondern dass JEDER Wissenschaft verstehen und einen Zugang dazu finden kann und dadurch sich nichts mehr erzählen lassen muss und sein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann. Man muss wirklich begreifen: Die Originalstudien, die neuesten Erkenntnisse sind da draußen (also im Internet) und für JEDERMANN ZUGÄNGLICH (okay, für manche Studien muss man etwas bezahlen, wenn man den kompletten Artikel haben will, aber man kriegt in jedem Fall eine Zusammenfassung der Methoden und Ergebnisse)! Wir müssen nur ein bisschen suchen und LESEN.

In ihrem Buch gibt sie einem gutes Handwerkszeug an die Hand, um zu verstehen, wie man eine Studie liest und interpretiert (was auch als Wissenschaftler nicht trivial ist, wie ich bei meinen eigenen Mini-Studien gemerkt habe. Oft wirft neues Hintergrundwissen wieder ein ganz anderes Licht auf die Ergebnisse), wie man Experten kritisch hinterfragt, was Anzeichen dafür sind, dass jemand persönliche, ideologische oder wirtschaftliche Interessen verfolgt und dass es gerade in Amerika gang und gäbe ist, dass gewisse akademische Titel schlichtweg käuflich sind (Diploma Mills)! Sehr interessant und irgendwie verstörend dazu die Geschichte von Henrietta Goldacre, die zum Zeitpunkt ihres Diplomerhalts nicht nur tot, sondern auch eine Katze war. Für 60$ hatte ihr Besitzer, ein Journalist, sie für ein Diplom der American Association of Nutritional Consultants (AANC) angemeldet.

Also, wenn dich die Geschichte dahinter, woher unsere heutigen Diätempfehlungen, Ernährungsvorstellungen und gewisse Produkte kommen, interessiert, und du deinen Glauben an Experten und dein Weltbild mal etwas durcherschüttert haben willst und dabei noch ein paar sehr interessanten Fragen rund um gesunde Ernährung und individueller Stoffwechsel auf den Grund gehen willst, empfehle ich dir Denise´s Buch wirklich sehr! Glaube mir, es wird keine Langeweile aufkommen (nein, glaube mir nichts, sondern mach dir selbst ein Bild ;-))!

Hier noch ein paar Links für Plattformen, falls du mit deinen eigenen Wissenschaftsliteraturrecherchen anfangen möchtest, wo du am besten startest:

Buchvorstellung: „The last best cure“ von Donna Jackson Nakazawa

Buchvorstellung: „The last best cure“ von Donna Jackson Nakazawa


Während meines dreieinhalbwöchigen Aufenthalts auf der Greifswalder Oie im Zuge eines ehrenamtlichen Vogelberingungspraktikums las ich das Buch von Donna Jackson Nakazawa, „The last best cure – My Quest to awaken the healing parts of my brain and get back my body, my joy, and my life„, das auf sehr intensive und ergreifende Weise die Geschichte der Genesung von Donna beschreibt, die wirklich mein Leben und meine Art, über Krankheit und unser Immunsystem zu denken, verändert hat.

Es geht um den neuen Forschungszweig der Psychoneuroimmunologie (meist abgekürzt als PIN) und wie wir unser Gehirn von chronischem Stress auf Lebensfreude und unseren Körper von Krankheit auf Gesundwerdung umprogrammieren Read more

Die Gene sind unschuldig

Die Gene sind unschuldig

„Herr Doktor, woher kommt meine Neurodermitis überhaupt?“ „Es ist ein Gendefekt. Da kann man nichts machen. Sie müssen damit leben.“ Diesen oder ähnliche Sätze haben die meisten mit Sicherheit schon von ihrem Arzt gehört, sei es in Bezug auf die Neurodermitis oder auch auf eine andere chronische Erkrankung. Man solle sich damit abfinden und weiter die verschriebenen Cremes oder Medikamente benutzen, denn unser Körper hat einen „Defekt“. Doch woher weiß man das überhaupt und ist es tatsächlich so?

Das Problem ist: Vieles ist eine Hypothese. Auch wenn das angeblich zuständige Gen nicht entdeckt werden kann, so etabliert sich diese Annahme schnell als Allgemeinwissen in der Praxis. Doch es muss ein Gendefekt sein, denn sonst würde unsere Medizin es doch heilen können und auch die Tatsache, dass viele schon mit einer Erkrankung geboren wurden, muss doch dafür sprechen, oder?

Nicht unbedingt. Auch die Tatsache, dass andere Familienmitglieder gleichermaßen betroffen sind, ist kein Beweis. Denn wir teilen so viel mehr, als nur unsere Gene. Wir sind den gleichen Read more

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