Buchvorstellung: „Death by Food Pyramid“ von Denise Minger

Buchvorstellung: „Death by Food Pyramid“ von Denise Minger

Was, wenn ich dir sage, dass die Empfehlungen bezüglich der Schädlichkeit von Cholesterin und gesättigten Fetten eher etwas mit Wirtschaft und Politik als mit Wissenschaft zu tun haben…

Meine kurze Vorstellung von „Death by Food Pyramid“ von Denise Minger. Ich empfehle dir stark, ihren Blog zu besuchen.
https://rawfoodsos.com

Eine Sache sollte man aber über sie wissen: Sie sagt nur etwas, wenn es wirklich etwas zu sagen gibt und wenn sie ihre Recherchen sehr gut abgesichert hat. Das bringt auch oft den interessanten Effekt mit sich, dass man denkt, man käme so allmählich an das Ende eines Blogposts um dann festzustellen, dass man sich gerade erst durch die Einleitung gekämpft hat. Berühmt geworden ist Denise Minger durch ihre Gegenstellungnahme und Kritik zu dem Buch „China Study“ (die ich ebenso gelesen habe) von T. Colin Campbell. Aber auch hierfür solltest du viieel Zeit mitbringen.

The China Study

Was ich so gut an Denise Minger finde, ist dass sie sehr offen ist, auch für jegliche Gegenstimmen und dabei völlig unparteiisch und unvoreingenommen ist, da sie keine Medizinerin oder Ernährungswissenschaftlerin o.ä. ist. Menschen mit entsprechendem Hintergrund besitzen leider oftmals einen Tunnelblick, während wirkliche Innovationen oftmals von Außenseitern kommen. Sie fürchtet sich nicht, unangenehme Fragen zu stellen und sich auf unbekanntes Terrain zu begeben und gewisse Dinge wenigstens in Betracht zu ziehen, während viele, die von ihrer Ernährungsweise überzeugt sind, sofort dicht machen, wenn sie auch nur den geringsten Hinweis auf etwas bekommen, das ihr Weltbild in Frage stellen könnte (gilt für Veganer genauso wie für Paleoanhänger, Lowcarber, Vertreter der DGE…). Ihr geht es einzig und allein um die Wahrheit, um das, was wirklich funktioniert und den Menschen dient. Sie betont ebenfalls sehr stark die Individualtität des Einzelnen, seien es jetzt Gene, Darmflora oder aktuelle hormonelle Verhältnisse.

Ebenso finde ich es sehr gut, dass sie den Leuten Mut macht, sich selbst mit den Studien und der Wissenschaft auseinanderzusetzen, dass es eben nichts ist, was irgendwelche besonderen, außergewöhnlich intelligenten Wissenschaftler irgendwo weit weg von den Normalsterblichen in den Wolken produzieren und praktizieren, sondern dass JEDER Wissenschaft verstehen und einen Zugang dazu finden kann und dadurch sich nichts mehr erzählen lassen muss und sein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann. Man muss wirklich begreifen: Die Originalstudien, die neuesten Erkenntnisse sind da draußen (also im Internet) und für JEDERMANN ZUGÄNGLICH (okay, für manche Studien muss man etwas bezahlen, wenn man den kompletten Artikel haben will, aber man kriegt in jedem Fall eine Zusammenfassung der Methoden und Ergebnisse)! Wir müssen nur ein bisschen suchen und LESEN.

In ihrem Buch gibt sie einem gutes Handwerkszeug an die Hand, um zu verstehen, wie man eine Studie liest und interpretiert (was auch als Wissenschaftler nicht trivial ist, wie ich bei meinen eigenen Mini-Studien gemerkt habe. Oft wirft neues Hintergrundwissen wieder ein ganz anderes Licht auf die Ergebnisse), wie man Experten kritisch hinterfragt, was Anzeichen dafür sind, dass jemand persönliche, ideologische oder wirtschaftliche Interessen verfolgt und dass es gerade in Amerika gang und gäbe ist, dass gewisse akademische Titel schlichtweg käuflich sind (Diploma Mills)! Sehr interessant und irgendwie verstörend dazu die Geschichte von Henrietta Goldacre, die zum Zeitpunkt ihres Diplomerhalts nicht nur tot, sondern auch eine Katze war. Für 60$ hatte ihr Besitzer, ein Journalist, sie für ein Diplom der American Association of Nutritional Consultants (AANC) angemeldet.

Also, wenn dich die Geschichte dahinter, woher unsere heutigen Diätempfehlungen, Ernährungsvorstellungen und gewisse Produkte kommen, interessiert, und du deinen Glauben an Experten und dein Weltbild mal etwas durcherschüttert haben willst und dabei noch ein paar sehr interessanten Fragen rund um gesunde Ernährung und individueller Stoffwechsel auf den Grund gehen willst, empfehle ich dir Denise´s Buch wirklich sehr! Glaube mir, es wird keine Langeweile aufkommen (nein, glaube mir nichts, sondern mach dir selbst ein Bild ;-))!

Hier noch ein paar Links für Plattformen, falls du mit deinen eigenen Wissenschaftsliteraturrecherchen anfangen möchtest, wo du am besten startest:

Probleme, die unsere Vorfahren noch nicht hatten mit der Ernährung

Probleme, die unsere Vorfahren noch nicht hatten mit der Ernährung

Wir bilden es uns nicht ein, wir Betroffenen wollen nicht einfach nur Aufmerksamkeit erregen und im Mittelpunkt stehen, wir haben es tatsächlich mit einer Epidemie an chronisch entzündlichen Erkrankungen zu tun, und auch wenn sich manche sogar darüber lustig machen, es ist nicht lustig sondern kostet sehr viel an Lebensqualität, mit einer Nahrungsmittelintoleranz leben zu müssen.

Sind wir selbst dran schuld? Ich könnte ja mal alles sammeln, was mir so einfällt, was sich in den letzten 10000, 150 Jahren oder 70 Jahren, also seit dem Übergang von der paläolithischen Steinzeit in die neolithische Steinzeit, Beginn der industriellen Revolution bzw. erst seit dem 2. Weltkrieg verändert hat, und was alles einen Beitrag leisten KÖNNTE, um unser endokrines System, unsere Biochemie, unseren körpereigenen Elektromagnetismus und schließlich unser Immunsystem durcheinander zu bringen: Read more

Die Gene sind unschuldig

Die Gene sind unschuldig

„Herr Doktor, woher kommt meine Neurodermitis überhaupt?“ „Es ist ein Gendefekt. Da kann man nichts machen. Sie müssen damit leben.“ Diesen oder ähnliche Sätze haben die meisten mit Sicherheit schon von ihrem Arzt gehört, sei es in Bezug auf die Neurodermitis oder auch auf eine andere chronische Erkrankung. Man solle sich damit abfinden und weiter die verschriebenen Cremes oder Medikamente benutzen, denn unser Körper hat einen „Defekt“. Doch woher weiß man das überhaupt und ist es tatsächlich so?

Das Problem ist: Vieles ist eine Hypothese. Auch wenn das angeblich zuständige Gen nicht entdeckt werden kann, so etabliert sich diese Annahme schnell als Allgemeinwissen in der Praxis. Doch es muss ein Gendefekt sein, denn sonst würde unsere Medizin es doch heilen können und auch die Tatsache, dass viele schon mit einer Erkrankung geboren wurden, muss doch dafür sprechen, oder?

Nicht unbedingt. Auch die Tatsache, dass andere Familienmitglieder gleichermaßen betroffen sind, ist kein Beweis. Denn wir teilen so viel mehr, als nur unsere Gene. Wir sind den gleichen Read more

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