Dysautonomie – wenn das vegetative Nervensystem aus dem Gleichgewicht gerät

Dysautonomie – wenn das vegetative Nervensystem aus dem Gleichgewicht gerät

In diesem Artikel möchte ich für euch den Begriff der Dysautonomie (auch als vegetative Dystonie bezeichnet) einführen. Es ist wichtig, dieses Konzept oder-Symptomspektrum zu verstehen, da es eine Vielzahl von Symptomen und körperlichen Problemen zusammenfasst, die bislang vom medizinischen System als völlig unzusammenhängend behandelt werden. Diese neue Art der Betrachtung kann neue, übergreifende Lösungswege eröffnen. Read more

Dünndarmfehlbesiedlung, DDFB (Small Intestinal Bacterial Overgrowth, SIBO)

Dünndarmfehlbesiedlung, DDFB (Small Intestinal Bacterial Overgrowth, SIBO)
Unsere Darmflora

Unser Darm ist besiedelt von kleinen, symbiotischen Helferchen, unserer Darmflora oder Mikrobiom. Diese besteht aus Bakterien, Archaeen, Viren, Einzellern, Pilzen und Hefen, wobei Bakterien den Großteil unseres Mikrobioms ausmachen. Wir benötigen unsere Symbionten, da sie uns dabei helfen, unsere Nahrung zu verdauen, gewisse Nährstoffe wie B-Vitamine, Vitamin K und kurzkettige Fettsäuren zur Verfügung stellen, Toxine und Abfallprodukte abbauen, Neurotransmitter herstellen, unseren Darm pflegen und gesund halten und für eine gesunde Immunmodulation sorgen. Nach aktuellen Schätzungen wird angenommen, dass wir genauso viele Darmbakterien in uns tragen, wie wir Körperzellen besitzen! Sie machen etwa 200 Gramm unseres Körpergewichts aus und setzen sich aus geschätzten 400-500 verschiedenen Spezies zusammen 1).

Von der Besiedlungsdichte her sollten wir einen stetigen Gradienten in unserem Verdauungstrakt haben. Der Magen sollte relativ keimarm sein, im Dünndarm steigt die Besiedlung langsam an, sollte aber noch gering sein, um nicht die kritische enzymatische Verdauung und Nährstoffaufnahme hier zu beeinträchtigen, und unser Dickdarm sollte stark besiedelt sein von gesunder Darmflora, damit dort die Überreste verwertet werden können.

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Denver, Colorado 2017 Teil 4 (Boulder)

Denver, Colorado 2017 Teil 4 (Boulder)

30.5. – 14.6.17

Lies hier über die erste Etappe meiner Reise

Am Mittwoch besuche ich mit Johanne die Stadt Boulder. Johanne ist eigentlich aus Kanada, lebt aber jetzt in Peru, wo sie im Amazonas Regenwald zusammen mit ihrem Lebensgefährten ein Retreat Center eröffnet hat. Mit dem Bus ist es knapp eine Stunde Fahrt von Denver, aber man bekommt hier Daytickets für vernünftige Preise, für 9$ für hin und zurück, da kann man nicht meckern. Boulder ist der Sitz vom Institute for the Psychology of Eating und Wohnort von Marc David. Wir hatten schon Großartiges von Boulder gehört und auch schon einen kleinen Blick beim gestrigen Durchfahren auf den Weg zu den Rockys auf diese hübsche Stadt erhaschen können. Boulder liegt am Fuße der Rocky Mountains auf einer Höhe von 1655 m über dem Meeresspiegel. Etwa ein Drittel der etwa 100.000 Read more

Video: Erste Hilfe bei Neurodermitis, Ausschlag & Juckreiz

Video: Erste Hilfe bei Neurodermitis, Ausschlag & Juckreiz

Meine wichtigsten erste Hilfe Tipps bei Ausschlag und Juckreiz. Hier gibts außerdem weitere Infos.


Die im Video genannten Ressourcen:
Natron bekommst du günstig hier
hochwertiges Weihrauchöl (antientzündlich)
Teebaumöl (antimikrobiell)
Weleda Gesichtscreme
Weleda Lipbalsam
mysalifree salicylatfreie Tagescreme mit Reiskeimöl
mysalifree salicylatfreies Augenbalsam mit Nachtkerze

Keine ätherische Öle bei Salicylatintoleranz verwenden!
Das Schöne an den Cremes ist, dass sie schnell einziehen und keinen unangenehmen bappigen Film auf der Haut hinterlassen. Sind aber natürlich nur Pflege-, und keine Medizinprodukte.

Achte bei trockener und entzündeter Haut darüber hinaus auf Read more

Mastzelle

Mastzelle

Mastzellen in der Zellkultur

Mastzellen, auch Mastozyten genannt, gehören zu den Leukozyten, spezifischer zu den Granulozyten. Sie reifen aus myeloiden Stammzellen im Knochenmark heran, die Teil des Immunsystems sind. Im Zytoplasma (der Zellflüssigkeit) der Mastzelle finden sich auffällig viele Granula (quasi Speichersäckchen), die reich an hunderten verschiedener Botenstoffen sind, wie Amine wie Histamin, Serotonin, Heparin, Neuropeptide, verschiedene Enzyme, Eicosanoide wie Leukotriene, Prostaglandine und Thromboxan, Proteasen wie Chymase und Tryptase, Cytokinen (wie Tumornekrosefaktor, TNF), Stickoxid (NO).

Mastzellen sind an der angeborenen sowie erworbenen Immunantwort beteiligt sowie an entzündlichen Geschehen. Sie finden sich vorwiegend in Barriereorganen, nämlich in der Haut (hier vor allem um Nervenendigungen) und den Schleimhäuten von Nase, Lunge, Augen, Ohren, Darm, Mund, Zunge, Urogenitaltrakt, im Bindegewebe, um Organe, Lymph- und Blutgefäße, in den koronaren Arterien und Nervenzellen. Sie stellen unsere erste Verteidigungslinie gegen Eindringlinge dar. Auch im Zentralnervensystem finden wir Mastzellen, allerdings keine zirkulierenden weißen Blutimmunzellen, auch im Gehirn, im Diencephalon (Zwischenhirn), besonders der Hypothalamus ist reich an Mastzellen. Auch hier vor allem in Barrieregeweben, nämlich der Hirnhaut, dem Ependym, dem Plexus choroideus, und um die Blutgefäße der Blut-Hirn-Schranke sind sie reichlich angesiedelt und nehmen auf sie Einfluss über ihre vasoaktiven Funktionen.

Mastzellen existieren phylogenetisch schon sehr lange, seit etwa 500 Mio. Jahren, schon bevor unsere Vorfahren ein Gehirn oder das adaptive Immunsystem entwickelten. Man kann sie daher als Kanarienvogel in der Kohlemine bezeichnen oder als wichtige Alarmanlage, denn sie zeigen, dass mit unserer Umwelt etwas nicht stimmt, wenn sich heutzutage die Mastzellerkrankungen derart häufen, wo wir doch Jahrmillionen lang hervorragend mit ihnen zurecht gekommen sind und sie daher im Laufe der Evolution nicht ausselektiert wurden. Wir finden sie auch in „niederen“ Wirbeltieren wie Fischen und Reptilien.

Mastzellen wurden 1878 durch Paul Ehrlich entdeckt. Er gab ihnen ihren Namen, da sie wie vollgefressen aussehen und er ursprünglich annahm, ihre Aufgabe wäre es, andere Zellen zu füttern.

Mastzellen besitzen viele sehr wichtige Aufgaben. Sie spielen eine Rolle in der Wundheilung und Bekämpfung von Pathogenen (es wurde ein Laborrattenstamm ohne Mastzellen gezüchtet; wenn diese eine Wunde kassieren, heilt diese nicht mehr), bei der Bildung neuer Blutgefäße, der Immuntoleranz, der Verhinderung von Krebs und dem Schutz unserer inneren Organe. Sie ähneln stark den Basophilen, die aber, im Gegensatz zu Mastzellen, im Blutkreislauf zirkulieren.

Sie können sehr heterogen in ihrer Funktionsweise, Größe und den Stoffen, mit denen sie beladen sind, sein und somit je nach Situation und Gewebe unterschiedlichen Aufgaben nachgehen. Sie sind außerdem in der Lage, auf neue Umweltbedingungen zu reagieren und sich entsprechend anzupassen. Sie geben gefäßerweiternde (Histamin, Leukotriene), nervendepolarisierende (Histamin) und damit schmerz- und juckreizauslösende und blutgerinnungshemmende Stoffe ab (Heparin). Prostaglandine und Leukotriene sorgen für Kontraktion der glatten Muskulatur des respiratorischen (Atmungs-) Systems und Schleimbildung. Leukotriene und Histamin sorgen außerdem für eine erhöhte Gefäßpermeabilität, was dafür sorgt, dass Plasma einströmt (was du bei Urtikaria erlebst) und somit andere Immunzellen, die u.a. durch Tryptase eingeschaltet werden, an den Ort einer Entzündungsreaktion kommen, die ebenfalls an der Bekämpfung bestimmter Stoffe und Eindringlinge, aber auch an der damit einhergehenden Symptomatik beteiligt sind. Cytokine sind hormonähnliche Stoffe, die das Immunsystem im gesamten Körper in Sekundenschnelle aktivieren können und ebenfalls an der Regulation von Entzündungsgeschehen beteiligt sind.

Mastzellen können zum Ort eines entzündlichen Geschehens oder einer allergischen Reaktion wandern und sich an dortige Zellen anheften. Sie sind ungewöhnlich langlebig im Vergleich mit anderen Immunzellen und können mehrere Monate oder Jahre überleben, bevor sie absterben.

Wird an einer Stelle die Mastzelldegranulation getriggert, können sie, je nach Stärke der Reaktion (je nachdem wie viele Mastzellen aktiviert werden und wie viele aktive Stoffe diese wiederum ausschütten und wie empfindlich die Mastzellen bereits in anderen Körperteilen sind, etc.), zu einer Kettenreaktion führen, die Mastzellen im gesamten Körper triggert. So kann ein eingeatmetes Staubkorn an einer Person spurlos vorübergehen, bei einem anderen direkt für Naselaufen sorgen, oder aber auch ein verschlucktes Körnchen Erdnuss zu einem systemischen anaphylaktischen Schock führen. Über Proteasen wie Tryptase können sie umliegendes Gewebe verändern und stark schädigen.

Viele weitere Funktionen von Mastzellen sind auch heute noch nicht vollständig verstanden.

Was aktiviert Mastzellen?

Mastzellen sind beteiligt an entzündlichen Geschehen um Wunden, eine ihrer Hauptaufgaben aber ist der Schutz vor Parasiten, was über Immunglobuline des Typs E erfolgt. IgE-induzierte Mastzellreaktionen spielen auch eine entscheidende Rolle bei Allergien vom Typ 1, Soforttypallergie. Hierzu gehören Asthma, Neurodermitis, Juckreiz, Urtikaria, Nahrungsmittelallergien, Anaphylaxis, allergische Rhinitis, Heuschnupfen. Mastzellen werden aktiviert durch IgE, IgG, Antigene und Allergene, aber auch durch Verletzung des Gewebes an sich. Bei Kontakt platzen sie auf und entlassen den Inhalt von ca. 500 Granula, die über 50 verschiedene Substanzen enthalten (also weit mehr als nur Histamin, auch wenn sich die pharmakologischen Forschungen fast einzig und allein um diesen einen Stoff drehen (Antihistaminika), obwohl mehrere Stoffe an der Entwicklung allergischer Reaktionen beteiligt sind). Mastzellen können dabei entweder explosionsartig den gesamten Inhalt ihrer Granula freisetzen (i.d.Regel IgE vermittelt, anaphylaktische Reaktion), oder auch selektiv einzelne Stoffe (piecemeale Degranulation, bei anderen entzündlichen Geschehen), was über die Mitochondrien reguliert wird. Antigene können wie schon genannt Parasiten (Darmparasiten oder die Demodex Milbe) sein, aber auch von Viren freigesetzte Moleküle, durch Bakterien (Darmbakterien wie Clostridien, aber auch Staphylococcus aureus) produzierte Endotoxine, Pilze oder Umwelttoxine wie Schwermetalle, Pestizide und Chlorverbindungen. Bakterien können darüber hinaus Stoffe abgeben, die das ordnungsgemäße Absterben von Mastzellen verhindern, so dass auch fehlerhafte und überreaktive Mastzellen überleben. Über Mastzellen als wichtigste Mediatoren können Pathogene Einfluss auf die Darm-Hirn-(Haut-)Achse nehmen.

Ganz schön viel, was unsere armen Beschützerchen so täglich aushalten müssen! Copyright 2018 Dorothee Rund

Sogar mechanische Reize wie Druck, Kratzen oder ein Schlag können Mastzellen triggern (siehe auch weitere Trigger).

Desweiteren können Hormone, wie die Sexualhormone Gonadotropin-Releasing-Hormon und Östrogen oder das Stresshormon Corticotropin-Releasing-Hormone, Mastzellen aktivieren und insgesamt die Produktion an Mastzellen erhöhen. Das Stresshormon Cortisol (dessen Freisetzung durch Corticotropin-Releasing-Hormone getriggert wird) hingegen reguliert die Anzahl und Aktivität von Mastzellen herunter. Aus diesem Grund wird Cortisol (=Hydrocortison) auch in antientzündlichen Präparaten wie Cremes und Medikamenten gegen chronisch entzündliche Erkrankungen eingesetzt. Ebenso können Neuropeptide wie Substanz P, Neurotensin und Nervenwachstumsfaktor sowie andere Immunmoleküle Mastzellaktivität triggern. Oxidativer Stress kann direkt zur Aktivierung von Mastzellen führen. Mastzellen interagieren mit T-Zellen über Tumornekrosefaktor (TNF). Interessanterweise können Mastzellen viele Stoffe, von denen sie aktiviert werden, gleichzeitig auch abbauen und besitzen Mechanismen, um das Immunsystem wieder beruhigen.

Lies hier über die Zusammenhänge zwischen Stress und Mastzellerkrankungen.

Wie entsteht eine Allergie?

Vom Allergen zur allergischen Reaktion, ausgelöst durch Mastzellen, getriggert von Immunglobulin E

Beim ersten Kontakt einer antigenpräsentierenden Zelle mit einem Allergen werden Antigen-spezifische Typ2-T-Helferzellen (TH2-Lymphozyten) produziert, die wiederum B-Zellen über Cytokine aktivieren, die dann IgE Antikörper herstellen, spezifisch gegen diesen Stoff, z.B. ein bestimmter Pollen. Diese (mehrere 100.000 Stück) binden an Mastzellen (und Basophile). Sie sind nun sensibilisiert, aber es kommt noch zu keiner Reaktion. Beim nächsten Kontakt mit dem Allergen bindet es an die nun an die Oberfläche von Mastzellen gebundenen IgE Antikörper, wodurch die Mastzelle das Signal durch Calciumioneneinstrom bekommt, ihren Inhalt mit den ganzen Entzündungschemikalien freizugeben. Lokal entsteht eine plötzliche entzündliche („allergische“) Immunreaktion, darüber hinaus können weitere Körperstellen über Cytokine ebenfalls alarmiert werden.

Die Reaktion auf Toxine, Medikamente und Hormone erfolgt hingegen nicht-IgE vermittelt, also nicht-immunologisch, es kann also zu einer Reaktion kommen, ohne dass sich entsprechende Immunglobuline im Blut nachweisen lassen.

Mastzellinvolvierte Erkrankungen sind die Mastozytose, bei der der Körper zu viele Mastzellen herstellt, und das Mastzellaktivierungssyndrom, bei dem die Mastzellen stark überreaktiv und wahrscheinlich auch vermehrt mit Entzündungsbotenstoffen beladen sind. Wie bei den anderen Zivilisationserkrankungen dürften hier die Übergänge zwischen einem Gesunden und einem Kranken fließend und schwierig abzugrenzen sein.

Neben den allergischen/atopischen Erkrankungen stehen auch multiple chemische Sensitivität, chronisches Erschöpfungssyndrom, Migräne, Mittelohrentzündung, Fibromyalgie, Rosazea, interstitielle Zystitis, chronische Prostatitis, AIDS, Neurofibromatose, Osteoporose, Autismusspektrumstörung, Schizophrenie, manische Depression, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes, Arthrose, Reizdarm und Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Endometriose und Psoriasis im Zusammenhang mit Mastzellen. Siehe auch „Chronische entzündliche Erkrankungen“.

Mastzellen kann man sich vorstellen wie die Wachttürme in einer Stadt. Die Wächter halten nach fremden Eindringlingen Ausschau. Sobald sie etwas verdächtiges wahrnehmen, alarmieren sie mit chemischen Signal­stoffen die Soldaten in ihrem Stadtteil, damit diese zum Ort des Angriffs eilen, um die Gefahr abzuwehren. ~www.mastzellaktivierung.info

Self-defense is Nature´s oldest law. ~John Dryden 1681

Zufrieden und ausgeglichen, doch stets zum Eingreifen bereit, so wie es die Natur vorgesehen hat. Copyright 2018 Dorothee Rund

Lerne auf meinem Blog und in meinem Gratis-E-Book, wie du für starke und ausgeglichene Mastzellen sorgen kannst!


  • Budzyński J, Kłopocka M (2014). „Brain-gut axis in the pathogenesis of Helicobacter pylori infection“. World J. Gastroenterol. 20 (18): 5212–25. 
  • Carabotti M, Scirocco A, Maselli MA, Severi C (2015). „The gut-brain axis: interactions between enteric microbiota, central and enteric nervous systems“. Ann Gastroenterol. 28 (2): 203–209.
  • Pang, X., Letourneau, R., Rozniecki, J. J., Wang, L., & Theoharides, T. C. (1996). Definitive characterization of rat hypothalamic mast cells. Neuroscience, 73(3), 889-902.
  •  Silver, R., Silverman, A. J., Vitković, L., & Lederhendler, I. I. (1996). Mast cells in the brain: evidence and functional significance. Trends in neurosciences, 19(1), 25-31.
  • Theoharides, T. C., Alysandratos, K. D., Angelidou, A., Delivanis, D. A., Sismanopoulos, N., Zhang, B., … & Kalogeromitros, D. (2012). Mast cells and inflammation. Biochimica et Biophysica Acta (BBA)-Molecular Basis of Disease, 1822(1), 21-33.
  • Kraneveld, A. D., Sagar, S., Garssen, J., & Folkerts, G. (2012). The two faces of mast cells in food allergy and allergic asthma: the possible concept of Yin Yang. Biochimica et Biophysica Acta (BBA)-Molecular Basis of Disease, 1822(1), 93-99.
  • Theoharides, T. C., & Cochrane, D. E. (2004). Critical role of mast cells in inflammatory diseases and the effect of acute stress. Journal of neuroimmunology, 146(1), 1-12.
  • Saluja, R., Metz, M., & Maurer, M. (2012). Role and relevance of mast cells in fungal infections. Frontiers in immunology, 3, 146.
  • Frossi, B., De Carli, M., Daniel, K. C., Rivera, J., & Pucillo, C. (2003). Oxidative stress stimulates IL‐4 and IL‐6 production in mast cells by an APE/Ref‐1‐dependent pathway. European journal of immunology, 33(8), 2168-2177.
  • Theoharides, T. C., Donelan, J. M., Papadopoulou, N., Cao, J., Kempuraj, D., & Conti, P. (2004). Mast cells as targets of corticotropin-releasing factor and related peptides. Trends in pharmacological sciences, 25(11), 563-568.
  • Akin, C. (2017). Mast cell activation syndromes. Journal of Allergy and Clinical Immunology, 140(2), 349-355.
  • Lawrence B. Afrin, M.D.: Never bet against Occam – Mast Cell Activation Diesease and the Modern Epidemics of Chronic Illness and Mediacal Complexitiy.

Interview mit Ulrike Ischler: Salicylatfreie Biokosmetik, Hautgesundheit, Unverträglichkeiten

Interview mit Ulrike Ischler: Salicylatfreie Biokosmetik, Hautgesundheit, Unverträglichkeiten

Ein sehr spannendes Interview mit Ulrike Ischler aus Österreich, die aufgrund ihrer eigenen Fibromyalgieerkrankung und verschiedenen Unverträglichkeiten ihre eigene Biokosmetiklinie erschaffen hat. Aufgrund der Guaifenesintherapie, durch die sie fast Beschwerdefreiheit erlangt hat, brauchte sie Pflegeprodukte, die absolut salicylatfrei sind, wovon auch Menschen mit sensibler Haut und einer Salicylatintoleranz profitieren. Für viele Betroffene ist dies die erste Pflegeserie, die sie ohne Beschwerden nutzen können. Wir gehen ausführlich darauf ein, warum es sehr wichtig für die Gesundheit ist, darauf zu achten, was man von außen auf die Haut schmiert, außerdem darauf, wie verlässlich Label und dermatologische Tests wirklich sind. Auch gibt sie sehr interessante Einblicke in andere Gesundheitsbranchen, Ulrike Ischler hat unter anderem für die Pharmaindustrie gearbeitet.
Sehr beeindruckt hat Ulrike mich auch in der Hinsicht, dass sie trotz dieser einschneidenden Veränderungen in ihrem Leben durch die schwere Erkrankung nie aufgegeben hat, sondern zielstrebig nach einer Lösung für sich gesucht hat. Ich weiß von anderen Betroffenen, dass es nicht einfach ist, mit der Fibromyalgie zu leben und eine gewisse Portion Mut dazugehört, auf eigene Faust diese Therapie durchzuziehen. Auch ich selbst weiß, wieviel Durchhaltevermögen es kostet, neue und ganzheitliche Wege einzuschlagen, und daher freue ich mich, Read more

Salicylatintoleranz

Salicylatintoleranz

Anakwü
Anakwü

Salicylate sind die Salze und Ester von Salicylsäure (o-Hydroxybenzoesäure), eine organische Säure, die zu den Phenolen zählt, und die nicht nur der wichtigste Bestandteil in Aspirin und anderen Schmerzmitteln ist, sondern auch in Kosmetikprodukten und allen Pflanzen in sehr unterschiedlicher Konzentration vorkommt. Für Pflanzen sind sie ein wichtiger Teil ihres Immunsystems und dienen der Abwehr von Krankheitserregern wie Pilzen und Bakterien und von Insekten. Salicylate werden im Körper zu Salicylsäure umgewandelt und wirken in hohen Dosen toxisch. Man kann sie zu den Antinährstoffen zählen.

Welche Effekte können hohe Salicylataufnahmen haben?

  • Respiratorische Alkalose: Salicylsäure stimuliert das respiratorische Zentrum im Hirnstamm. Dies führt zu Hyperventilation und damit zu einer Erhöhung des Blut-pH-Werts.
  • Metabolische Azidose und Hyperthermie: Salicylsäure stört den mitochondrialen Metabolismus (Citratzyklus), was die Energieproduktion hemmt und für eine Verschiebung vom aeroben zum aneroben Metabolismus sorgt. Das Ergebnis: Ansammlung von Pyruvat und Lactat und Anstieg von Wärmeproduktion, was zu einem Absinken des Blut- und Gewebe-pH-Werts führt und einer erhöhten Körpertemperatur.

In der Anfangsphase von akuter Salicylsäurevergiftung kommt es zu einem höheren Urin-pH-Wert durch Ausscheidung von Kalium und Natrium Bicarbonat. Symptome sind: Erbrechen und Übelkeit, starkes Schwitzen, Tinnitus, Schwindelattacken, Hyperventilation, hohe Herzschlagfrequenz, Hyperaktivität. Im Folgenden sinkt der Urin-pH-Wert durch Kaliumverlust und Aufbau von Pyruvat und Lactat. Es kann zu weiteren Symptomen kommen wie Fieber, Unruhe, Delirium, Halluzinationen, Krämpfen, Lethargie und Benommenheit.


Symptome

Die Salicylatintoleranz ist seit 1902 medizinisch beschrieben. Bei Menschen mit Salicylatintoleranz genügen schon viel kleinere Dosen um Symptome einer Vergiftung hervorzurufen, ähnlich wie bei der Histaminintoleranz. In Europa sollen 2,5% der Bevölkerung betroffen sein. Ursprünglich nur als Nebenwirkung auf bestimmte Medikamente beschrieben, ist diese Sensitivität inzwischen auf Bekannt in Hinblick auf Reaktionen auf Nahrungsmittel und Reinigungs- und Kosmetikprodukten.

Auf zellulärer und biochemischer Ebene läuft vermutlich folgender Mechanismus ab, dass es zu einer Verschiebung hinsichtlich proentzündlicher Prostaglandine und Leukotriene (Eicosanoide) kommt über den Arachidonsäurestoffwechsel. Dies sollte normalerweise durch die Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure in den Zellmembranen verhindert werden (begünstigen entzündungssenkende Eicosanoide). Weitere Mechanismen wie eine hohe Insulinausschüttung spielen hier ebenfalls mit rein. Dies hat eine Aktivierung von basophilen und eosinophilen Leukozyten, Makrophagen, Mastzellen, Thrombozyten und Lymphozyten, die weitere proentzündliche Stoffe abgeben, zur Folge.

Typische Symptome hierbei sind: Gastrointestinale Symptome, Magenschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Schleimhautirritation, Asthma und ähnliche Atemstörungen wie ständiger Husten, Pseudoanaphylaxis (nicht-IgE-vermittelt), Veränderung der Hautfarbe, Depression und Angststörung, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Jucken, Urtikaria, Ausschlag, Gedächtnisverlust, Konzentrationsbeschwerden, verstopfte Nase, Fließschnupfen, Polypenbildung, Nasennebenhöhlenentzündung, brennende, juckende, geschwollene Augen, Schwellen von Händen, Füßen, Augenlidern, Gesicht, Lippen (Angioödem), Tinnitus.

Sogar Verhaltensauffälligkeiten wie Hyperaktivität, aggressive Ausbrüche, Autismus, Koordinationsstörungen oder Panikattacken können durch Salicylate begünstigt werden. Diese Sensitivität ist bei Erwachsenen häufiger zu finden als bei Kindern, und lässt somit den Schluss zu, dass es sich um eine erworbene Sensitivität handelt.

Ebenso wie die IgE-vermittelten, allergischen Reaktionen, sind auch hier also in erster Linie Barriereorgane (Haut, Darm, Lunge) betroffen. Diagnostischen Tests auf eine Salicylatintoleranz sind schwierig und teuer, der Königsweg hier ist wieder das Ernährungs- und Symptomtagebuch und individuelles, systematisches Austesten, angefangen mit einer Eliminationsdiät. Ein längerfristiges Vermeiden salicylatreicher Lebensmittel wird nicht empfohlen, im Gegenteil sollte der Körper langsam und stetig wieder auf ein normales Niveau desensibilisiert werden! Ein gesunder Lebensstil und die Heilung des Darms stehen auch hier mit im Vordergrund.


Salicylate in Kosmetika

Das entscheidende Wissen ist hier, dass wir große Mengen an Salicylaten sehr leicht durch unsere Haut und über unsere Lungen aufnehmen! Bevor du also anfängst, wertvolle vollwertige Nahrungsmittel zu streichen, solltest du deinen Körper an sinnvollerer Stelle entlasten. Signifikante Quellen für Salicylate sind:

Kosmetikprodukte wie Cremes, Körperreinigungsmittel, Parfums, Deos, Haarspray, Gele, Schminke, Lotionen, Mundwasser, Shampoo, Spülung, Rasiergel, Peeling, Seifen, Schaumbäder, Zahnpasta, Sonnenmilch, Lufterfrischer, parfümiertes Toilettenpapier und Tücher. Dies gilt ebenso für Naturkosmetik! Salicylate werden oftmals als Konservierungsstoffe eingesetzt. Weitere Quellen sind Rauchen (Tabakpflanze), Lufterfrischer, Bonbons, Kaugummis, Haushaltsreiniger, Waschmaschinenpulver, Warzenpflaster, Cremes gegen Schmerzen in Gelenken und Muskeln, Schmerzmittel.

Hier findest du viele Tipps, wie du Körperpflegeprodukte und Haushaltsreiniger selbst machen kannst! Das Wichtige ist, bei großer Empfindlichkeit auch hierbei erstmal auf jegliche pflanzlichen Zusätze wie ätherische Öle zu verzichten.


Schmerzmittel

Es sind alle Schmerzmittel zu meiden, die bei anfälligen Personen die Cyclooxygenasen 1 und 2 hemmen (COX 1-und COX2-Hemmer). Dies sind Enzyme, die die Arachidonsäure in entzündungshemmende, bronchien- und gefäßerweiternde Eicosanoide umwandeln. Sind diese Enzyme gehemmt, werden über Lipoxygenasen entzündungsfördernde, bronchien- und gefäßverengende Eicosanoide gebildet. Die COX1- und COX2-Hemmung kann auch durch andere Medikamente erfolgen, die nicht direkt salicylathaltig sind, die von sehr empfindlichen Personen deswegen ebenfalls nicht vertragen werden. Es scheint sich um ein Spektrum zu handeln (leichte Hemmung bis totale Hemmung), die Stoffwechsellage der betroffenen Person bestimmt (wie bei anderen Intoleranzen) den Schweregrad der Sensitivität. Am ehesten wird deswegen das Paracetamol bis max. 1000mg empfohlen, das vorwiegend COX 3 hemmt, aber natürlich noch mit anderen Nebenwirkungen verbunden ist.


800px-illustration_mentha_spicata0Salicylate in Nahrungsmitteln

Der Gehalt an Salicylate in Lebensmitteln ist vergleichsweise gering. Salicylate aus pflanzlichen Nahrungsmitteln stellen für unseren Körper einen sehr wichtigen, antientzündlichen Nährstoff dar, der auch wichtig ist gegen Krebs und für ein gesundes Herz-Kreislaufsystem. Aus diesem Grund würde ich dringend empfehlen, sich bei einer Intoleranz sich in erster Linie auf äußerliche Stoffe und die Salicylat“bomben“ unter den Nahrungsmitteln zu konzentrieren, aber diese nach einer Karenzzeit nach und nach individuell wieder auszutesten, da es sich hierbei um sehr nährstoffreiche Nahrungsmittel handelt.

Diese wären z.B.: Die meisten Kräuter, Gewürze und Tees, Kurkuma, Vanille, Pistazien, Mandeln, Macadamianuss, Erdnüsse, Pinienkerne, Sesam, Walnüsse, Paranuss, Getrocknetes Obst, Obstsäfte, Mandarinen, Orangen, Grapefruit, Kiwi, Beeren, Ananas, Aprikosen, Pfirsisch, Kirschen, Trauben, Cantaloupemelone, Wassermelone, Äpfel (bis auf Golden Delicious), ungeschälte Birnen, Datteln, Radieschen, Wasserkresse, Avocados, Zucchini, Gurken, Wasserkastanie, Artischocken, Brokkoli,  Aubergine, Chilli, Tomaten, Okra, Oliven, Spinat, Süßkartoffeln, Chickory Wurzel, Paprika, Wein, Brandy, Kokosnussöl, Olivenöl. Quelle 

In der Regel ist die Konzentration in unreiferen Früchten höher und vor allem in der Haut vorzufinden (schälen!).

Darüber hinaus gilt es (dies muss der erste Schritt sein, bevor wertvolle Lebensmittel gestrichen werden!), auch die übrigen phenolischen Komponenten in Form von künstlichen Zusatzstoffen wie Farb- und Aromastoffe (auch sogenannte „natürliche Aromen“) aus der Ernährung zu eliminierung.

Spezialisierte Diäten, die sich mit Phenol- und Salicylatintoleranz beschäftigen, sind die Feingold- und die Failsafediet (aktueller).


Ursachen

Gründe für eine vorliegende Salicylatintoleranz kann eine allgemeine Intoleranz gegen Phenole und eine schwache Sulfatierung und Methylierungsprobleme sein (schlecht arbeitender Schwefelmetabolismus, der für die Entgiftung wichtig ist), die verbessert werden müssen, sowie Nährstoffmängel.

In aller Regel liegt bei einem Betroffenen ein Ungleichgewicht in der Darmflora gekoppelt mit entzündlichen Vorgängen vor. In der Gesundheitshistorie meiner betroffenen Klienten tauchen zumeist Episoden von intensiver Medikamenten-, vor allem Schmerzmittelnutzung auf (entweder über einen sehr langen Zeitraum, z.B. wegen Migräne oder Regelschmerzen, oder in einer kurzen, intensiven Phase, z.B. nach einer Operation).

Auch eine Überbelastung mit Toxinen wie Lösungsmittel (z.B. nach einer Renovierung oder beruflich, Betroffene leiden oft an MCS, multipler chemischer Sensitivität und erhöhter Geruchsempfindlichkeit), giftigem Schimmel oder Candida (die phenolische Verbindungen im hohen Maß ausstoßen und somit das Fass zum Überlaufen bringen können) kann ursächlich sein.

Personen, die schon länger mit einer Salicylatintoleranz zu kämpfen haben, sollten außerdem den Elektrolytgehalt ihres Blutes überprüfen lassen, vor allem den Kalium-Wert (höherer Verlust).

Desweiteren kommt es oft gleichermaßen zu einer Intoleranz gegen andere phenolische Verbindungen wie Benzoate, die auch im hohen Maß in Beeren und Kräutern zu finden sind, aber ebenso als Konservierer in Kosmetika eingesetzt werden.

Im Zusammenhang mit einer alternativen Therapieform für Fibromyalgie habe ich gelernt, dass Salicylate (vor allem aus Kosmetikprodukten, da diese nicht über den normalen Verdauungsweg verstoffwechselt werden) die Wirkung haben, die Ausscheidung der Nieren ins Negative zu beeinflussen (sodass z.B. Phosphate schlecht ausgeschieden werden, was für schmerzhafte Ablagerungen in den Muskeln sorgt), was mit der in der Literatur beschriebenen größeren Ausscheidung bestimmter Elektrolyte gut zusammenpassen würde. Es entsteht insgesamt ein Mikronährstoff- und Elektrolytungleichgewicht.

Stress ist ebenfalls wieder ein großes Thema, durch eine Verschiebung des CO2/O2-Verhältnisses im Blut, Insulinspitzen und höheren Mikronährstoffverbrauch.


Betroffenen empfehle ich mein Darm-E-Book, das ein ganzes Kapitel zu dem Thema Salicylate enthält, mit Mikronährstoff- und Therapieempfehlungen, um die Salicylattoleranz wieder zu stärken:

Meine E-Books für deine Gesundheit


Quellen:

Raithel, M., Baenkler, H. W., Naegel, A., Buchwald, F., Schultis, H. W., Backhus, B., … & Konturek, P. (2005). Significance of salicylate intolerance in diseases of lower gastrointestinal tract. Journal of physiology and pharmacology, 56, 89.
Zain, M.E. (2010). Impact of mycotoxins on humans and animals. Journal of Saudi Chemical Society. 15(2): 129-144.

The Paleo Approach – Sarah Ballantyne, PhD – Auf Deutsch

Der kleine Souci – Lebensmitteltabelle für die Praxis

GESTIS-Stoffdatenbank

www.talkingcells.org/inhalt/german/download/pdf/texte/Baenkler_2008_Salicylatintoleranz.pdf

Doktorarbeit von Anna Swain

Interview mit Ulrike Ischler: Salicylatfreie Biokosmetik, Hautgesundheit, Unverträglichkeiten

Ursachen für chronische Entzündung

Ursachen für chronische Entzündung

Neurodermitis ist eine chronische Entzündungserkrankung. Durch gewisse äußere Einflüsse wird das Immunsystem in einem Erregungszustand gehalten, der für eine dauerhafte, unterschwellige Entzündung sorgt, in seiner Ausprägung je nach Zeitpunkt und Einwirkung gewisser Umstände schwankend. Gleichzeitig ist die Immuntoleranz heruntergesetzt. Die Entzündung wird durch Stoffe ausgelöst, die Zellen des nicht-adaptiven Immunsystems im gesamten Körper ausschütten (wie Cytokine und Histamin; man spricht hier von Th2-Dominanz) mit der Absicht, den Körper vor feindlichen Einflüssen zu schützen, wobei aber auch umliegendes gesundes Gewebe in Mitleidenschaft gezogen wird, es entstehen quasi Kollateralschäden.

Gewebe, die besonders reich an Immungewebe sind, sind Barrieregewebe wie die Haut, die Darm-, die Gebärmutter und die Lungenschleimhaut, die das Körperinnere vor von außen eindringenden Stoffen schützen sollen. Deswegen zeigen sich hier in der Regel die ersten Symptome einer chronischen Entzündung wie Ausschläge, Allergien, Heuschnupfen, Asthma, Menstruationsbeschwerden und Reizdarmsyndrom.

Auch in unserem Blut zirkulieren reichlich Immunzellen. Im Grunde sind alle sogenannten „Zivilisationserkrankungen“ auf eine chronische Entzündung des Körpers mit Schwerpunkt auf bestimmten Körperteilen zurückzuführen, wie z.B. wie schon erwähnt Allergien und Asthma, Hauterscheinungen wie Neurodermitis und Akne, aber auch Herz-Kreislauferkrankungen, Adipositas, Chronic Fatigue Syndrom, Fibromyalgie, Depressionen, gewisse Arten von Autismus, AD(H)S und Krebs, sowie Autoimmunerkrankungen, bei denen der Körper zusätzlich Autoantikörper (Immunabwehrzellen, die gezielt gegen eigenes Körpergewebe vorgehen; Th1-Dominanz) bildet, wie Endometriose, Diabetes Typ I, Psoriasis, rheumatoide Arthritis, Knötchenflechte, Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, Lupus, Hashimoto und Multiple Sklerose.

Was sorgt dafür, dass unser Immunsystem so in Aufruhr bzw. aus dem Gleichgewicht gerät?

Hier muss man sich unseren Körper als ein Fass vorstellen, das in der Lage ist, ein gewisses Entzündungslevel zu tragen. Gewisse Lebensumstände, die eine Belastung für den Körper darstellen, tragen etwas zum Inhalt dieses Fasses bei. Unser Körper besitzt eine Vielzahl an erstaunlichen Mechanismen, die dem Entzündungslevel entgegenwirken, wie Reparatur- und Entgiftungsmechanismen. Der Körper ist darauf ausgelegt, nach allen Möglichkeiten und allen äußeren Faktoren zum Trotz die Homöostase (das Gleichgewicht)aufrecht zu erhalten. Kommt allerdings innerhalb eines zu kurzen Zeitraums zu viel zusammen, bzw. bestehen gewisse Missstände für viele Jahre, kann es dazu führen, dass dieses Fass überläuft und wir plötzlich mit einer Immun- oder sogar Autoimmunerkrankung zu kämpfen haben.

Was stellt alles eine Herausforderung für unser Immunsystem dar?

  • Giftstoffe aus Pestiziden, Haushalt- und Kosmetikprodukten oder an unserem Arbeitsplatz
  • Zigarettenrauch, Abgase
  • Chemische Stoffe, auch aus Arzneimitteln
  • Schwermetalle, z.B. aus Amalgamfüllungen
  • Strahlenbelastung, zuviel Blaulicht
  • Starke körperliche Anstrengung, körperliches Trauma
  • Starke psychische Belastung, chronischer Stress, Trauma
  • Schlafmangel
  • Bewegungsmangel, zu wenig Tageslicht und frische Luft
  • Infektionen mit Viren (z.B. Herpes), Bakterien (z.B. Borrelien oder Helicobacter pylori), Parasiten (z.B. Toxoplasma gondii), Darmpilzen (z.B. Candida)
  • Bakterienherde im Mund, von Kariesstellen, wurzelbehandelten Zähnen…
  • Impfungen
  • Ein aus dem Gleichgewicht geratenes Darmmikrobiom (Dysbiose oder SIBO (Small intestinal bacterial overgrowth))
  • Hormonungleichgewicht durch die „Pille“, Phytoöstrogene, tierische Produkte von mit Hormonen behandelten Nutztieren, durch Mykoöstrogene (in mit Schimmel belasteten Nahrungsmitteln, oft in Alfalfa zu finden), Xenoöstrogene wie in Plastikprodukten und Kosmetika, Stress (Cortisol), Vitamin D-Mangel (eigentlich ein Hormon, kein Vitamin)
  • Mykotoxine (aus Schimmel)
  • Ernährung:
    • Vitamin- und Mikronährstoffmangel
    • Individuell unverträgliche Nahrungsmittel
    • Entzündungsfördernde Lebensmittel
    • Antinährstoffe
    • Eine Überwucherung des Darms durch pathogene Darmbakterien durch einseitige (vor allem zu kohlenhydratreiche und ballaststoffarme) Ernährung
    • starke Blutzuckerschwankungen
  • Blockaden in der Wirbelsäule, chronische Verspannungen

Dies alles führt zu Ungleichgewichten im Immun-, Hormon- und Nervensystem und im Zellmilieu (Redoxpotential der Zelle).

Wie du siehst, spielt der Lebensstil eine entscheidende Rolle. Auch wenn einzelne Gene identifiziert wurden, die die Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen erhöhen (z.B. Genvarianten, deren Träger schlechter über die Leber entgiften können), so sind es akute Umstände, die darüber entscheiden, ob eine chronische Entzündungserkrankung ausgelöst wird bzw. wie stark sie zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgeprägt ist. Auf gewisse Dinge haben wir leider keinen Einfluss bzw. sie sind wichtig, wie Impfungen, allerdings sollten wir immer darauf bedacht sein, unserem Körper nie zuviel auf einmal zuzumuten, um das Fass nicht zum Überlaufen zu bringen. Und wenn wir wissen, dass unser Entzündungsfass gerade sehr voll ist, weil wir z.B. gerade einen Trauerfall in der Familie haben, kurz vor der Abgabe unserer Doktorarbeit sind oder eine Erkältung haben, sollten wir nicht noch mit einer Impfung eins oben drauf setzen und genug Zeit zwischen einzelnen Impfungen lassen.

Das Ermutigende ist, dass wir diesen Erkrankungen nicht völlig hilflos gegenüber stehen, sondern viel selbst in die eigene Hand nehmen und beeinflussen können über unseren Lebensstil und unsere Ernährung.

Probleme, die unsere Vorfahren noch nicht hatten mit der Ernährung

Die 12 Arten von Stress

Antinährstoffe

Antinährstoffe

Antinährstoffe

Im Gemüse stecken viele gesunde Nährstoffe. In meiner veganen Zeit begann ich schnell, dem frischen Grün und auch all den anderen bunten Farben einen viel größeren Platz auf meinen Teller beizumessen. Ich wollte es besonders richtig machen und kein „Puddingveganer“ werden, sondern war vielmehr stark von der rohveganen Bewegung inspiriert (allerdings begann ich in der Zeit das Kochen und Backen zu sehr zu lieben, als dass ich mich dem ganz hätte hingeben können). Ich aß also vorbildlich vollwertig, buk mein eigenes Vollkorn-Sauerteigbrot und fühlte mich in vielerlei Hinsicht besser. Die Haut an sich wurde feiner, die Neurodermitisstellen wurden allerdings allmählich schlimmer und der Verdauung ging es immer schlechter. Ich hatte einen entscheidenden Fehler gemacht und eine Sache vergessen: Read more

Körperpflege

Körperpflege

Täglich setzen wir uns unzähligen Produkten aus. Sie kosten viel Geld, erzeugen eine Menge Müll, sind zumeist nicht von der Umwelt abbaubar und vergiften schleichend unseren Körper. Über die Haut nehmen wir unglaublich viel in unseren Körper auf, Produkte in Sprayform gelangen zudem über unsere Lungen und Schleimhäute in unser Körperinneres.

Nora T. Gedgaudas, CNS, CNT, schreibt dazu in ihrem Buch „Primal Body, Primal Mind“:

Warum ist das so wichtig? Ich meine, wir reden hier über die Haut. Es ist nicht so, dass wir das Zeug trinken würden… Aber wahrscheinlich ist es sogar schlimmer. Behalte im Hinterkopf, dass unsere Haut unser größtes Organ ist, dabei außerordentlich dünn und durchlässig. Würdest du diese Produkte essen oder trinken, würden verschiedene Faktoren ins Spiel kommen, um direkten Kontakt mit deinem Blutstrom zu verhindern, wie die Darmschleimhaut, Magensäure und Enzyme. In einer heißen Dusche allerdings, mit geweiteten Poren, gibt es wenig zwischen dir und der direkten Absorption in deinen Blutstrom von dem, was du dir auf deinen Kopf oder deine Haut schmierst, wo es nun frei durch deinen Körper zu deinem Gehirn und allen anderen Organen gelangen kann.

Mit den Jahren werden unsere körpereigenen Entgiftungssysteme überlastet, es kommt mehr rein als wieder rauskommt (zusätzlich zu all den anderen Sachen, die uns belasten wie Abgase, Pestizide, Passivrauchen,…) und irgendwann spielt unser Immunsystem nicht mehr mit. Viele Kosmetikprodukte enthalten zudem Stoffe, die unser Hormonsystem durcheinander bringen. Die Inhaltsstoffe für ein Produkt werden nur für sich getestet, nicht aber welchen Einfluss die Summe aus den vielen Produkten, die wir täglich benutzen, auf unseren Körper hat. Insgesamt gibt es hier sehr wenig Regulierung vonseiten des Staates.

Moderne Detergenzien schädigen in solch einem Ausmaß unsere Haut, Lungen und Darm, dass es nicht zu verstehen ist, dass sie noch nicht verboten wurden, obwohl gleichzeitig streng darauf geachtet wird, dass wasserabweisende Outdoorkleidung ausschließlich mit schonender Seife gewaschen wird. Im Genetiklabor meiner Uni benutze ich angeblich schonende Detergenzien, wie Sodium Lauryl Sulfat (Natrium dodecyl sulfat / SDS), welches teilweise sogar in Naturkosmetik verwendet wird, um gezielt Zellmembranen zu zerstören, um die DNA zu extrahieren („These detergents totally disrupt membranes and denature proteins“(1)). SDS wird in Studien eingesetzt, die direkt die mastzelldegranulierende Wirkung anderer Substanzen testen, als Vergleichssubstanz (definiert als maximal mastzellfreisetzend) (4)! Und so etwas darf für den Einsatz am Menschen verwendet werden? Ich möchte deswegen jedem ans Herz legen, immer die Inhaltsstofflisten zu lesen, besonders aber denen, die bereits an Immun- und Autoimmunerkrankungen leiden, ganz besonders Krebspatienten. Ich halte es neben der Ernährung für das allerwichtigste, unsere Barrieren zu schützen.

Aber auch unsere Haut an sich ist schon für ein wenig Schonung dankbar. Viele Stoffe lagern sich im Subkutanfett ein und sorgen dort für Hautprobleme und schnellere Alterung durch die Bildung freier Radikale. Ein guter Leitsatz, nach dem ich mittlerweile lebe ist: Schmier oder sprüh dir nichts auf die Haut, was du nicht auch essen würdest! Wichtig ist, dass alleine das Naturkosmetik-Label oder Begriffe wie „für sensible Haut“, „Dermatologisch getestet“, „hypoallergen“,… nicht aussagekräftig sind!

Das Schöne ist, vieles lässt sich ziemlich einfach und für sehr wenig Geld selber machen. In meiner Studentenzeit kam mir das sehr entgegen. Hier möchte ich dir ein bisschen was zeigen.


Shampooersatz: Seit meiner Pubertät habe ich ein entsetzliches Problem mit fettiger T-Zone und fettigen Haaren. Ich hätte sie mir eigentlich täglich waschen müssen, um ordentlich auszusehen, schon nach zwei Tagen sah ich aus, als hätte ich sie mir wochenlang nicht gewaschen, aber öfter als alle zwei Tage wollte ich meiner Haut nicht zumuten, da sie beim Waschen immer entsetzlich austrocknete, so sehr, dass ich mir nach dem Duschen zumindest das Gesicht eincremen musste, da ich sonst keine Mimik mehr machen konnte. Seit ich auf Alternativen umgestiegen bin, genügt es nicht nur, dass ich meine Haare nur noch alle vier bis fünf Tage wasche, ich brauche mich auch nicht mehr zwingend einzucremen und das Tollste: Meine Haare sind viel schöner, weicher und ich bekomme nicht mehr so schnell Spliss, ich habe keine Schuppen mehr, außerdem wachsen sie endlich mal so richtig schön, so langes Haar wie jetzt hatte ich noch nie in meinem Leben.

Mein Roggenmehl-Natron“shampoo“: Ich mische mir etwa vier leicht gehäufte EL Roggenmehl bei langem Haar (glutenhaltigeres Mehl wird nicht empfohlen, da es die Haare wohl wie Zement zusammenkleben kann. Am besten Roggenvollkornmehl und es ein bisschen quellen lassen vorm Einsatz für mehr Mineralien durch Abbau von Phytinsäure) mit einem TL Natron (Backsoda)und etwas Wasser zu einer geschmeidigen Paste. Dazu träufle ich noch ein paar Tropfen Öl (ätherische Öle wie Rosenöl, Lavendelöl (abends zur Beruhigung der Nerven und zur Einschlafförderung), Zitronenöl (tagsüber, anregend), Weihrauch (entzündungshemmend) für einen schönen Duft, oder Lein-, Oliven- oder Hanföl) zur besseren Kämmbarkeit und Pflege. Nicht zuviel, sonst werden die Haare fettig! Das ganze ins nasse Haar schön dick einmassieren, kurz einwirken lassen, gut ausspülen. Nicht anwenden bei Weizenallergie, Zöliakie oder anderen Autoimmunerkrankungen!

Weitere, nicht selbst gemachte Alternativen, die ich empfehle, sind: Olivenölseife, Wascherde (als Pulver billiger, am besten auch ein paar Tropfen Öl dazu, sonst werden die Haare sehr trocken und elektrisch aufgeladen) oder ein Naturkosmetikprodukt. Logona halte ich für sehr schonend. Es sollte kein Sodium-Laureth-sulfat oder Sodium-Lauryl-sulfat (Natriumdodecylsulfat) enthalten. Am verträglichsten sind Tenside, deren Namen nur aus zwei Wörtern zusammengesetzt ist.

Spülungalternative: Nach Auswaschen der Haare, besonders, wenn du sie vorher mit einem basischen Medium gewaschen hast, eine Tasse voll leicht verdünntem Apfelessig oder Verjus in die Haare kippen und einmassieren, nicht auswaschen. Ebenso kann genommen werden, wenn man ihn selbst herstellt: Saurer Kombucha (bitte nicht dieses Zuckerzeug aus dem Supermarkt, es würde deine Haare verkleben und ist nicht wirklich gesund). Apfelessig und Kombucha, wenn nicht pasteurisiert, enthalten gute Bakterien, die deiner Hautflora unheimlich gut tun und vor schädlichen Keimen schützen.


Deoalternative: Wenn du dir mal die Inhaltsstoffliste auf deinem Sprühdeo anschaust, sollte dir der Gedanke kommen, ob du all das in deinem Körper haben möchtest. Durch das Sprühen nimmst du auch viel über die Mundschleimhäute und die Lunge auf, außerdem ist die Haut an unseren Achseln als wichtiges Fenster zur Körpertemperatursenkung (schwitzen) extrem dünn und direkt darunter befindet sich eine große Anzahl an Lymphknoten. Geraten Giftstoffe einmal ins Lymphsystem, hast du sie auch gleich im gesamten Körper, wo sie deinem Immunsystem zu schaffen machen. Außerdem befinden sich in vielen Deos winzige Aluminiumteilchen, die dazu dienen sollen, Schweißdrüsen zu verschließen, um einem übermäßigen Schwitzen entgegenzuwirken. Das Problem ist: Schwitzen ist ein extrem wichtiger Entgiftungsmechanismus vom Körper! Der Krebsarzt Max Gerson empfiehlt seinen Patienten einen völligen Verzicht auf Deos, aber um es erst gar nicht zum Krebs kommen zu lassen, würde ich es jedem empfehlen. Aluminiumpartikel begünstigen auch sehr wahrscheinlich Brustkrebs, indem sie die umliegenden Lymphgefäße verstopfen. Ich muss sagen, seit ich mich sehr „clean“ ernähre, habe ich so gut wie keinen Körpergeruch mehr. Früher kam es schnell zu einem säuerlichen Geruch, den ich selbst überhaupt nicht abhaben konnte. Im Grunde bräuchte ich gar kein Deo mehr, aber wenn ich lange unterwegs bin und Sport treibe fühle ich mich dann doch wohler mit.

Hier ein einfaches Rezept: Du verflüssigst dir Kokosöl (auf die Heizung stellen reicht schon) und mischst dir etwas Natron rein. Wahnsinnig viel ist gar nicht nötig, die Fähigkeit zur Geruchsbindung ist einfach unglaublich. Dazu kannst du noch etwas Stärke zum Binden mischen und für einen schönen Duft ein paar Tropfen ätherische Öle, die dir gut gefallen. Möglich wäre außerdem eine Kapsel von deinen Probiotika oder ein paar Tropfen rohen Apfelessig oder Kombucha, da die guten Bakterien mit schlechten Bakterien, die für die Geruchsbildung verantwortlich sind, auf deiner Haut konkurrieren. Ich bin immer dafür, mit der Natur als gegen sie zu arbeiten.

Klar hat man nicht immer die Zeit und Lust für die Mühen, aber keine Sorge, auch hier gibt es ganz tolle Naturkosmetik-Alternativen, frag einfach mal in deinem Reformhaus. Solange du noch zu Körpergeruch neigst, ist das Natron-Kokosöldeo das Beste. Wenn du nur noch Wert auf leichten Duft und Pflege legst.


Zahnhygiene: Auch hier gibt es schonende und billige Alternativen. Da ich viel Tee trinke und viel farbiges Gemüse esse, kommt es bei mir schnell zu Verfärbungen auf den Zähnen und da bin ich einfach eitel. Ich möchte dir an dieser Stelle ans Herz legen, auf Zahnpasta mit Mikroplastikkügelchen zu verzichten, sie sind nicht biologisch abbaubar und geraten über die Kanalisation in die Umwelt. Sie wurden schon in Kuhmilch und Honig nachgewiesen! Wenn sie in Kuheuter gelangen können, können sie es auch garantiert in die Menschenbrust… Tunlichst vermieden werden sollten außerdem aggressive Tenside in der Zahnpasta, die greifen deine Lippen, Mundwinkel und Mundschleimhäute an und geraten in geringem Maß auch in den Verdauungstrakt.

Im Allgemeinen empfehle ich dringend, auf eine gute Zahnhygiene zu achten, denn auch unser Mund ist bereits Teil des Darmrohrs und auch hier ist eine gesunde Flora wichtig. Die Bakterientoxine von kleinen Entzündungen geraten über die Mundschleimhäute direkt in den gesamten Körper und vergiften ihn schleichend. Paradontose verursachende Bakterienstämme sind in der Regel Histaminproduzenten, welches in unseren Speichel und von da in unseren Körper gelangt (2). Wurzelbehandelte Zähne stehen sogar im Verdacht, im direkten Zusammenhang mit Krebserkrankungen zu stehen, da sie eine Brutstätte für Bakterien sind!

Zahnpasta: Ich mache mir eine Mischung aus MCT-Öl, einem Tropfen Pfefferminzöl (Vorsicht, unverdünnt brennt es!), Natron und etwas Sangokorallenpulver für die Mineralien. Ansonsten benutze ich auch diese Zahnpasta, sowie basische Zahncreme: Bioemsan, EMIKO. Frühjahr 2018: Großes Lob von Zahnärztin und Hausarzt für meine Zähne bekommen, die früher samt Zahnfleisch sehr schlecht waren!

Zahnpeeling: Hierzu eignen sich: Kieselgur / Diatomeenerde, Natron, Salz. Einfach wie beim Zähneputzen in die Zähne mit der Bürste einmassieren, das Zahnfleisch dabei aussparen. Ich würde es nicht allzu oft anwenden, da es die Oberfläche der Zähne abnutzen kann.

Zahnaufhellung: Aktivkohle; Aktivkohle besitzt eine große Oberfläche und zieht dadurch Schadstoffe und Farbablagerungen an. Doch Vorsicht: Gibt ne Riesensauerei! Manche empfehlen deswegen die Anwendung unter der Dusche.

Super-Pure: Schlämmkreide (Calciumcarbonat)

Ebenso soll es funktionieren, wenn du dir die Zähne mit Kurkuma putzt, bei mir hat es jetzt aber bei dem einen Mal noch keine so große Wirkung gezeigt, und Kurkuma lässt sich im Gegensatz zu Aktivkohle eher schlecht vom Waschbecken und der Zahnbürste entfernen.

Als Mundspülung: 3%iges Wasserstoffperoxid (H2O2). Wirkt antibakteriell und bleichend durch Oxidation. Für etwa eine Minute lang den Mund damit spülen. Bei Halsschmerzen auch damit gurgeln. Bekommst du in der Apotheke. Nicht öfters als einmal die Woche anwenden, da es recht aggressiv ist.

Neben den Zähnen solltest du auch die Zunge nicht vernachlässigen!

Desweiteren möchte ich ans Herz legen, es einmal mit einer Ölziehkur zu versuchen. Es bringt wohl am meisten, wenn man es für mehrere Wochen am Stück konsequent morgens als allererstes, auch vorm Trinken, durchführt. Einfach ein, zwei EL Öl in den Mund nehmen und für 20 Minuten im Mund bewegen und durch die Zähne saugen. Derweil kann man sich anziehen oder etwas im Haushalt erledigen. Danach gut ausspucken und normal die Zähne putzen. In dieser Studie (3) wurde mit Sesamöl nachweislich die Mundhygiene verbessert, ich empfehle allerdings eher Kokosöl oder MCT-Öl, da sie Fettsäuren mit stark antibakterieller Wirkung besitzen und die Mundflora verbessern.


Sonnencreme: Einen geringen Lichtschutzfaktor von etwa 10 besitzen hochwertige, stabile Öle wie Olivenöl oder Kokosöl (keine mehrfach ungesättigten Öle, da sie durch die UV-Strahlung freie Radikale bilden!!), die du dir auf die Haut reibst. Du kannst zur besseren Pflege auch etwas Honig und ein paar Spritzer Zitrone reinmischen. Grundsätzlich empfehle ich eher die Nutzung von bedeckender Kleidung und einem Sonnenhut mit breiter Krempe. Im Allgemeinen sorgt eine gesunde Darmflora für einen besseren UV-Schutz (wie genau da die biochemischen Details sind, weiß ich noch nicht, werde es aber berichten, sobald ich es herausgefunden habe. Fakt ist: Antibiotikaeinnahme macht einen äußerst sonnenempfindlich, steht unter den Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel). Ein Problem ist, dass Sonnencreme in erster Linie die für die Vitamin-D-Synthese UVB-Strahlung herausfiltert, weniger aber die UVA-Strahlung, die tiefer eindringt und für die Bildung von Melanomen verantwortlich ist. Außerdem macht ultraviolette Strahlung gerade mal 4% der schädlichen Strahlung aus. Seit Einführung der Sonnencreme ist somit die Hautkrebsrate sprunghaft angestiegen. Deswegen lieber seine tägliche Dosis an Sonne tanken zur Vitamin-D- und Serotoninherstellung in dem Maß, wie die Haut noch keine Reaktion zeigt und ansonsten soweit möglich im Schatten bleiben. Sonnencreme ohne toxische Inhaltstoffe, die ich gut vertrage.


Rasiergel: Bei den Achseln verzichte ich in der Regel komplett auf Rasiergel und rasiere mich einfach unter der Dusche, an den Beinen benutze ich ein hautfreundliches Öl wie Kokosöl, Leinöl, Olivenöl oder Hanföl (sehr gut für die Haut durch den hohen Anteil an Gamma-Linolensäure). Der einzige Nachteil ist, dass der Rasierer und die Dusche dadurch ziemlich verschmocken, anschließend möglichst heiß ausspülen. Die Beine fühlen sich dafür total weich und samtig an und kriegen einen hübschen Glanz und sehen, wie ich finde, einfach gepflegt aus. Eine saubere Möglichkeit ist zudem, sich einfach die Beine kräftig mit einer Olivenölseife einzuschäumen, so gleiten die Klingen auch super und die Seife wirkt desinfizierend.

Bei mir war es allerdings immer ein Problem, dass wenn die Haare an den Beinen wieder anfingen zu wachsen, es für mich mit einem heftigsten Juckreiz einherging, der mich nächtelang wachhielt und wo ich mir die Beine wirklich blutig kratzte, zumindest in den Wintermonaten (weswegen ich mich in der Zeit nur rasiere, wenn ich in die Sauna oder ins Schwimmbad gehe oder sonst für irgendeinen besonderen Anlass, wo es wirklich nötig ist). Wer die selben Probleme hat, kann es einmal mit Heißwachs probieren, was ich immer ziemlich gut vertragen habe. Außerdem möchte ich es demnächst mal mit dieser Zuckerpaste probieren, und werde auf jeden Fall berichten!


Massageöl: Im Frühjahr 2015 hatte ich zehn Massagesessions wegen heftigster Verspannungen und Blockaden. Die Creme, die meine Masseurin auftrug, reizte meine damals noch zahlreichen offenen Stellen ziemlich stark, weswegen ich mir schließlich ein Herz fasste und sie fragte, ob ich einfach mal Kokosöl mitbringen könne und wir es damit mal versuchen. Die offenen Stellen haben wir dann aber trotzdem weitesgehend ausgespart. Und es ging wirklich gut, und man roch danach immer schön nach Kokos! Was man auch für den Rücken nehmen kann und was toll gegen Verspannungen hilft, ist Magnesiumöl“. Dafür kannst du dir auch Magnesiumchloridflakes holen (MgCl2 x 6H20, Hexahydrat, sehr günstig als Riesensack beim Raiffeisenmarkt, kannst du auch als Streusalz verwenden) und mischst dir eine möglichst gesättigte Lösung an, also etwas Wasser und darin soviel Magnesiumchlorid auflösen, wie das Wasser aufnimmt. Es bekommt dann eine etwas ölige Konsistenz, daher der Name. Über die Haut wird das Magnesium sehr gut aufgenommen, weswegen ich mir abends im Bett auch immer eine etwas weniger gesättigte Lösung mit einer Blumenspritze auf die Fußsohlen sprühe. Aber Achtung!!! Niemals auf offene Stellen, Kratzer, etc. kommen lassen, das brennt fürchterlich (ist eben ein Salz)! Bei intakter Haut kannst du auch ein bisschen dem Badewasser hinzugeben oder Fußbäder damit machen zur Magnesiumaufnahme.


Monatsblutung: An die Frauen unter euch: Wisst ihr, wie schadstoffbelastet Tampons und Binden sind? Über die Schleimhäute nehmt ihr davon vieles in euren Körper auf. Binden sorgen außerdem dafür, dass die Luft nicht mehr richtig zirkulieren kann, was Pilzwachstum begünstigt. Ich weiß wovon ich rede.. Und dann die Unmengen an Müll, die wir monatlich produzieren! Ich bin deswegen auf eine Menstruationskappe umgestiegen und bin ziemlich begeistert! Es reicht, sie zweimal am Tag zu wechseln, also alle 12 Stunden, und ich finde, man merkt sie nicht wirklich. Ich kann ohne Probleme mit meiner reiten, und habe mit ihr sogar schon ein OCR bestritten und getaucht! Die Anschaffung ist erstmal ein bisschen teurer, nach ca. einem Jahr hast du das aber wieder raus und sparst ab jetzt sogar monatlich ein bisschen was, und schonst obendrein die Umwelt und deinen Körper. Mir persönlich reicht das kleinere Modell 1. Modell 2 ist für Frauen, die bereits entbunden haben.


Intimpflege: An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal betonen, bitte auf die standardmäßig genutzten Intimwaschlotionen zu verzichten. Begriffe wie „für sensible Haut“ sind nicht geschützt und schlichtweg gelogen, sonst würden sie dort kein starken Tenside wie Sodium laureth/lauryl sulfate reinpacken! Damit zerstörst du deine Scheidenflora und greifst deine Schleimhäute an, was sie zur perfekten Angriffsfläche für Pilze, die sich immer in unserer Umgebung befinden, macht. Seitdem ich nur noch eine schonende, traditionell gesiedete Seife ohne Zusatzstoffe verwende, habe ich dieses Problem nicht mehr. Dich hat es trotzdem mal erwischt oder du kriegst die Infektion nie so ganz in den Griff? Vergiss Cremes und Zäpfchen, sie helfen immer nur kurzfristig. Was (nicht nur bei mir) Wunder gewirkt hat, ist an die betroffene Stelle eine geschälte Knoblauchzehe zu packen/reinzuschieben für ein paar Stunden. Du kannst mit dem Messer auch einen kleinen Schnitt in die Knoblauchzehe machen für einen stärkeren Effekt, aber nicht übertreiben, sonst kann es arg brennen… Aber glaube mir, wenn ich dir sage, dass es sich lohnt es auszuprobieren. Mir hat es bei meiner letzten Infektion innerhalb von zwei Stunden starke Linderung verschafft und seitdem habe ich nie mehr eine bekommen. Außerdem kannst du dir morgens und abends immer ein, zwei Tropfen Teebaumöl ins Höschen tropfen, was auch antibakteriell und antifungizidal wirkt (nicht direkt auf die Schleimhaut, und sollten natürlich nicht die Höschen für besondere Anlässe sein, da ich nicht weiß, ob es wieder ganz rausgeht bzw. es da wesentlich tollere Düfte gibt. ;-)).


Hautpflege: Ganz ehrlich, da bin ich keine so gute Beraterin. Ich habe Cremes schon immer gehasst und war da nie eine vorbildliche Neurodermitikerin. Auf offenen Hautstellen vertrage ich auch wirklich nada, da beginnt meine Haut echt zu schreien und zu toben, wenn ich sie da mit irgendwas behellige. Heilung erfolgt bei mir wirklich nur von innen. Was mir im Winter ansonsten jetzt ganz gut geholfen hat, um den Wasserverlust über die Haut bei sehr trockener Luft zu bremsen, war für die Lippen einfach ein hochwertiges Olivenöl. Sie werden dann innerhalb weniger Tage schön weich und bleiben es auch, selbst wenn ich nicht alle paar Stunden wieder was drauf tue. Am besten einfach vor dem Schlafengehen und bevor man raus an die kalte Luft geht was draufmachen, den Rest auf den Händen verteilen. Die Antioxidantien im Olivenöl wirken sehr regenerierend (nicht nehmen bei Salicylatintoleranz; brauchst du salicylatfreie Kosmetik?). Was auch gut tut bei Neurodermitisstellen und entzündungshemmend und gleichzeitig antibakteriell wirkt, ist ein guter, kaltgeschleuderter Honig. Ansonsten habe ich die Produkte von Weleda immer als einziges vertragen. Nach dem Duschen oder wenn ich im Schwimmbad war, nehme ich ab und zu noch diese Gesichtscreme. Zum Abschminken nehme ich reines Jojobaöl (Betonung: Hohoba; dessen Wachsester den Estern des Hauttalges sehr ähnlich sind und antimikrobiell wirkt, aber wenn ich es zu oft verwende, kriege ich davon Pickel) oder Kokosöl . Anstelle eines Peelings rubbel ich mich gegen Ende einer Dusch- oder Badesession vorsichtig, wenn die Haut aufgeweicht ist, mit einem Naturschwamm ab, um abgestorbene Hautschuppen zu entfernen, mehr braucht es echt nicht, du sparst Geld, schonst deinen Körper (was für viel nachhaltigere Schönheit sorgt) und schonst die Umwelt.


Kosmetik: Ich benutze zur Zeit Produkte von Lavera, SANTE und Zuiiund bin damit sehr zufrieden.

So befreiend kann es sein, einfach alles zu nehmen, was einem trügerisch als etwas Gutes verkauft wird, aber in Wahrheit krebserregend ist und den Feuchtigkeitshaushalt der Haut nur durcheinanderbringt, und einfach in die Tonne zu kippen. Schön, jetzt soviel Platz zu haben! Aber es hat mich auch noch einige Zeit gekostet, obwohl es eh nur noch unbenutzt herumstand, und dann kam einfach irgendwann der richtige Tag dafür.


  1. https://www.thermofisher.com/de/de/home/life-science/protein-biology/protein-biology-learning-center/protein-biology-resource-library/pierce-protein-methods/detergents-cell-lysis-protein-extraction.html
  2. Jarisch, Reinhart. Histaminintoleranz-Histamin und Seekrankheit. Georg Thieme Verlag, 2013.
  3. Asokan, S., et al. „Effect of oil pulling on Streptococcus mutans count in plaque and saliva using Dentocult SM Strip mutans test: A randomized, controlled, triple-blind study.“ Journal of Indian Society of Pedodontics and Preventive Dentistry 26.1 (2008): 12.
  4. Talkington, J., & Nickell, S. P. (1999). Borrelia burgdorferi Spirochetes Induce Mast Cell Activation and Cytokine Release. Infection and immunity, 67(3), 1107-1115.

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