In dieser persönlichen Geschichte möchte ich wieder einmal einen persönlichen Ausschnitt aus meiner eigenen Reise des Gesundwerdens teilen, einfach so wie es war aus dem Leben gegriffen, als Inspiration für dich.
Im Januar habe ich das erste Mal seit genau 2 Jahren wieder das „Festland“ betreten, mich aus den Azoren herausgewagt (ich habe mich ja instinktiv genau ein Vierteljahr, bevor die Welt umstürzte, in meine neue Welt aufgemacht und mir dort ein solides Leben aufgebaut). Ich muss sagen, dass ich Ende 2019 regelrecht auf den Azoren mit einer Bruchlandung angekommen bin, mein System erstmal völlig runterfuhr, als ich nach all den Jahren des Strampelns (eigentlich seit dem Gymnasium! Dann Kunstakademie mit Illustrationsstudium zum Diplom, Biologiestudium zum Master, nebenbei Aufbau mehrerer Selbstständigkeiten und meines Körpers und Geists) endlich an meinem lebenslangen Traumort ankam, ein Haus mit Garten, dazu genau DAS Haus, was damals das erste war, was ich von Graciosa zu Gesicht bekam und was Liebe auf den ersten Blick war.
Februar 2020 war ich ein letztes Mal in Deutschland, meine Familie und Freunde besuchen, ja und dann veränderte sich die Welt… Ich habe nicht eine Person durch Corona verloren, auch nicht über mehrere Ecken und keinerlei schlimme Fälle erlebt und kenne auch niemanden, der einen entsprechenden Angehörigen hat, doch wurde ich, obwohl abgeschieden auf meiner kleinen Insel, auf der das Leben noch völlig normal ablief, bis auf die Masken und zwischenzeitlich Testpflicht nach Reisen auf die großen Inseln, mehrfach schwer traumatisiert durch die Maßnahmen, die meines Erachtens eher Kriegszeiten gerecht werden und nichts mit Wissenschaft zu tun haben, schon gar nichts mit dem Wohle der Menschen. Es rührte mal wieder an meinen alten Verletzungen und schwersten Enttäuschungen mit dem medizinischen System, woran ich eigentlich schon viel an innerer Heilungsarbeit geleistet hatte, aber wo ich fürchte, dass das nicht mehr viel wird mit uns in der Zukunft.
Meine Corona-Traumata
In diesem Artikel hatte ich bereits berichtet, was ich erlebt hatte, wie mein Mann für 4 Monate nicht mehr zu mir reisen konnte im Frühjahr 2020, während ich hier verängstigt und überwältigt in der Fremde in einem baufälligen Haus saß, was eine Verkettung von Ereignissen mit sich brachte (und eine Ent-Kettung), die schließlich in unserer Scheidung nach 14 Jahren Beziehung und dem Zusammenkommen mit meinem guten Freund und Seelenpartner Jan endete.
Ende 2020 dann der schlimme Unfall meines Partners, der auf die Nachbarinsel für fast einen Monat im Krankenhaus weggeschlossen war aufgrund dortiger positiver Coronatestungen, mit Securitypersonal vor dem Aufzug und allem und ständiger absoluter Ungewissheit. Während zeitgleich in Deutschland mein Papa in Deutschland mit 70 Jahren einen Schlaganfall durch eine missglückte Hirnoperation erlitt und schließlich auch für Monate im Pflegeheim in Quarantäne und „Einzelhaft“ gesteckt wurde, und meine Mama ihn erst nach seinem Ableben wieder sehen durfte. Ich konnte nicht einmal zu seiner Beerdigung oder Sehen meiner Familie anreisen, da die Grenzen zu Portugal dicht gemacht wurden in der Zeit.
Am Tag nach dem Tod meines Papas mein Nicht-Erscheinen zu einem Coronatest, da ich psychisch dazu nicht in der Lage war, mit schlimmen Polizeidrohungen über das Telefon, was mir den Rest gab.
Ich kann es nicht anders sagen, als dass ich fertig mit der Welt war. In meiner kleinen Blase hier funktionierte ich auf Hochtouren, doch mehrere Anläufe, wieder nach Deutschland zu reisen, endeten dermaßen in der Freezeresponse, Schockstarre, höchster Nervensystemstresszustand, dass nichtmal mein Internet oder meine Kreditkarte funktionieren wollten in Momenten, wo ich den Kauf eines Flugtickets zu tätigen versuchte. Ich hatte vollkommen auf einer existenziellen Ebene das Vertrauen in die Welt und unser System verloren.
Ich bin dann schließlich der Herangehensweise gefolgt, die ich auch verwendet hatte, meinen Körper zu heilen und mein Nahrungsspektrum zu erweitern seit meinem Gesundheitscrash vor 7 Jahren. Die Balance zwischen nach innen gehen, mich voll auf mich und meine Regeneration, Selbstentdeckung und Wiederaufbau zu fokussieren, im Tandem schwingend mit mich den Dingen, die schwer, zerstörerisch, toxisch oder unmöglich erscheinen, auf kluge und gut vorbereitete Weise wieder auszusetzen, so, dass es mich letztendlich stärker macht und mich wachsen lässt. Denn ich möchte kein Leben in Angst und Beschränkung, sondern in der Fülle leben, sei es am Buffet oder beim Reisen.
Das Schicksal hatte uns ja Ende 2020 bereits den Unfall und den Helikopterflug geschickt, um mich mal aus meiner Blase zu reißen und meinen Blick für die weitere Welt wieder zu öffnen, ich kann es nicht anders sehen, denn ich bin in dieser Zeit auch unglaublich beschenkt und an Seiten meiner Selbst erinnert worden, die ich verloren hatte. Auch in den schlimmsten Situation kann ich immer wieder sehen, dass es FÜR mich geschieht, ein Weckruf Gottes, des Universums. Wie es ja auch mit meiner Erkrankung war.
So coachte ich mich dann selber. 2021 stellte ich mir Aufgaben zum Überkommen meines Reise-Coronatraumas (die Angst, irgendwo festgehalten zu werden und nicht mehr zurück in mein Heim zu kommen oder von meinem Liebsten getrennt zu werden, Freiheitsentzug und Fremdbestimmung). Ich buchte mehrfach Flugreisen in dem Jahr, erst auf die Nachbarinsel für 3 Tage, dann auf eine entferntere Insel für ein paar Tage länger. Oder schaute mir einfach Reisen nach Deutschland auf Seiten von Fluggesellschaften an, brachte es wieder in meine Realität. Erlaubte mir dabei alle aufkommenden Gefühle, bei gleichzeitiger Erdung und Sicherheit. Ende des Jahres änderte ich nicht meinen Flug, als Jans letzte Operation an seinem Bein um eine halbe Woche nach hinten verschoben wurde, sondern flog alleine voraus (wow war das schwer für mich! Wie konnte ich in meinem früheren Leben alleine in die USA, nach Finnland, Ägypten, Irland, etc… fliegen (was ich mir aber auch schwer erarbeitet hatte und stets große Schritte waren mit meiner Angststörung und aufwändig zu organisieren mit der MCAS)? Es ist aber auch einfach so, dass ich mich früher kaum verwurzelt gefühlt habe und jetzt erstmalig das Gefühl eines Zuhauses habe und etwas, für das es sich zu leben lohnt).
Ich erinnere mich außerdem, wie, als Jan dann nachkam und ich ihn wie selbstverständlich auf sein Zimmer im Krankenhaus begleiten durfte und die Welt so normal erschien, es zu einer starken körperlichen Entladung bei mir kam, ein Zittern, Tränen, heftiges Atmen fast wie bei einer Panikattacke. Doch auch hier gingen die Ängste nicht ganz weg, bis er dann nach zwei Tagen wirklich wieder ohne Zwischenfälle entlassen war. Anfang 2022 ließ ich ihn dann erstmalig alleine rüberfliegen für die Abschlussuntersuchung.
Zurück aufs Festland
Tja und dann war es soweit, Mitte Januar hatte Jan sein Abschlussseminar zum Wim Hof Method Instructor in Polen an der tschechischen Grenze, für das er fleißig gebüffelt hatte. Ich war in einer Zwickmühle. Ihn alleine so weit reisen zu lassen und einfach nur in unserer Quinta zu sitzen und auf ihn zu warten versetzte mich in eine haltlose Panik, selber so weit zu reisen ebenfalls, dazu gab es große logistische Hürden durch die Organisation der Seminarwoche. Dazu kamen nochmal große Unruhen vonseiten unserer Nachbarn im Januar für einige Abschlussarbeiten an ihrem Grundstück, was wir nun schon genau 12 Monate ertragen hatten und wovon wir psychisch und nervlich am Ende waren. Nach deren pompöser Einweihungsparty Mitte Dezember crashte ich extrem, schwere Erschöpfung, psychisch labil und Schmerzen im ganzen Körper, allen voran meine Blase und mein gesamter Unterleib, der steinhart war. Schön klassisch nach der Neuen Germanischen Medizin, zu intensive Reviergrenzüberschreitung, endlich gelöster Konflikt. Jan konnte mich absolut nicht mehr anpacken.
Dazu meine immense Sehnsucht nach meiner Familie, allen voran meine Mama. Ich fühlte mich einsam und verlassen in meiner Schwangerschaft, brauchte aus tiefster Seele weiche, feminine Unterstützung. Nach Deutschland fliegen, während Jan in Polen war? Das war mir am Ende zu groß, und so schaffte ich es mit letzter mentaler Kraft zu organisieren, dass meine Mama und ich uns in Lissabon treffen, um von dort aus ins grüne Colares zu fahren für ein paar ruhige Tage, denn auch sie hatte Schweres hinter sich seit dem Tod meines Papas.
Ich war im Januar nur basic funktionabel, Jan stand noch tapfer seinen Mann und kümmerte sich um alles, stemmte wie ein Supermann noch unerwartete Renovierungsarbeiten und kleine Katastrophen an Haus, Hof, Segelboot und mit den Tieren, wirklich bis zur letzten Minute vor Abflug an einem Vollmondtag.
Er musste noch einen PCR-Test machen, für mich war es nicht nötig (mit ein Grund, warum ich nur bis nach Portugal wollte, denn damit habe ich immer noch Probleme, hat sicher mit meinem Hals-Nasen-Ohrenarzt-Kindheitstrauma zu tun, und einfach zu viel erlebt mit unangenehmen Eingriffen rund um meinen Körper durch meine lebenslange Erkrankung). Auch Jan ist ziemlich erzürnt über diese Fremdbestimmung und wie den Leuten das Geld aus der Tasche gezogen wird mit Angstmache und haltlosen Verordnungen. Interessant, wie hier wieder das Thema Grenzüberschreitungen aufkommt, welches mir immer wieder begegnet bei Betroffenen von Erkrankungen der Barrieregewebe, zu denen auch Corona und die Atemwege gehören, wo die Mastzellen für unsere angeborene Immunabwehr zuständig sind, auch gegen Viren.
In der Nacht vor unserer Abreise bekam ich heftige Panikzustände und versuchte sie einfach so gut es geht zu akzeptieren und mit mir zu arbeiten, auch Jan war schlaflos und fertig mit den Nerven, war auch schon die Organisation mit Flügen, Tests und den ganzen zusätzlichen Kleinigkeiten zuvor extrem nervenaufreibend gewesen. Auf dem Flug nach Lissabon liefen mir einfach nur noch die Tränen für Stunden, während Jan extrem starke Erkältungssymptome hatte und seine Nase nur lief. Es ging uns beiden wirklich nicht dolle. Auch bei mir meldete sich eine Erkältung. Wir hatten beide seit über 3 Jahren keine Infektion gehabt dank gesunden Lebensstils (was ich in früheren Zeiten am laufenden Band hatte, Jan zuletzt nach seiner Auswanderung und Ankommen auf Graciosa ein Jahr vor mir, bei mir immer nur mal sporadisch als Nervenerinnerungen aufflammend im Zuge von CFS-Schüben und bevor ich meine Verträglichkeit für Milchprodukte wieder hergestellt hatte), doch nun war es zuviel für unsere Körper gewesen.
Mit gespannten Nerven warteten wir dann noch bis 1 Uhr nachts im Airbnb in Lissabon auf sein negatives Testresultat, damit er weiterreisen und an dem Seminar teilnehmen durfte, bis wir einschlafen konnten. Jan musste allerdings bereits um 4 Uhr morgens wieder raus zum Weiterflug. Ich sag euch, unsere Nerven…
Er verbrachte den nächsten Tag alleine in Prag, ich in Lissabon, beiden sehr erschöpft und ruhig.
Einen Tag später und ich durfte meine Mama nach 2 Jahren wieder in die Arme schließen. Es war, als wäre es gestern gewesen, sofort eine innige Verbundenheit und so eine Glückseligkeit. Auch Jan erreichte sicher Polen.
Jan musste einen offiziellen Antigentest machen und jeden Tag einen Selbsttest im Seminar, alles negativ, aber seine Erkältung blieb. Der Enthusiasmus der Gruppe verlieh ihm aber Flügel, und so vollbrachte er Höchstleistungen, absolvierte seine theoretischen Prüfungen, und die geforderten Wanderungen in Shorts und barfuß Training im Schnee, mehrfach lange Aufenthalte in einem Eisfluss, teilweise um 6 Uhr morgens, bis zu 15min lang.
Nach 2 Jahren wieder vereint
Meine Mama und ich ließen es ganz ruhig, gemütlich und feminin angehen, Spaziergänge, Markt, Cafés, Restaurants, ein süßer CBD- und Edelsteinladen, Kochen, Kamin, Kartenspiele, sonnen, Gespräche, Aufarbeitung der Vergangenheit, Mittagsschlaf bei Bedarf. Auch sie hatte etwas Erkältungssymptome, und einen Tag verbrachten wir komplett im Ferienhaus, den Nachmittag lag ich flach mit starken Gliederschmerzen und Fiebergefühl. Es war, als ob mein Körper entgiften wollte auf verschiedenen Ebenen. So hing ich eines Morgens über der Kloschüssel, das erste Mal in meiner Schwangerschaft (außer beim Segeln), einmal eine heftige Weinattacke und am Ende bekam ich es mit starkem Durchfall zu tun, obwohl wir sehr gesund aßen. Bei Heilerin Micky (Massage, Fußreflex und Reiki) am letzten Tag hatte ich eine derartig starke Nervenentladung an meinem linken Fuß und dann emotional (ich sagte danach zu ihr: „Ich weiß nicht was es war, aber du hast es definitiv gefunden“), dass erst ihre Katze darauf bestand, bei mir bis zum Ende zu liegen und dann auf dem Höhepunkt ihr Internet und ihre Musik ins Stocken kam. Nach der Behandlung fühlte ich mich, als ob ein Felsbrocken von meiner Seele und meinem Körper genommen wäre, ich sah mich danach im Spiegel an und empfand nur Glück und Lebensfreude.
Überhaupt verließ viel an Härte meinen Körper und meine Seele in der Zeit mit meiner Mama (und all den anderen tollen Frauen, unserer alten britischen Hauswirtin, unserer tollen Taxifahrerin,…), ich merkte, wie sehr ich durch all die Schicksalsschläge, durch die Baustelle unserer Nachbarn und die Überlastung durch zu viel an (unreifer, unbewusster) maskuliner Energie, dazu meine eigene starke maskuline Getriebenheit mir beweisen zu wollen, dass ich eine starke Frau bin und alles stemmen kann, Selbstständigkeit und Aufbau der Farm in der Fremde, entgegen so mancher kritischer Stimmen, mir solch eine Härte in mein System gebracht hatte, während ich mich gleichzeitig von dem, was mich früher genährt hat, abgeschnitten hatte. Doch brauchte ich auch diese Zeit, um mich selbst und meine Stärke und Eigenständigkeit zu finden. Doch mit meiner Mama so manche alten und zarten Teile meiner Selbst wieder spüren zu können und sie in mein Sein zu integrieren, war so heilsam. Ich kann wachsen, ohne mich von etwas für mich Nährendem abzutrennen. Ich kann im Kontakt sein, ohne mich selbst wieder zu verlieren. So viele Ängste und Illusionen dürfen überkommen werden, ich selbst werde größer und nehme einfach alles in mich auf, ohne dass es mich zerreißt.
Auch Jan erlebte auf seiner Seite so viel Berührendes, so viel Herzöffnung, sehr offene neue Kontakte und wunderbare Menschen, eine Nähe und Vertrauen und Zusammenhalt in dieser Gruppe, auf was man kaum noch zu hoffen gewagt hatte in diesen Zeiten. Auch dort gab es wohl viele Entladungen aus den Nervensystemen, auch viele befreiende Tränen, durch die Körperarbeit und den Halt der Gruppe.
Plan war, dass Jan einen Tag nach dem Rückflug meiner Mama wieder zurück kommt und wir zusammen nochmal in den Süden Portugals fahren, wo er auf seiner Reise von Finnland auf die Azoren vor über vier Jahren für einige Monate mit dem Segelboot gewohnt und viele Freunde gewonnen hatte.
Zusammenbruch am Flughafen
Am Morgen unseres Aufbruchs zum Flughafen fühlte ich mich schon extrem emotional und als uns die sehr mütterliche Taxifahrerin (die mich als Schwangere so super unterstützt hatte, z.B. an einer Straßensperre mit der Polizei ausgehandelt hatte, dass sie uns dadurch fahren kann, damit ich als Schwangere nicht den steilen Berg hochlaufen musste; hier in Portugal sind sie da mega zuvorkommend und auch kinderlieb) mit sehr sensiblen Worten verabschiedete, brach bei mir ein Damm und mir liefen nur noch die Tränen. Konzentriert dann noch den Koffer aufgegeben von meiner Mama.
Und plötzlich nur noch: „Mama, ich kriege ne Panikattacke“. Ich konnte nur noch hyperventilieren, zitterte am ganzen Körper, dissoziierte immer weiter, während meine Mama mich im Arm hielt. Es war nicht viel los am Flughafen, aber nach und nach kamen ein paar Flugassistentinnen hinzu, man ließ mich auf dem Kofferlaufband Platz nehmen und die Maske abnehmen. Eine Dame streichte mir sanft das Haar aus dem Gesicht und sprach freundlich und bestimmt mit mir. Ich hörte, dass sie den Notarzt riefen und darüber besorgt waren, dass ich schwanger war. Mir war einfach nur kalt, ich hörte nicht auf zu zittern, schließlich brach ich in bittere Tränen aus. Es war mir nur noch egal.
Früher habe ich mich extrem geschämt fürs Weinen, musste mir lange erarbeiten, wieder befreiend mit anderen Menschen weinen zu können und mich in meinem Schmerz bezeugen und lieben zu lassen, da ich als Kind von meinem Vater für meine Tränen beschämt, kritisiert und sogar geschlagen wurde, der mit Emotionen nicht umgehen konnte, was (u.a.) in mir schön die Freeze- und Fawn-Response als Default-Notfallmechanismus herangezüchtet hatte.
Ich habe das Gefühl, dass ganz viel aus mir herausgeschüttelt und -geweint wurde aus meinem Nervensystem. Da war es an der Oberfläche, das eigentlich große Trauma, das mich mit Coronamaßnahmen-Start in ein abgrundtiefes Loch hatte fallen lassen. Ja, ich kenne keinen, bei dem nicht irgendwelche tiefen Kindheitsängste getriggert wurden, wenn auch höchst individuell, in der Zeit. Als ich 13 Jahre alt war und meine Mama wegen kompletter Ausgebranntheit in Kur musste, wir 5 Kinder alleine mit unserem gefühllosen, cholerischen und narzisstischen, selbst schwer traumatisierten, dabei hochfunktionell ein führendes Amt innehabend und nach außen hin sehr geachteten Vater zurück blieben. Immer kurz vor Kurende erlitt meine Mama einen Rückfall und musste verlängern. Kam einfach nicht mehr zurück.
Ich denke, ich spürte es damals, wenn ich es auch erst vor nicht allzu langer Zeit von ihr erfahren hatte, dass sie eigentlich endlich ernst machen und sich trennen wollte, dass der Entschluss fiel in der Arbeit mit einem Psychologen, er aber nie umgesetzt wurde. Dass meine Mama (ebenfalls sehr traumatisiert) schon immer ein bisschen am Davonstreben war, aus der Ehe oder sogar dem Leben, war sicher auch Grund für meine „angeborene Angststörung“, die ich an meinem Leib ausdrückte. Warum ich erst mit über 4 Jahren in den Kindergarten gehen und von der Seite meiner Mama weichen konnte. Warum ich zeitlebens das Gefühl hatte, mich um sie kümmern, sie beschützen zu müssen, dafür mein Leben so organisierend, dass ich eigene Bedürfnisse immer wieder zurückstellte.
All das schmiss mein System jetzt im großen Stil heraus mit vagalem (neurogenem) Zittern. Es war Zeit. Ich sehe es nicht negativ, nein als Geschenk und Chance zur Befreiung, auch wenn es der heftigsten Panikanfall und Meltdown war, den ich wohl jemals erlebt hatte. Ich wurde noch mit dem Rollstuhl durch den Flughafen gefahren, und durchgecheckt, Herzkreislauf in Ordnung, interessant war, dass mein Blutzucker total runter war, obwohl ich erst anderthalb Stunden zuvor ein wirklich reichhaltiges Frühstück zu mir genommen hatte. Passt ja gut zum dem nächtlichen Aufwachen mit Ängsten oder kreisenden Sorgen, was manchmal auch mit Hunger einhergeht. Eine Aktivierung des limbischen Systems, des Angstzentrums unter gleichzeitig verminderter Kontrolle des präfrontalen Kortex (der als erstes ausfällt, wenn die Energie runter geht, leider, unser Vernunfts- und Filterzentrum. Und so ein Trauma in Aktion ist einfach Schwerstarbeit, viele erleben den niedrigen Blutzucker auch nach einer psychologischen, Bodywork- oder Coachingsitzung).
Ich ließ einfach zu, dass mein Körper sich auszitterte, versuchte nicht, die Tapfere zu spielen, wollte das jetzt wirklich bewältigen, mutete mich zu. War verletzlich. Keine falsche Tapferkeit und Willenskraft jetzt. Wirklich, eine völlig neue Erfahrung. So saß ich da wie eine schwangere Fee und weinte bitterlich mitten im Lissaboner Flughafen über unsere tief verwundete Welt und Menschheit, die in der Lage ist, so etwas wie dieses Coronaszenario hervorzubringen und den Schmerz immer weiter am Leben zu erhalten. Wie ein Mahnmal fühlte ich mich, das nicht mehr schweigen kann. Oh sind es nicht wunderbare Gaben, die wir Hochsensiblen besitzen, ist es nicht ein Geschenk für die Welt, unsere ehrlichen Gefühle, unser ehrlicher Körper?
Auch nachdem ich meine Mama dann weggebracht hatte – ab einem Punkt war ich einfach wieder da und erwachsen und funktionabel und effizient und es war Zeitdruck da – saß ich noch lange, bis nach Abflugzeitpunkt ihres Flugzeugs draußen am Flughafen und weinte aus den tiefsten Untiefen meines Herzens. So viel brach endlich hervor, ich entließ alles. So viel alter Schmerz. Und Schmerz über diese Welt. Warum müssen wir so im Misstrauen voreinander leben? Mein inneres Kind verstand es nicht. Warum darf ich meine Mama nicht bis ans Gate, bis vor Eintritt in ihr Flugzeug begleiten, ihr helfen. Mich ordentlich verabschieden?
Ich brauchte noch eine Weile, um vollständig zurück in die Realität zu finden und endlich mich in der Lage zu sehen, mir ein Taxi zu meinem Airbnb zu nehmen. Abends hatte ich noch ein sehr gutes Coaching für mich. Alles fließt wie immer perfekt ineinander über, wenn wir es nur sehen, immer in Richtung unserer Heilung, wenn wir es nur zulassen. Wir sprachen über meine Trennungs- und Verlustängste, Kontrollwünsche. Am Ende fühlte ich Frieden und einfach nur tiefe Dankbarkeit für diese gemeinsame Zeit, für die Liebe und den Mut meiner Mama, für die die Reise ein enormer Schritt war. Ich fühlte, dass sich etwas Großes am Öffnen ist zu ungekannter Freiheit. Ich fühlte mich leichter. Plante die Reise der nächsten Tage für meinen Liebsten und mich.
Mein Corona
Und dann. Morgens die Nachricht von Jan, den ich schon in seinem Flieger vermutet hatte. „Ich bin positiv getestet worden. Es tut mir so leid.“ Ich einfach nur noch so „Ok.“ Und aus einer Eingebung heraus machte ich einen Selbsttest. Ich hatte ihn gekauft, auch um mich mit dem Thema auseinanderzusetzen, meine persönliche Art, auf die Menschen und die Welt wieder mehr zuzugehen, mich auch auf diese merkwürdigen Spiele einzulassen und mitmachen zu dürfen. Aber die waren überall super locker in den Restaurants und Co., nur für ein Airbnb und ein Restaurant kam ich mit dem Bluff durch, mein Einreisedokument (dass ich nur innerhalb Portugals reise, von den Azoren aus) zu zeigen. Wenn mich jemand nötigte, warum ich mich nicht impfen ließ, empörte ich mich nur, dass ich schwanger sei.
Also, mein Selbsttest dann. Positiv (ein zweiter am nächsten Tag ebenfalls). Ich hatte erstmal gar keine Gefühle, am ehesten noch hätte ich lachen können. Die Zeit blieb einfach stehen. Ok, das war es dann nun. Irgendwie war es auch aufregend. Hatten Jan und ich es gewusst, und sogar gewünscht, irgendwie befreiend. Unser Immunsystem kriegt das neueste „Update“, statt in Isolation zu verkümmern, bleibt im Rennen.
Und wieder einmal spannend, wie unser Immunsystem mit dem Nervensystem zusammen arbeitet. In der vorigen Gruppe des Wim Hof Trainings (sie hatten in mehreren Wochen nacheinander mehrere Gruppen zu je 60 Auszubildenden, die Methodik ist inzwischen sehr bekannt und groß im Kommen) hatten sie das Training abbrechen müssen wegen zu vieler positiv Getesteter; Jan´s Gruppe besaß eine unglaubliche Willensstärke und konnte es durchziehen. Doch wie wir mittlerweile wissen war direkt im Anschluss die halbe Gruppe positiv und/oder sogar wie in einem kleinen Burnout und Depression nach der intensiven kognitiven, spirituellen, körperlichen und emotionalen Erfahrung.
Außerdem war es schlicht und ergreifend angstmachend und sehr stressvoll, was Jan erlebte am Flughafen. Ich hatte zuvor noch mit ihm kurz ein Videotelefonat gehabt, er strotzte noch voller positiver Energie, doch dann am Gate beim Boarden ploppte sein Testresultat auf seinem Handy auf. Schocksituation. Die Flugbegleiterin nahm Reißaus, ein anderer Mitarbeiter schrie Jan nur noch an erst auf Tschechisch, dann auf Englisch „Raus, raus!“ Na die haben sie ja super geschult in den letzten zwei Jahren. Der Flug (TAP Portugal) wurde hinterher als No-Show deklariert (dass Jan einfach nicht aufgetaucht sei und ihn verpasst habe), bislang bemühen wir uns vergebens um Erstattung. Jan war erstmal völlig konfus, herauszufinden, was jetzt zu tun ist. Ich sagte, er solle einen zweiten Test machen, die Antigentests zeigen viele falsch Positive. Doch ebenfalls positiv. Und er sagte auch, er fühle es, es ist Corona.
Er musste in ein Coronahotel, es wurde einfach über seinen Kopf hinweg entschieden. Er musste zahlen, was verlangt wurde und kam in ein Hotelzimmer. Dort crashte er einfach nur noch, er sah wirklich schlecht aus, es war heftig für uns beide.
Er bekam inklusive morgens ein Frühstück und hatte die Möglichkeit, sich etwas bringen zu lassen. Glück im Unglück war, dass einer seiner Kollegen (aus Schottland) krank im Zimmer nebenan lag und sie sich gegenseitig besuchen konnten und ein anderer Kollege in der Stadt wohnt und ein gutes Steakhouse besitzt.
Da sah meine Lage aber dennoch rosiger aus. Ich brauchte lange, um aus einer ersten Starre herauszukommen und Entscheidungen zu treffen. Ich konnte mein Airbnb verlängern und meldete nichts (hörte auch hinterher, dass viele in Portugal es so hielten, auf eigene Faust Quarantäne zu machen, da das System ohnehin völlig überlastet war). Ich wollte mich nie und nimmer in die Hände von jemand anderem begeben, der für mein „Wohl“ und meine Ernährung zu sorgen hatte, um Gottes Willen! Ich stand demnach viel besser da als Jan, war außerdem eingedeckt mit Supplementen: Vitamin C (Jan´s Kollege besorgte ihm Brausetabletten, naja immerhin), N-Acetyl-Cystein (Glutathionbildung, Schleimlösung), Rhodiola, Spirulina, Magnesium, B-Vitamine, Probiotika hatte ich dabei, z.T. von meiner Mama mitbringen lassen.
Ich ging noch einmal gut einkaufen und begab mich in mein Retreat. Einmal am Tag machte ich (stets strahlend blauer Himmel und Sonnenschein bei 15°C ) einen kurzen Spaziergang und lag dann für Stunden unter einem Baum (es war eine sehr triste Wohngegend nahe am Flughafen, doch ich fand meine kleinen Plätzchen).
Zuhause kam übrigens noch Vitamin D, Jod (ist bei uns eh immer gut aufgefüllt) und Zink dazu an Supplementen, denn in Lissabon hatte ich das Gefühl, dass ich keinen Geruchssinn mehr hatte, was in meiner Theorie oftmals mit einem Zinkmangel zu tun hat. Jetzt ist alles schon wieder normal.
Ich möchte dir mein Antihistaminernährungs-E-Book empfehlen, eine Ernährungsform, die das Immunsystem moduliert (besonders das Angeborene) und die Schleimhäute stärkt, also auf die ersten Abwehrwälle auch in Bezug auf Infektionen abzielt, was bei Menschen mit Histaminose und MCAS ja völlig aus dem Gleichgewicht geraten ist, und auch in Bezug auf Corona unbedingt in den Fokus genommen werden muss. Am Donnerstag den 17.2.22 gibt es dazu übrigens als besondere Aktion ein Live-Webinar aus der Küche meiner Farm, für alle bisherigen Käufer dieses E-Books, verpass das nicht, noch ist die Chance, mit deinem Download dabei zu sein!
Unsere Symptome
Ich: Ungewöhnlicher, sehr wässriger und flockiger Durchfall, Nase komplett zu, etwas Schleim kam dann auch runter in den Hals, teilweise noch leichte Gliederschmerzen, niesen, zutiefste Erschöpfung. Tiefer spiritueller Burnout.
Jan: Bei ihm saß es wirklich in den Lungen, Husten, schwerste Erschöpfung und Kopfschmerzen, die Haut auf seinen Schultern und am Rücken schmerzte stark.
Und beide emotional psychisch sehr angeschlagen. Ja, es ging nicht angstlos an mir vorüber. Die Gesamtsituation, dazu das viele Maskentragen, der schwere schwangere Bauch, die zue Nase, die fremde Umgebung, die Ausgeliefertheit, Ungewissheit und Einsamkeit, dazu all die Geschichten, die unser Verstand dann beginnt zu erfinden, produziert aus eben genau dem, was meine zu Anfang größten beschriebenen Ängste waren, die sich nun scheinbar materialisiert hatten, brachten Körpererinnerungen aus meinen Asthmazeiten hervor und ich bekam es mit Panikzuständen zu tun, keine Luft zu bekommen. Die erste Nacht war eine Katastrophe, Panik, Terror, Klaustrophobie. Ständig musste ich das kleine vergitterte Fenster meines Zimmers aufreißen, Tür abschließen, Tür bloß nicht abschließen, Ohrenstöpsel und Schlafmaske waren unmöglich, die dicke Decke war zu schwer, raus vor die Haustür gehen und mich gefangen fühlen zwischen den riesigen Häuserfassaden, den freien, weiten azorischen Himmel gewöhnt. Nickte ich weg, schreckte ich sofort wieder hoch und schaute, ob ich noch atmen konnte. Ich war nur noch froh, als die erste Nacht rum war und ich mich überzeugen konnte, dass Jan noch lebte. Es müssen irgendwelche ganz hässlichen Sachen aus meiner frühen Kindheit oder sogar ererbte Ängste hervorgekommen sein.
Erleichterung kam, als ich dann rausfand, dass Zwiebelwasser mir super half, meine Nase etwas freier zu bekommen, bzw einfach eine Zwiebel anquetschen und tief durchatmen, außerdem Spülungen mit Salzwasser. Fast wäre ich wirklich in die Apotheke gegangen für Nasentropfen und Co, aber nach meiner Recherche zu den Inhaltsstoffen wollte ich das wirklich nicht. Ich besorgte mir noch einen Atemwegstee und eine dicke Ingwerknolle, außerdem frische Hühnerteile, kochte mir eine Kraftbrühe. Ach, hätte ich jetzt nur meinen Garten mit den Heilpflanzen!
Doch so langsam kam das Gefühl der Kontrolle und Erdung zurück, auch die Spaziergänge, die Soundtherapie, gute Telefonate und Texten mit guten weisen Seelen und Körperarbeit brachte mich zurück zu mir selbst und mit jeder Nacht und jedem Tag wurde es einfacher. Ich schaffte es mehr, mich zu öffnen und sie rauszulassen, auf die Körpergefühle und Emotionen zuzugehen. Volle Akzeptanz für die Situation zu finden. Mich darauf einzulassen, jetzt alles darauf zu setzen, einfach nur in mir selber, in meinem Körper und meinem Sein zuhause zu sein, egal an welchem Ort ich mich befinde, getrennt von meinen Lieben. Emotional das zu bewältigen, wo ich das Gefühl hatte, zuhause in meiner Farm versagt zu haben, nicht genug getan zu haben, undankbar gewesen zu sein in meiner Wut auf die Nachbarn. In den Tagen vor unserer Abreise waren Jan und ich so fertig mit den Nerven, weil einfach alles schief ging und es nochmal zu einer heftigen Situation mit den Nachbarn kam, dass wir es beide einmal ausgesprochen hatten. Wir wollen alles hinschmeißen, die Farm verkaufen. Wir können nicht mehr. Wird es mir jetzt wieder genommen, wie auch meine Ehe und anderes aus meinem früheren Leben? Mit jedem Weinen aus tiefster Seele wurde mein Atmen wieder freier und leichter.
Meine Gedanken gingen zurück an unseren letzten Tag vor unserer Abreise. Jan und ich mussten nochmal auf den Berg fahren zur Quelle, um Wasser zu holen. Wir waren so geladen und so fertig und hatten Dinge gesagt, die wir nicht hatten sagen wollen. Stellten alles in Zweifel. Eine Hand am Steuer, griff ich spontan nach seiner Hand und sprach: „Gott, Vater, Mutter, wenn du uns hier wirklich hingeschickt hast an diesen Ort, wenn er für uns sein soll, wenn du uns hier wirklich haben willst, dann hilf uns jetzt. Bitte gib uns ein Zeichen!“ Ich musste den Schmerz einfach abgegeben, ohne große Erwartungen. Doch, oh mein Gott, erreichten wir oben das Plateau mit weitem Blick über Graciosa, so riss der Himmel auf, Sonne und Regen zugleich, und ein unheimlich intensiver und riesiger Regenbogen erstrahlte im vollen Glanz über die ganze Insel! Ich konnte nur noch das Auto stoppen, für einen Moment in atemlosen Erstaunen und Ehrfurcht mit offenem Mund auf diese schöne Szenerie starren, und Wellen der Liebe und wissender Hoffnung mich durchströmen lassen. In erleichterte Tränen ausbrechen. „Es wird alles gut werden, Jan, ich weiß es einfach. Alles ist gut! Das ist unser Zuhause.“ Ein solch intensiver Regenbogen hatte auch damals meinen Garten überstrahlt, als es im Zuge meiner Scheidung so aussah, als würde ich meine Farm verlieren…
Ich ging durch sehr intensive Prozesse, coachte mich selbst, konnte am Ende einfach nur noch in tiefste, tiefste Dankbarkeit finden für all das, was ich hatte haben dürfen. Was immer als nächstes kommen möge. Mein bisheriges Leben hat mich einfach demütig werden lassen, ich weiß, dass Dinge kommen und gehen und nichts selbstverständlich ist.
Ich verband mich tief mit meinem Baby, erinnerte mich daran, für es da zu sein. Auch Jan und ich hatten so wunderbare, tiefe Gespräche und kamen uns auf eine ganz neue Art nahe. Wie auch damals bei seinem Krankenhausaufenthalt. So viel Frieden. Wir begriffen, wie heftig und crazy das letzte Jahr gewesen war für uns beide, unter was für einem enormen Druck wir gestanden hatten als Hochsensible. Trauer, Frieden, Verbindung. Ich sehe es nicht so, dass Corona DAS Große war, was uns niedergestreckt hatte. Es war einfach nur ein kleines Puzzleteil in einem großen Gesamtbild, das ich auch hier für Dich, lieber Leser, zu illustrieren versuche. Und wie immer ging es um unsere Heilung, dass das in uns zum Vorschein gebracht wird, was wir wirklich sein dürfen in dieser Welt, alles andere wird von uns abgewaschen, Detox, Bereinigung, Purge.
Neurodermitisstellen in meinen Armbeugen und an meinem linken Fuß, die am Ende, als meine Nebennieren ziemlich erschöpft waren von 2021, ziemlich schlimm geworden waren, heilten ab.
Nadja
Seit meinem Darmkongress hatte ich einen intensiven Austausch mit Nadja Polzin begonnen, aus der eine vertrauensvolle Freundschaft entstanden war. Plan war eigentlich gewesen, dass ich und Jan sie im Süden Portugals besuchen fahren, wo sie derzeit wohnt. Nun ergab es sich, dass sie nach Sintra fahren wollte für ein paar Tage, eine halbe Stunde nördlich von Lissabon und mir. Sie war noch etwas unentschlossen (genauso ein pflichtbewusster Steinbock wie ich, dem es schwer fällt, sich mal vom PC loszureißen) und auch ich war etwas schüchtern bezüglich eines ersten Treffens, hatte ich selbst noch tiefe Wunden in meinem Herzen zu heilen bzgl. Freundschaften, die im Laufe der ganzen Auswanderungs/Corona/Scheidungsgeschichte zerbrochen waren. Doch mit jedem Mal drüber schlafen fasste ich mehr Mut und spürte auch, wie die Sehnsucht neue Kräfte in mir mobilisierte. Raus aus meiner Corona-Einsiedelei! Schließlich holte Nadja mich ab, angstlos vor meinem immer noch etwas Verschnupftsein und wir erlebten anderthalb traumhafte Tage im märchenhaften „Disneyland“ mit großartigem Essen und tiefen Gesprächen. Wieder einmal war ich einfach nur gerührt, wie ich vom Leben beschenkt werden darf, wenn ich einmal aus meinem Alltagstrott und mir die Scheuklappen von den Augen gerissen werden und ich mich der Welt und den Menschen öffne. Mein tiefster tiefster Dank, meine Liebe, so schön, dich in meinem Leben zu wissen! (Nadja hat sich übrigens nicht angesteckt, meine Mama ebenfalls nicht. Ich möchte immer noch wissen, wo Jan und ich wirklich unser Corona herhatten, denn genau die gleichen Symptome hatten wir ja schon auf Graciosa! Was geht da wirklich vor neuroimmunologisch).
Jan
Jan sah mit jedem Tag besser aus, und dann war seine obligatorische Quarantäne rum (so ein Glück, dass er erst in Prag positiv getestet wurde, denn in Polen hätte er 2 Wochen Quarantäne gehabt!). Ich hatte zum Glück unsere beiden Flüge für einen kleinen Aufpreis verschieben können, denn alleine zurück zu fliegen auf unsere Insel konnte ich mir nicht vorstellen, ich sah nur ein schwarzes Loch und neue abgrundtiefe Panik. Ich weiß, dass ich auch das irgendwie geschafft hätte, aber es fühlte sich absolut falsch an und hätte mir mehr weggetan als nötig (im Gegensatz dazu Disneylandfeeling mit Nadja, eigentlich eine leichte Entscheidung!). Aber in so einer schwierigen Situation irgendetwas zu planen, wenn man gar nicht planen kann! Ich empfand es als unglaublich stressvoll. Wie soll man wirklich ganz genesen, wenn man die ganze Zeit logistische Kämpfe zu kämpfen hat.
Auf jeden Fall dann die Nachricht von Jan, dass sein Selbsttest positiv war! Ich recherchierte, fand heraus, dass man noch positiv bleiben und Viruspartikel bis zu 120 Tage nach einer Infektion nachweisen kann. Und dass wir da wohl einen Fehler gemacht hatten, worauf uns aber niemand hingewiesen hatte, es war alles so durcheinander (Jan hat auch, entgegen der Aussagen der Teststation, kein Genesenenzertifikat bekommen): Sein Zimmernachbar hatte einen PCR-Test gemacht und war dadurch so oder so nach 5 Tagen „frei“, laut den aktuellen Verordnungen. Jan aber hatte nur die beiden Antigentests gemacht. Jetzt nochmal einen PCR Test machen und weitere 5 Tage Coronahotelurlaub?? Es ging ihm soweit ja wieder gut.
Am Ende gab ihm jemand den Rat, sich die Nase kräftig mit Salzwasser zu spülen und dann zur Testung zu gehen. Ergebnis: Negativ. Er schaffte es noch einen (völlig überteuerten) Platz für einen Flug am selben Abend zu bekommen zurück nach Lissabon, wo ich ihn sehnsüchtig erwartete in dieser Neumondnacht.
Heim
Unser langer Rückflug nach Graciosa über den weiten Atlantik, morgens um 6, war auch nochmal holprig mit beinahe Pannen mit den Verbindungen, auf die das Reisebüro für uns umgelegt hatte, doch schließlich kamen wir an. Es ist so still hier. Die Zeit scheint still zu stehen, die Nachbarschaft ist vollkommen ruhig. In uns selber so viel Ruhe und Frieden.
Ich war wieder einigermaßen ok, doch Jan fiel in einen bösen Burnout, zunächst erst einmal 3 Tage heftigste Kopfschmerzen, dass er fast verrückt wurde, dann einfach nur Erschöpfung bis in die tiefsten Fasern und nah am Wasser gebaut. Ich hatte alle Hände voll zu tun, ihm wirklich klar zu machen, dass sein Körper ein großes STOPP setzt und er jetzt wirklich nicht den starken Mann spielen konnte, auch wenn wir hier akut einiges zu bewältigen hatten auf der Farm. Je voller er sich darauf jetzt einließ und losließ, desto schneller würde er es auch durch haben. Es war eine schwere Prüfung, doch in mir erwachten ungeahnte Kräfte und ich spürte eine völlig neue Tiefe der Liebe für und Verwurzelung mit unserem Heim.
Jan brauchte anderthalb Wochen (mit vollem Supplement-, Ernährungs-, Breathwork-, Soundtherapie-, Yoga- etc. Regime, viele viele tiefe Gespräche, gute spirituelle Podcasts, in der Natur sitzen und Nichtstun…) um wieder aus einem tiefen dunklen Transformationstunnel herauszukommen. Diese Extreme, die tiefen und herzlichen Erfahrungen mit den anderen Heilern auf dem Seminar und das direkte Erleben des Zustands unserer Welt und den Abgründen der Menschheit, hatten ihn extrem aufgerissen und durch einen fundamentalen Wiedergeburtsprozess geschickt. Wir beide fühlen, dass sich vieles wieder ändern wird in unserem Leben, wir vieles nicht mehr hinnehmen können und bei anderen Sachen so viel gelassener und geerdeter geworden sind. In unserem beider Umfeld ist viel angestoßen worden und in Bewegung gekommen, und so allmählich beginnt in mir wirklich eine große Neugier zu erwachsen, was dieses Jahr wieder bringen mag. Meine Mama hat bereits ihre Reise zu uns nach Graciosa gebucht, sie hat ihre Flugangst völlig überwunden!
Ich bin einfach nur in Ehrfurcht und Erstaunen, wie ein jeder von uns auf seine genau auf ihn zurechtgeschnittene und nie endende Reise des Gesundwerdens geschickt wird. Ich empfinde es nicht, dass wir mit einer schlimmen Krankheit geschlagen wurden, sondern, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes gekrönt worden sind. Ich habe eine neue dicke Schicht an falscher Illusion durchbrochen. Habe keine Angst mehr, bin bereit für das nächste Kapitel des Geschehens meiner persönlichen Welt.
Edit: Mit meiner letzten Überarbeitung dieses Artikels, heute beim Vollmond, erreichte uns gerade ein wichtiges Paket, das ein dickes fettes unserer Probleme löste und wieder eine grundlegende Ordnung in unserem Leben herstellte, Weichenstellung für 2022, das nun endlich wirklich richtig starten darf. Ein minibisschen verschleimt sind wir manchmal noch, aber unsere Energiespanne weitet sich mit jedem Tag merklich, die Dinge kommen wieder in den Fluss. Wir tätigen noch viele Reflektionen bzgl. unserer Ausrichtung auf das neue Jahr und beginnen ihm in freudiger Erwartung aber auch mehr Weisheit entgegenzusehen.
Danke an Klientin und Kollegin Annic für dieses Gedicht aus unserer WhatsApp-Gruppe:
Fürchte dich nicht –
jede Krankheit ist eine Sache des Schicksals zur Selbsterziehung.
Nütze die Zeit und fürchte dich nicht.
Bedenke, tüchtig ist,
wer sich der Grenzen seines Könnens bewusst ist,
aber innerhalb dieser Grenzen
seine Kräfte mit königlicher Geste verausgabt.
Aber, das wisse,
durch die Selbstbeschränkung
erstarken die Grenzen und weiten sich.
Sonst verreißen sie
und Schwäche dringt ein
und verzehrt die Lebenskraft.
Nutze die Zeit und fürchte dich nicht.
~Rudolf Steiner
Ich möchte dich einladen, dieses Selbstlernseminar von mir zu belegen, über Jahre erprobt mit zahllosen Klienten, wenn du ganz fundamental die Prozesse verstehen möchtest, durch die ich gegangen bin, aus fundierter neurobiologischer Sicht. Am 19.3.22 wird es dazu für alle, die den Videokurs bis dahin erworben haben, ein kostenfreies Exklusiv-Live-Zoomseminar mit mir geben, bei dem du alle deine persönlichen Fragen zu deiner eigenen Gesundwerdenreise stellen darfst:
Pingback: CBD-Kosmetik: Mein Erfahrungsbericht – Philosophie des Gesundwerdens
Pingback: Erfahrungsbericht: Labortest zur Bestimmung des biologischen Alters durch epigenetische Marker – Philosophie des Gesundwerdens
Pingback: Folgen der Coronaimpfung – Philosophie des Gesundwerdens