Mit diesem Rezept möchte ich dir gerne den klassischen Autoimmunepaleprotokoll-Schokoladenersatz vorstellen, der obendrein auch noch als histaminarm gilt: Carob! Ich persönlich muss aber sagen, dass sich meine Begeisterung für Carob in Grenzen hält. Geschmacklich ist es zwar ziemlich gut und sehr befriedigend, wenn man schon so lange auf Schokolade verzichtet (nie hätte ich mir träumen lassen, dass ich fast ein ganzes Jahr so leben kann!), auch enthält Carob zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe wie B-Vitamine, Magnesium, Eisen und Mangan und wenig Histamin, allerdings ist es nach meinem persönlichen Gefühl (der Reaktion meiner Haut) her sehr oxalatreich. Auch die Tatsache, dass es überall als sehr calziumhaltig angepriesen wird, spricht dafür, da beides oft stark korreliert, Daten zum Oxalatgehalt konnte ich aber bislang keine finden. Kakao steht Carob in Bezug auf Antinährstoffe allerdings in nichts nach, es ist schließlich ein Same, weswegen es als Histaminliberator gilt, wozu die Tatsachen, dass Kakao fermentiert wird und oft mit Mycotoxinen, also Schimmel, belastet ist, noch beiträgt. Carob dürfte davor allerdings auch nicht gefeit sein, da er in der Regel in Pulverform verwendet wird. Ansonsten ist über Carob zu sagen, dass es zwar zu den Hülsenfrüchten zählt, allerdings nur die Schote verwendet wird, deren Antinährstoffgehalt geringer ist als der der Samen selbst.
Kurzum, nach diesen Abwägungen ich habe diesen Winter wieder ganz ganz langsam damit begonnen, Schokolade in mein Leben zurückzulassen. Sagen wir, es war ein freudiges und sehr emotionales Wiedersehen, allerdings war es dann auch wieder mal typisch ich, und an einem gewissen Punkt habe ich es einfach wieder übertrieben (ich beziehe mich dadrauf nur noch als den „Schokounfall“) aber jetzt bin ich wieder mit beiden Füßen auf dem Boden und schaffe es, mit der benötigten Disziplin und Zurückhaltung an die Sache heranzugehen.
Das Wichtigste ist: Ich habe keine Angst mehr vor Schokolade, habe eine Sache weniger, die ich zwingend ablehnen muss, wenn sie mir angeboten wird, und kann vor allem von den zahlreichen gesundheitlichen Vorzügen von Kakao profitieren: „Kakao weist neben dem hohen Fettanteil zusätzlich eine Vielzahl verschiedener und teils wertvoller Inhaltsstoffe auf (Schätzwerte liegen bei ca. 300 verschiedenen Substanzen). Die wichtigsten sind: Anandamid, Arginin, Dopamin (Neurotransmitter), Epicatechin (Antioxidantien), Histamin, Magnesium, Serotonin (Neurotransmitter), Tryptophan (dient dem Körper u. a. als Vorstufe für Serotonin), Phenylethylamin (PEA), Polyphenole (Antioxidantien), Tyramin und Salsolinol sowie Flavonoide.“ Epicatechin soll sich sehr positiv auf die typischen Zivilisationserkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und Diabetes auswirken, sowie auf das zentrale Nervensystem. Eine völlig neue Stoffklasse, die Wissenschaftler der Universität Münster bisher als „CocoHeal“ bezeichnen, wirkt sich wachstumsfördernd auf Hautzellen aus und unterstützt damit die Wundheilung. Hautschäden werden so besser repariert, Falten vorgebeugt und sogar das Risiko für Magengeschwüre gesenkt. Ansonsten wirkt sich Kakao positiv auf das lymphatische, das hormonelle und das Immunsystem aus. (Quelle: Wikipedia.org, Stand 31.12.2015)
Wenn du vorhast, Kakao wieder einzuführen, achte auf hohe Qualität, am besten Bio, da er zu den stark mit Pestiziden behandelten Lebensmitteln zählt, was auch eine Belastung für die Plantagenarbeiter und die Böden in den Anbaugebieten bedeutet. Achte außerdem auf zertifizierte Produkte, mit denen du eine faire Bezahlung der Arbeiter, anstatt Kindersklaverei, unterstützt. Ich habe mit Rohkostprodukten aus dem Reformhaus oder Schokolade mit sehr hohem Kakaoanteil gute Erfahrung gemacht. Aber wie immer gilt, langsam, vorsichtig und gelegentlich.
Ansonsten fang einfach mal mit Carob an, sobald du wieder ein bisschen Stabilität erlangt hast, was deine Verträglichkeiten anbelangt. Dieses Rezept enthält außerdem Kakaobutter, die, wie alle Fette, quasi frei von darmschädigenden Antinährstoffen ist, sowie histaminarm, dafür aber das biogene Amin Tyramin enthält. Biogene Amine können für manche Personen an sich unverträglich sein, außerdem werden sie über die gleichen Enzyme wie Histamin abgebaut und können bei gleichzeitigem Verzehr histaminreicher Nahrungsmittel die Enzyme besetzen und somit die Toleranz für Histamin herabsenken. Deswegen auch hier erstmal vorsichtig ausprobieren, am besten auf nüchternen Magen, oder zumindest zeitlich entfernt von Proteinquellen zu dir nehmen. Wenn ich es nicht übertrieben habe, ging Kakaobutter bei mir allerdings bereits in einer empfindlicheren Phase und hat mir da schon ein bisschen vom geliebten Kakaoflair zurückgegeben.
Hatte ich schon erwähnt, dass in meiner „ich kann alles essen was ich will, weil ich eh nicht dick werde“-Phase quasi eine ganze Mahlzeit täglich fast nur aus Schokolade und Schokokeksen bestanden hat? Mein Körper freut sich, dass diese Zeit Gott sei Dank vorüber ist. Wer von seiner Zuckersucht nicht loskommt, kann es gerne mal mit der Aminosäure L-Glutamin (als Nahrungsergänzungsmittel) versuchen, mir tut es gut. Aber dennoch ist eine gelegentliche Lust auf etwas Süßes nicht vollends von mir genommen und auch vollkommen in Ordnung.
Mein Schatz Patrick war so lieb, mich mit dieser Kreation zu überraschen:
Du brauchst:
2 Bananen (Fruktose-Glukose-Verhältnis von 50:50, nicht überreif)
40g Butter / Ghee / Kokosöl
80g Kakaobutter
2 geh. TL Carobpulver (ohne Zusätze, enthält oft Gerste!)
2 EL Dattelsirup (Fruktose-Glukose-Verhältnis von 50:50, mineralstoffreich)
Optional: 1 Tropfen 100% reines, hochwertiges ätherisches Pfefferminzöl (verdauungsfördernd, wirkt entkrampfend und heilend auf den Darm, und gibt einen After-Eight-mäßigen Geschmack, ich steh da voll drauf), Vanillepulver
Alles zusammen in einem Topf schmelzen, nicht kochen, kräftig mit einem Schneebesen verquirlen. In eine Glas- oder Keramikschüssel umfüllen, abkühlen lassen, (Vanille und Pfefferminzöl erst jetzt zugeben), dabei immer wieder gut durchrühren, bis es eine sämige Konsistenz bekommt. Die Bananen in dicke Scheiben schneiden. Mit einem Holzstäbchen oder einer Kuchengabel aufspießen und in die Schokomasse tunken, sodass sie gut überzogen sind. Auf einen Teller stellen und zum Abkühlen für mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.
Bananen soll man bei Histamin Intoleranz nicht essen!
Aber ist das denn so. Woher kommt diese Gewissheit. Ja, ich kenne die SIGHI Liste zu gut, arbeite mit ihr auch mit meinen Klienten. Man muss jedoch wissen, dass sie lediglich den GRÖSSTEN GEMEINSAMEN NENNER ALLER Histaminosemeldungen auf Lebensmittel darstellt, gesammelt aus tausenden Berichten. Am Ende ist es bei jedem hochgradig individuell, denn DIE Histaminintoleranz gibt es nicht. Wenn man genau hinsieht, wird man feststellen, dass die Auslöser super individuell sind, und deswegen auch die (Un)Verträglichkeiten. Ich kenne genügend Leute mit Histaminose und MCAS, die Zitrusfrüchte vertragen, ich selbst habe immer super Bananen vertragen. Doch dann wundere ich mich, wenn in den Histaminforen über Bonbons und Co sich ausgetauscht wird. Da esse ich doch dann lieber gesunde Lebensmittel, die auch ein bisschen Histamin enthalten dürfen. Der Teufel liegt im Detail. Bei HIT sollte man zB braune Stellen und überreifes Obst unbedingt vermeiden. Auch mit Lebensmittelkombinationen kann man viel tricksen. Mehr dazu auch in meinem Ebook: https://www.philosophie-des-gesundwerdens.de/kochbuch-ratgeber-antihistaminernahrung/
Hier in diesem Buch geht es darum, wie man seinen Darm wieder aufbauen kann, damit man wieder mehr verträgt: https://www.philosophie-des-gesundwerdens.de/e-book-der-darm-tor-zu-deinem-immunsystem/
Und in diesem Buch darum, wie man die Sprache seines Körpers kennen lernt und dadurch genauestens für sich ermitteln kann, was man wirklich verträgt und was nicht: https://www.philosophie-des-gesundwerdens.de/e-book-essen-nach-der-dynamischen-ernaehrungspsychologie/
Die besten Wünsche,
Doro