Gesund ernähren & dabei Geld sparen!

Wer an einer chronischen Erkrankung leidet oder einen sehr sensiblen (oder wie ich es lieber nenne: anspruchsvolleren) Körper besitzt, sollte auf eine hochwertige Ernährung achten, um seinen Körper wieder zu stärken, das Immunsystem zu unterstützen, Reparatur von geschädigtem Gewebe gewährleisten zu können und um weitere Belastungen mit Toxinen zu vermeiden. Doch hier beginnen dann neue Probleme: Man merkt, dass man sich mit den hochwertigen Lebensmitteln besser fühlt, doch gehen sie schnell ganz schön ins Geld. Gerade aus meiner Studentenzeit kann ich das leider bestätigen. Viele chronisch Kranke sind arbeitsunfähig. Deswegen möchte ich an dieser Stelle meine Strategien mit dir teilen, die mir geholfen haben, dass ich soweit möglich alles bekomme, was ich brauche.

Tipp 1: Große Mengen einkaufen, auf Sonderangebote achten

Vieles lässt sich gut einfrieren (Fleisch, Butter), am besten schon geschickt portionieren, um sich bei der Weiterverarbeitung Zeit zu sparen. Schaue dich um nach einem nahen Bauernhof mit guter Tierhaltung oder knüpfe Kontakt zu einem Jäger, gerade bei Fleisch kannst du viel sparen, wenn du es in großen Mengen abnimmst. Die Anschaffung eines Gefrierschranks oder einer Tiefkühltruhe halte ich für unumgänglich, gerade bei Histaminintoleranz.
Besonders Fleisch ist ja sehr teuer, besonders, wenn es aus Weide- oder Biohaltung sein soll. Wusstest du, dass die besten und gesündesten Teile des Tieres Innereien sind? Leber gilt als DAS Superfood, geballt an wertvollen Aminosäuren, Mineralien und fettlöslichen Vitaminen und wurde als besonders wertvolles Nahrungsmittel schon in alten Kulturen verehrt. Auch Herz enthält ganz besondere Nährstoffe. Das Schönste: Innereien kosten nur einen Bruchteil von dem, was Muskelfleisch kostet! Perfekter geht’s nicht! Versuche, für dich Zubereitungsweisen auszutüfteln, wie du mehr Innereien in dich (und deine Familie, Katze & Hund) bekommst. Frage beim Metzger oder beim Türken außerdem nach Suppenfleisch, Beinscheiben und Markknochen. Wird z.T. sogar weggeschmissen! Für unsere Katze bekommen wir manchmal Fleischreste von unserem Bauern geschenkt. Wenn du Fleisch am Knochen auskochst (bei Histaminintoleranz im Dampfdrucktopf), erhältst du außerdem noch wertvolle Aminosäuren aus den Knochen, die bei der Heilung des Darms helfen und sehr sättigend und kräftigend wirken. Du kannst ausgekochte Knochen einfrieren und mehrfach auskochen.

Viele Supermärkte gehen tollerweise mittlerweile dazu über, weniger Lebensmittel wegzuwerfen und statt dessen für günstig anzubieten. Mache in deinem Supermarkt und im Bioladen die Ecke aus, wo diese Sonderangebote angeboten werden. Manchmal kann man tolle Schnäppchen machen, wie z.B. Eier (die halten sich ja ewig, wenn die Schale intakt ist) und Gemüse mit kleinen Schönheitsmängeln. Eine Freundin von mir lebt sogar seit ein paar Jahren fast komplett gratis, was Obst und Gemüse anbelangt, ursprünglich durch Containern, mittlerweile hat sie eine Abmachung mit einem Supermarkt, der ihr die Kisten mit Sachen, die weg sollen, direkt offiziell in die Hand drückt, anstatt sie in die Tonne zu kippen und ich bin immer wieder geschockt, was alles weggeworfen werden soll!
Versuche, dir die Preise der Lebensmittel, die du immer im Haus brauchst, einzuprägen und vergleiche, achte vor allem auf Sonderangebote.

Tipp 2: Selber machen statt unterwegs essen

Achte einmal darauf, was du unterwegs, vor allem zur oder von der Arbeit oder in der Mittagspause, an Geld ausgibst. Muss der Kaffee to go immer sein? Vielleicht kannst du dir auch eine gute Thermoskanne kaufen und ihn dir von zuhause aus mitnehmen, dafür dann hochwertigen Biokaffee? Kaffee wird leider beim Anbau sehr stark gespritzt. Du tust außerdem etwas für die Umwelt, wenn du auf Pappbecher verzichtest (in ihnen ist immer Plastik mitverarbeitet). Ich habe mir schon immer mein eigenes Pausenfrühstück in einer Tupperbox mitgenommen, dann weiß man auch, was drin ist. Und wie wäre es mit einer Mitbringparty zum nächsten Familientreffen, statt einem teuren Restaurantbesuch? Schau außerdem mal auf meinem Blog unter der Rubrik „Rezepte“, da ist sicher auch etwas dabei, das deinen (Süß-)Hunger stillt!

Du kannst dir nicht ständig Probiotika und milchfreie Joghurts leisten? Schlage zwei Fliegen mit einer Klappe: Ich benutze Kapseln von mir verträglichen Probiotika, um mir damit Kokosmilch oder Kokoswasser zu fermentieren. Ist für mich sowieso besser, wenn der Zucker darin etwas reduziert wird durch die Mikroorganismen, sie vermehren sich rapide und siedeln sich so viel besser im Darm an. Und du hast es in der Hand, was drin ist, kannst z.B. histaminbildende Stämme vermeiden.

Tipp 3: Planen

Plane für die ganze Woche, oder zumindest für mehrere Tage, im Voraus. Was willst du kochen, wieviel brauchst du wirklich, ohne dass du in Gefahr läufst, etwas wegwerfen zu müssen? Gehe nach Möglichkeit nie planlos oder unterzuckert einkaufen, sonst läufst du in Gefahr, unnützen oder ungesunden Spontankäufen zu verfallen.

Tipp 4: Saisonal und regional

Muss das zuckerreiche Obst aus Übersee im Winter wirklich sein? Im Winter ist unser Insulinhaushalt sowieso sehr empfindlich und eher auf Stärke, Fett und Protein ausgelegt. Ernte im Herbst lieber niedrigglykämische Beeren und friere sie dir ein. Natürlich habe ich aber Verständnis für jeden, der auf Kokosnuss, Maniok, Kochbananen und andere Dinge angewiesen ist, weil er Milch und Getreide nicht verträgt. Wenn sich das Immunsystem auf bestimmte Lebensmittel eingeschossen hat, ist man ganz froh, dass einem heutzutage Alternativen aus aller Welt zur Verfügung stehen.

Tipp 5: Dirty Dozen vermeiden

Die meisten können sich schlichtweg nicht immer Biogemüse und -Obst leisten. In dem Fall sollte man sich auf die Lebensmittel konzentrieren, die wirklich stark gespritzt werden oder dazu neigen, viele Giftstoffe aus dem Boden aufzunehmen und hier hochwertig einkaufen. Welche Lebensmittel sind das (leider mehr als ein Dirty Dozen): Allen voran Äpfel, Erdbeeren, Pfirsische, Nektarinen, Blaubeeren, Trauben, Weinblätter, Salatgurken, Paprika (Nervengifte!), Tomaten, Kirschen, Birnen, Spinat, Salat, Sellerie, Grünkohl, Kartoffeln, Kürbis, Grüne Bohnen.
Dieses Obst und Gemüse (Clean Fifteen) ist eher wenig belastet und kann konventionell gekauft werden: Zwiebeln, Gemüsemais, Ananas, Avocado, Kohl, Erbsen, Spargel, Mango, Aubergine, Kiwi, Cantaloupe-Melone, Süßkartoffel, Grapefruit, Wassermelone, Pilze.

Was gut hilft, um Spritzmittelrückstände zumindest von der Oberfläche zu entfernen: Waschen in Wasser, dem etwas Natron oder Apfelessig zugesetzt wurde (da Pestizide oft mit Detergenzien versetzt werden, lassen sie sich kaum mit reinem Wasser entfernen).

Auch bei tierischen Produkten, Fetten und Ölen sollte auf hohe Qualität geachtet werden, da sich Giftstoffe weit oben in der Nahrungskette sowie in Fetten besonders anreichern.
Auch bei Babynahrung sollte auf hohe Qualität geachtet werden, da Babys im Verhältnis zu ihrem Gewicht (und ihren Entgiftungsmöglichkeiten) viel höheren Mengen an Giftstoffen ausgesetzt wären als Erwachsene.

Tipp 6: Was kann man sich sparen?

Sei ehrlich zu dir: Wo gibst du Geld für etwas aus, das du nicht wirklich brauchst, das vielleicht sogar krank macht? Wenn ich bedenke, was ich früher an Geld ausgegeben habe für Saft und Süßigkeiten! Braucht man all diese Kosmetikprodukte (sind sie überhaupt gut für einen), diese Accessoirs, Schminke, Klamotten, Schuhe, Snacks, die Mitgliedschaft für das Fitnesscenter? Die gesündeste Bewegung bekommt man sowieso in der Natur! Gehe ich vielleicht nur noch meinen Freunden zuliebe einmal die Woche mit ins Kino? Prioritäten setzen. Auch das meiste, was an sogenannten Superfoods angeboten wird, kannst du dir eigentlich sparen. Heimische Produkte, wenn hochwertig und frisch, sind super genug und du weißt eher, wo’s herkommt.

Tipp 7: Ein bisschen zum Selbstversorger werden

Der beste Tipp: Selber anbauen wo es möglich ist! Und sei es erstmal nur ein kleiner Kräutertopf auf dem Fensterbrett! Einen Überschuss kannst du dir gut im Mixer hacken und mit etwas Olivenöl einfrieren, portioniert in Eiswürfelbehälter, was den täglichen Gebrauch auch noch einfacher gestaltet. Nährstoffbomben sind außerdem Sprossen, die du dir ganz einfach im Sprossenglas ziehen kannst. Besonders Brokkolisprossen sind ein unschlagbares Superfood, Sulforaphan hilft gegen Pathogene, bei der Ausleitung von Toxinen… Aus so einem kleinen Tütchen bekommst du erstaunlich viel an Sprossen, die eine gute Ergänzung zu jeder Mahlzeit darstellen. Hast du die Möglichkeit, dir ein eigenes kleines Gärtchen anzulegen? Vielleicht einen Schrebergarten? Wir wohnen noch zur Miete, aber wir durften uns ein Hochbeet anlegen, das sehr fruchtbar ist (gedüngt mit gut abgelagertem Pferdemist, gegossen z.T. mit Wasser, das beim Wasserwechsel des Aquariums anfällt) und die Arbeit enorm erleichtert (und einfach Freude bereitet). Ich bin auch immer wieder fasziniert, in was für ein Paradies manche ihren winzigen Balkon verwandeln!

Es ist nochmal was ganz anderes, wenn das Gemüse so frisch aus der Erde gezogen und zubereitet wurde, dass es beim Verzehr quasi noch lebt. Je länger es gelagert wird, desto mehr gehen Nährstoffe verloren (und ich beginne gerade, mich mit dem interessanten Thema Biophotonen auseinander zu setzen), Eigenanbau schlägt die besten Bio- und Demeterprodukte. Wenn du im Dorf wohnst, kannst du vielleicht Kontakt zu Nachbarn knüpfen, die ebenfalls selbst anbauen und man tauscht das ein oder andere aus, oder fragst, ob man ein paar Kirschen oder Äpfel pflücken darf, für mehr Abwechslung im Speiseplan. Ich bezweifle stark diese Aussagen, dass wir nicht die gesamte Menschheit Bio ernähren könnten (neueste Rechnungen scheinen das auch tatsächlich zu widerlegen). Wir haben kein Produktions- sondern ein Verteilungsproblem. Und wenn ich dann sehe, wieviel Gartenflächen, Beete, Gewächshäuser… hier auf dem Dorf brach liegen, weil die Leute von früh bis spät im Büro hocken müssen, macht mich das wirklich traurig.

So sah mein Hochbeet aus, als ich letztes Jahr nach 2 Monaten Azoren wieder zurückkam

Mein Ziel ist es, irgendwann zu einem nennenswerten Anteil zum Selbstversorger zu werden, dadurch mehr körperlich zu arbeiten und weniger am Schreibtisch sitzen zu müssen und am Ende sogar mehr davon zu haben, so, wie es noch bei unseren Vorfahren war. Eigene Hühner sind definitiv ein Traum von mir!
Versuche außerdem, je nach Verträglichkeit, Wildkräuter in deinen Speiseplan einzubauen, sie sind extrem mächtig, wenns ums Entgiften geht und wahre Nährstoffbomben. Sie sind ungespritzt (natürlich nicht am Feldrand pflücken), nicht überzüchtet und wachsen auf nicht-ausgelaugten Böden. Aber langsam einschleichen, die Darmflora muss sich erst dran gewöhnen. Ein Zuviel an Löwenzahn (gut für die Leber) hat mir vor ein paar Wochen einen Tag mit fiesen Verdauungsproblemen beschert (sehr inulinhaltig). Zur Zeit genießen wir den herrlichen Bärlauch (schwermetallausleitend)!

Bärlauchpesto und Bärlauchbutter

Zu guter Letzt muss ich noch sagen: Essen hat bei mir einfach die höchste Priorität. Ich brauche es nicht, regelmäßig am Wochenende wegzugehen, immer das neueste Handymodell zu besitzen und gebe mich bei Klamotten auch mal mit Second Hand Ware zufrieden (bzw. kriege ich ständig etwas von Freundinnen geschenkt, die auf Weltreise gehen oder so…). Weniger Konsum ist im Grunde immer gesünder für uns und unseren Planeten und ein gesunder und einsatzfähiger Körper ist für mich schon das größte Geschenk. Ich merke auch, dass es wichtig ist, mein Stresslevel zu beachten bzw. mir hier mehr Achtsamkeit und Mitgefühl entgegenzubringen und regelmäßig Ausgleich zu verschaffen und was für die Seele zu tun, allein das kann schon das Bedürfnis nach Fressattacken und Konsumexzessen reduzieren.

So, dann hoffe ich, dass hier das ein oder andere für dich dabei war und ich dich dazu ermutigen konnte, den nächsten Schritt in Richtung gesunde Ernährung zu tun! Schreibe mir gerne, falls du noch Tipps hast und teile diesen Beitrag, so helfen wir uns alle gegenseitig ein bisschen weiter, unser Leben Tag für Tag ein bisschen zu verbessern. =)

Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit aufbringt, wird eines Tages sehr viel Zeit für seine Krankheit opfern müssen.“ ~Sebastian Kneipp

 


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