Meine Rezension zu „Bauchgefühl – Praktische Schritte zur Heilung von Verdauungsproblemen, Übergewicht, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Depression“ von Pierre Pallardy. Pierre Pallardy ist ein Pionier auf dem Gebiet der Neurogastroenterologie. In seinem Buch erklärt er sehr verständlich und anschaulich die Verbindung von unserem Gehirn zu unserem Darm über den 10. Hirnnerv, den Nervus vagus. Auch unser Rückenmark ist über Nerven mit den einzelnen Organen verbunden, sodass alles gegenseitigen Einfluss aufeinander nimmt.
Da der Darm Hauptsitz unseres Immunsystems ist, sollten wir uns seiner nicht schämen, sondern ihn vielmehr sehr gut behandeln.
Er geht im Detail auf verschiedene Krankheitsbilder ein, bei denen er schon starke Abhilfe über die Behandlung des Bauches leisten konnte: Vorschnelle Alterung, Angstattacken oder mangelndes Selbstvertrauen, Asthma und Allergien, HNO-Probleme, Depression, Diabetes Typ II, Dickdarmentzündung, Reizdarm, Erschöpfung, Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen, Migräne, Ausschlag, Akne, Zellulite, Krebs, Lebensmittelallergien, Luftschlucken, Gastritis, Rückenschmerzen, Rheuma, Arthrose, Schlafprobleme, sexuelle Probleme, Verstopfung.
Pallardys Methoden beruhen auf 7 Säulen:
- Bauchatmung (wir atmen in der Regel zu flach)
- Angenehmes Gestalten unserer Mahlzeit: Regelmäßig, möglichst zu gleichen Zeiten, langsam, entspannt, mit Freude an den Lebensmitteln, kein Naschen zwischen den Mahlzeiten
- Richtige Auswahl an Lebensmitteln: Unsere Nahrung soll uns mit allem versorgen, aber sie soll uns auch schmecken!
- Sport und Bewegung ausüben, die uns Spaß macht
- Gymnastik, die beide Gehirne aktiviert und synchronisiert (arbeitet viel mit der Vorstellungskraft, mit vielen hilfreichen Illustrationen im Buch)
- Selbstmassagen (auch gegen Cellulite)
- Bauchmeditation, Entspannung
In der östlichen Lehre gilt ein gesunder Bauch als wichtigste Voraussetzung für geistige Gelassenheit und zur Erreichung der höchsten Meditationszustände. Pallardy bedauert, dass wir so erbarmungslos mit unserem armen Bauch umgehen, dass wir ihm oft viel Saures, stark Gewürztes und Scharfes, sehr heiße oder kalte Nahrung, viel mit Kohlensäure versetzte Getränke oder sehr Süßes und Blähendes, Rohkost oder Ballaststoffe auf nüchternen Magen zumuten und uns keine Gedanken machen, was wir damit für hohe Erwartungen an ihn stellen und uns dann wundern, dass es zu Problemen kommt! Auch essen wir in Hast, im Stehen oder wenn wir uns gestresst fühlen, also unter Bedingungen, unter denen unsere Darmtätigkeit und Verdauungssaftproduktion stark eingeschränkt ist.
Er ermutigt damit zu beginnen, seine eigenen Bedürfnisse zu erforschen, ein Symptom- und Ernährungstagebuch zu beginnen und einfach seinen eigenen Körper besser kennen zu lernen, ihn zu erforschen und zu verstehen, dann dann wird man selbst zu seinem eigenen besten Therapeuten.
Nourishment supersedes nutrition. ~Marc David, Institute for the Psychology of Eating
Pingback: Warum wir die feminine Polarität im Ernährungsbereich wieder brauchen – Philosophie des Gesundwerdens
Pingback: Tagebuch Azoren Teil IV – Philosophie des Gesundwerdens