Lammkoteletts mit Ofengemüse

antihistamin, fruktosearm, laktosefrei, paleo, AIP-machbar, lowcarb machbar, nussfrei, eifrei
Im Grunde ein simples aber sättigendes Gericht. Lamm war am Anfang das für mich verträglichste Fleisch, da es nur extrem kurz abgehangen ist. Aus diesem Grund ist es sehr histaminarm und gilt als für Allergiker sehr verträgliches Fleisch. Zudem dürfte es durch die Weidehaltung und Grasfütterung der Tiere sehr toxinarm sein. Ich merke nach dem Verzehr keinerlei Symptome wie nach dem Verzehr von konventionell gehaltenem Schwein, nämlich einen Energieeinbruch, teilweise auch Brainfog und schlechte Laune, sondern fühle mich mit neuer Energie erfüllt und bereit anzupacken, was auch immer auf mich zukommt, außerdem Freude an der Interaktion mit Menschen. Dies dürfte auch daran liegen, dass Wiederkäuer durch ihre besondere Darmflora Toxine sehr gut abbauen können 1)2), im Gegensatz zu Schweinen, die oftmals auch noch mit schimmeligem Getreide gefüttert werden.

Am optimalsten wäre natürlich Schaffleisch aus Deutschland, um die hiesigen Schäfer und den Erhalt von Kulturlandschaften zu unterstützen. Eine gute Bezugsquelle für frisches Lamm ist ein türkischer Laden, hier erhältst du ebenfalls für sehr günstig (und sehr gesund!) Innereien. Ich persönlich fühle mich durch rotes Fleisch besser gesättigt als durch weißes, allerdings habe ich inzwischen wieder eine große Bandbreite an Fleisch in meinen Speiseplan eingebaut. Aus dem Buch von Reinhart Jarisch „Histaminintoleranz und Seekrankheit“ habe ich erfahren, dass das Vitamin B6 ein wichtiger Faktor ist, den man bei einem hohen Proteinverzehr im Auge behalten sollte. Vitamin B6 wird als Coenzym im Zuge des Eiweißabbaus verbraucht, weshalb es nicht nur auf den Vitamin B6-Gehalt an sich, sondern auch auf das Eiweißverhältnis zum B6-Verhältnis ankommt. Lebensmittel wie die meisten Milchprodukte, Eiklar, verschiedene Nüsse, Wurst, Hülsenfrüchte, manche Meeresfrüchte, Getreideprodukte und eben Kaninchen und Lamm haben eine negative B6-Bilanz, während Schweinefleisch, verschiedener Fisch, Geflügel, das meiste Obst und Gemüse eine positive B6-Bilanz aufweisen. Da Vitamin B6-gerade für Organe wie die Haut und das Gehirn entscheidend und ein Cofaktor der Diaminoxidase ist (Enzym zum Abbau von Histamin), versuche ich inzwischen, den Konsum von Lammfleisch etwas einzuschränken. Wenn du allerdings noch sehr empfindlich bist, was Proteinquellen anbelangt und das ganze mit viel Gemüse ausgleichst, dürftest du allerdings so wie ich auch mit viel Lammfleisch zurechtkommen. Vorwiegend möchte ich Vegetarier warnen, die sich sehr stark auf Ei, Milchprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte verlassen, und ich bin persönlich schon einigen begegnet, die mit einem Vitamin B6-Mangel zu kämpfen haben oder zumindest deutliche Mangelsymptome aufweisen!


 

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Lamm mit Ofengemüse

Du brauchst für zwei Personen:
2 frische oder gefrorene Lammkoteletts
2 Süßkartoffeln (ich habe lilane genommen, da die am antinährstoffärmsten sein sollen, sind generall recht oxalatreich)
Karotten, Zwiebeln (rote enthalten mehr histaminsenkendes Quercetin, weiße sind für die Eliminationsphase aber die verträglichere Option), rote Bete, Kohlrabi, rote Paprika oder was auch immer du gut an Gemüse verträgst

Zum Würzen:

-Ingwer, Knoblauch, Kurkumawurzel, das Innere von drei Zitronengrastrieben (das meiste der äußeren Blätter entfernen und die Spitze abschneiden, da holzig), frische Kräuter wie Thymian, Minze, Oregano und Salbei (alles sehr entzündungssenkend und nährstoffreich)
-Meersalz
-Olivenöl oder Avocadoöl (höherer Rauchpunkt)
Verjus (als Essigersatz)

Das Gemüse waschen und würfeln und in eine Auflaufform legen. Süßkartoffeln kann man mit Schale essen, nur die Spitzen und groben Stellen wegschneiden! Das Fleisch gut abwaschen (entfernt Bakterien und biogene Amine von der Oberfläche, die dein Immunsystem anheizen könnten), mit Küchenpapier trockentupfen und auf das Gemüse legen. Du kannst auch gefrorene Koteletts verwenden. Diese eventuell in heißem Wasser schnell auftauen, während du das Gemüse schneidest, und sofort weiterverarbeiten. Deine „Gewürze“ fein hacken und mit ca. 80ml Öl (ich mache das immer nach Gefühl) und einem ordentlichen Schuss Verjus vermischen, das Ganze über das Fleisch und Gemüse verteilen. Bei 150°C für ca. eine halbe Stunde auf mittlerer Schiene backen, zwischendrin das Gemüse einmal etwas umschichten.

Variante: Biosahne, Kokosmus oder das Cremige aus einer Kokosmilchdose als Sahneersatz mit dem Öl, den Gewürzen und dem Verjus vermischen. Ganz gerne „würze“ ich nach dem Backen auch noch mit einem Schuss Schwarzkümmelöl nach (sollte nicht miterhitzt werden).

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Lamm mit Ofengemüse – Das Innere des Markknochen kannst du ebenfalls essen, wenn es weichgebacken ist, sehr gesund!

Dazu passt ein frischer Salat.


Quellen:

  1. T. Kuiper-Goodman and P. M. Scott, “Risk assessment of the mycotoxin ochratoxin A,” Biomedical and Environmental Sciences, vol. 2, no. 3, pp. 179–248, 1989.
  2. World Health Organization, Environmental Health Criterai 105: Selected Mycotoxins: Ochratoxin, Trichothecenes, Ergot, WHO, Geneva, Switzerland, 1990.

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