„Für die Leute früher war das doch auch kein Problem?“ Epigenetisch vererbtes Trauma

Vor wenigen Generationen schienen die Leute noch viel robuster zu sein. Hier auf den Azoren habe ich viele Freunde in den Vierzigern und Fünfzigern, die um die 10 Geschwister haben! Das hat sich übrigens dann mit Einführung des Fernsehers gewandelt. Damals gab es noch keine Einwegwindeln, keine Waschmaschinen und fertigen Gläschen, Frauen haben weiter geschuftet, hatten absolut keinen Luxus. Und schienen es dennoch anständig hinzubekommen.

Heute haben wir so viele Dinge nötig, um klar zu kommen, und trotzdem sind gerade Frauen krank, chronisch krank, wie nie zuvor. Auch unter welchen Bedingungen die Männer noch arbeiten mussten früher, wie viel einfacher es da heute erscheint, doch wie viele Männer nicht mehr das Rentenalter erreichen, ist erschütternd.

Ich möchte dazu folgendes sagen: Früher haben die Leute allgemein wirklich ziemlich Heftiges hingenommen, wo wir heute als Kollektiv äußerst sensibel reagieren. Man denke nur an unsere Reaktion auf den Ukrainekrieg. Im zweiten Weltkrieg mussten Mütter noch hinnehmen, dass alle ihre Söhne im Krieg verheizt wurden. Wenn ich da jetzt an meinen eigenen Sohn denke! Ich würde vor gebrochenem Herzen direkt tot umfallen! Oder andere Sachen. Ich hörte viele Jahre nach deren Tod, dass mein Opa meine Oma geschlagen hat. Und wie mit Kindern in vorigen Generationen umgegangen wurde, möchte ich hier gar nicht erst anfangen. Ich sehe ja bereits, wie sensibel und getriggern schon auf Instagrambeiträge über mein Baby von Lesern reagiert wurde, und wer mir schon eine Weile folgt weiß, dass ich wirklich nette und harmlose Dinge tue.

Wir sind deutlich sensibler als Gesellschaft, zumindest ein Teil von uns, und sicher auch auf unterschiedliche Aspekte. Körperlich, und eben auch psychisch und emotional.

Es ist mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen, dass Trauma, auch Körpertrauma, wie zB eine Hungersnot in Kriegszeiten erlebt zu haben, epigenetisch weitergegeben wird mit Folgen für die nächste Generation. Ich habe gerade erst einen Freund in Paris besucht, der, er ist jetzt in Rente, früher an der epigenetischen Vererbung an Pflanzen geforscht hatte. Leider gab es damals dafür wenige Forschungsgelder.

Es ist auch eine vorsichtige Theorie von mir, zumindest EINE Erklärung, warum wir uns an frühere Leben erinnern können in bestimmten Bewusstseinszuständen, auch ich habe da schon mittlerweile mehrere sehr detaillierte Erinnerungen, ist, dass wir zum einen ganz viele archetypische Informationen chemisch in unserer DNA gespeichert haben. Was als so genannte Junk-DNA Abschnitte galt, was keine körpermerkmale codiert, was den weitaus größten Anteil unserer DNA ausmacht, sowie epigenetische Marker oder auch Instruktionen, wie fest unsere DNA aufgewickelt ist usw, wie viel abgelesen und aktiviert werden kann (interessant dazu).

Man kann sagen: Wir sind vollgemüllt bis oben hin von unseren Vorfahren, die wenig Gestaltungsspielraum für ihr Leben hatten und natürlich auch wenig Austausch und Wissen, auch psychologische Tools, und die deswegen einfach sehr viel Leid einfach nur stumpf hinnehmen mussten.

Heute können wir nicht nur anhand der Geschichtsbücher und Erzählungen unserer Großeltern und Verhaltensweisen unserer Eltern wissen und erleben, was wir NICHT wollen, etaws Biologisches IN uns schützt uns auch, setzt ein großes NEIN, ist einfach am Breaking point.

Unsere Fässer sind voll. Vom Lifestyle her, von unserer Erziehung, Erlebnisse, toxikologisch, immunologisch, psychisch und eben auch epigenetisch.

Viele Therapeuten sagen auch, dass gewisse Entgiftungsformen und Therapieformen, therapeutische Ernährungsformen usw , die vor 50 Jahren noch super gingen, noch zu hart für die heutigen Menschen sind, weil wir einfach zu voll, zu sensibel geworden sind.

Wenn du dir manchmal denkst, du seist zu sensibel für diese Welt oder einfach nur für deine Familie: Ich denke, dass es GUT so ist, wir SOLLEN am Breaking point sein und so nicht weiter machen als Menschehit, wie wir leben, uns gegenseitig, die Kinder, die Tiere, den Planeten, uns selber behandeln.

Dies ist die Zeit eines großen Aufwachens, eines großen Umdenkens, Perpektivwechsels, einer Bewusstseinserweitterung und Histamin als Neurotransmitter spielt hier eine große Rolle. (Buchempfehlung) Noch sind es wenige, wir sind die ersten, aber es werden immer mehr, besonders nach den letzten 3 sehr harten Jahren.

Wir bereinigen hier in unseren Körpern, in unserer DNA, ganz viel nicht nur für uns, für GENERATIONEN! Wir fühlen, was noch nie jemand gefühlt und angeschaut hat und gehen es an. Ich glaube nicht, dass ich noch materiell so krass viel aufbauen werde und Karriere machen, wie so manche Ältere aus meiner Familie. Was ich hier erschaffe ist dennoch nicht kleiner, im Gegenteil. Was ich mit meinem Körper erreiche, psychisch, spirituell. In diesem Kontext, mit dieser Vorbelastung.

Unsere Aufgabe und Privileg ist es nun, richtig authentische, gesunde, glückliche und einfach gute Leben zu führen und auf diese Weise unsere Zellen und unsere DNA zu bereinigen, erstmalig seit dutzenden von Generationen. Endlich gute Botschaften auf Zellebene einzuspeisen. Eben soweit praktisch umsetzbar. Ich selber merke unmittelbar in meinem eigenen Leben, wie ich immer weniger schlimme Schüsse vor den Bug bekomme, immer weniger schlimme Tragödien und Dramen, je mehr ich authentischer werde und aufhöre, mit meiner Lebensessenz die Energie in Bereichen hochzuhalten, die überhaupt nicht gut und passend für mich sind, und je mehr ich auf die Botschaften des Lebens, des Universums, meines Körpers, höre, wirklich demütig zuhöre und bewusst im Hier und Jetzt in Verbundenheit lebe. Wenn dies immer mehr Menschen praktizieren, werden wir nie wieder Kriege erleben müssen.

Auf diesem Weg ist es natürlich auch wichtig, ohne Opferrolle oder rechtschaffenden Stolz gegenüber anderen, die uns als Hochsensible den roten Teppich ausrollen sollen voranzuschreiten. Nein, einfach soweit es überall geht, und damit anfangen, uns selbst in unseren möglichen Bereichen den roten Teppich auszurollen! Am Esstisch, in dem wie wir Beziehungen, Arbeit, wohnen, Hobbys… gestalten. Auch ich lerne da Jahr für Jahr dazu.

Auch lasst uns Hingabe üben und annehmen, dass wir nicht alles optimieren und heilen können in diesem Leben, so manches an Aufgaben wird für uns möglicherweise immer noch zu groß sein und wir werden noch etwas an die nächsten Generationen weitergeben müssen, die den Weg dann noch tiefer gehen werden. Mich tröstet dieser Gedanke sehr.

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