Hautheilungsprojekt nach schwerer Beinverletzung

Am 3.November 2020 erlitt mein Partner Jan bei der Gartenarbeit eine schwere Beinverletzung durch eine auseinanderfliegende Metallklinge eines Rasentrimmers, die in einer großen Hautwunde, einem durchtrennten Schienbeinknochen, zwei verletzten Sehnen, verletzten Nerven, sowie Sekundärproblemen durch die Behandlung und Operationen resultierte.

Auf Instagram und Youtube und in meinen Rundmails berichtete ich ja bereits einiges dazu, wie es mir persönlich in dieser Zeit erging und wie ich damit umgegangen bin.

Am 4.2.21, also fast exakt 3 Monate nach dem Unfall, waren wir zum Röntgen und Konsultation bei seinem Chirurgen im Krankenhaus. Der ansonsten sehr souveräne Mann reagierte regelrecht fassungslos, als er das Röntgenbild sah. „Der Unfall liegt erst 3 Monate zurück?! Es ist, als sehe ich hier das Röntgenbild eines Unfalls, der ein halbes Jahr zurückliegt!“ Jans Heilung verläuft doppelt so schnell, wie es dem Arzt bislang untergekommen ist.

Jan ist mit seinen 58 Jahren nicht mehr der Jüngste, zumindest sieht man es in unserer Gesellschaft so. Er hatte einen Zimmernachbarn während seines Krankenhausaufenthalts um die 30 Jahre, der fast die exakt selbe Verletzung hatte, der allerdings traurigerweise ein regelrechtes handtellergroßes Loch in seinem Bein hatte; der Ärmste war Opfer des Schlimmsten, was einem passieren kann, wenn es um Wundheilung geht: Außer Kontrolle geratene Entzündungen. Die Freundin des jungen Mannes war selbst Krankenschwester in diesem Krankenhaus und hatte trotz Corona im Gegensatz zu mir unbeschränkten Zugang, was sie reichlich nutzte, um ihren Liebsten mit McD´s Food (er hatte eine Vorliebe für Hamburger) zu versorgen.

Ich möchte mit dir gerne teilen, wie wir die Sache angegangen sind (und nein, Hamburger zählten nicht zur Therapie, soviel vorweg), sowie Fotos der Heilungsfortschritts zeigen mit Jan´s freundlicher Erlaubnis, um dir zu demonstrieren, was alles möglich ist.

Der Patient

Kurz vorweg zur Ausgangssituation: Jan ist eine sehr positiv denkende und gelassene Frohnatur, seit über 15 Jahren lebt er bewussten gesunden Lebensstil, hat Zucker, Milch und Gluten zu 99% aus seinem Leben verbannt (so wie ich), lebte viele Jahre lang zu 95% rohvegan, zuvor machte er einige Jahre low-carb-high-fat im Paläostil, phasenweise ebenfalls rohköstlich (auch die tierischen Produkte), war sein ganzes Leben lang sportlich tätig, v.a. Radrennsportler, sehr naturnahes, toxinarmes simples Leben, reisen (segeln), viel körperliche Arbeit, gelebte Kreativität, Yoga, Wim Hof-Breathing, Eisbaden (er ist Finne), geerdete spirituelle innere Arbeit. Jan ist ebenfalls hochsensibel und litt jahrzehntelang an schwerer Akne und Neurodermitis, was er mittlerweile wie ich zu 99% los ist.

Zur Zeit ernähren wir uns sehr ausgewogen und intuitiv von dem, was unsere Insel, die Nachbarschaft und unser Garten bieten, viel Gemüse, Reis, gerne auch mal glutenfreies Gebäck, Eier,Weidebutter, Kokosöl, Ziegenkäse, ich habe den Schwerpunkt stärker auf der Fleisch (so gut wie kein Schwein) und Fisch-Seite, er isst dafür mehr Obst und Nüsse, Samen und Rohkost als ich.

Medizinische On-Tops auf die eigentliche Verletzung

(Schau dir die Fotos bitte nur in groß an, wenn du nicht zu empfindlich bist)

Wie du auf den ersten Fotos siehst, kam zu Jan´s Ursprungsverletzung dieser Apparat in der ersten Notoperation noch in derselben Nacht hinzu, der den Knochen in Position halten sollte. Ein Problem war, dass aufgrund der Coronamaßnahmen die zweite große OP ständig nach hinten verschoben wurde.

Wir sind beide ziemlich unsicher und haben zuweilen schwere Regrets, dass diese zweite OP gemacht wurde; durch das Knie wurde ein langer Metallstab in den gesamten Schienbeinknochen eingeführt, das Knochenmark dafür fast vollständig entfernt in einer langen und heftigen Operation (als Jan nur den äußeren Metallapparat hatte, fing er schon wieder an mit Muskeltraining, emsiges Herumlaufen mit den Krücken und nahm keinerlei Schmerzmittel. Seit dieser zweiten großen OP ist er nicht mehr derselbe, war zwei Monate auf opioidhaltige Medikamente angewiesen und hat immer noch Probleme mit seinem gesamt-Nervensystem, das ein Trauma erlitten hat, und Schmerzen vor allem im Kniebereich und dort, wo die Schrauben sitzen).

Phasenweise erlitt Jan hohen Blutdruck, erstmalig in seinem Leben, wogegen er Medikamente bekommen sollte, die er aber verweigert hat, seit ihm mitgeteilt wurde, dass er auf unbestimmte Zeit in Isolation bleiben muss und ich ihn nicht besuchen darf. Außerdem erhielt er „Tabletten für den Magen“, welche sich als Omeprazol herausstellten, die er dann auch nicht weiter nahm. Sowie intravenös lange Zeit, auch durch die verlängerte Wartezeit, hochdosierte Antibiotika, sowie die Narkosen und alle paar Tage den Stress durch Coronatests (5 insgesamt während des Krankenhausaufenthalts).

Das Krankenhausessen war gar nicht mal so übel, es gab regelmäßig Fisch, Gemüse, Kartoffeln, Reis… nur vor Salz und Fett fürchtete man sich anscheinend enorm. Und „Biskuits“ und Kaffee gabs täglich. Ich ließ ihm immer wieder gute gesunde Sachen, vor allem gute Butter, Kokosöl, Gemüse und Bio-Rohkostriegel, aufs Zimmer bringen, außerdem Probiotika (mit S. boulardii, eine schützende Hefe bei Antibiotikabehandlung) und Vitamin C gegen Entzündungen, sowie Dinge für die Seele um den Spirit aufrechtzuerhalten, und Deko und Pflanzen für das absolut steril weiße Zimmer, wo er das Fenster nicht öffnen konnte.

Die Haut von Jan´s Knöchel und Fuß war ziemlich aufgeschwemmt, immer wieder Schwellungen, hier zeigte sich einmal sehr anschaulich, wie stark über die Haut entgiftet wird. Bei der Wundheilung entsteht ziemlich viel Zellabfall und Stoffwechselendprodukte, was irgendwo hin muss.

Nahrungsergänzungsmittelregime

Wieder zuhause tüftelte ich ein Supplementregime für ihn aus zusätzlich zur gesunden Ernährung (an Weihnachten und Silvester haben wir es uns dennoch nicht nehmen lassen, es uns gut gehen zu lassen, Perfektionismus ist nach meiner Erfahrung nie nötig beim Gesundwerden). Ein Glücksfall für ihn, eine Expertin in Sachen Haut- und Gewebeheilung an der Seite zu haben, und ein Glücksfall für mich, ein solch herausforderndes (und gleichzeitig eigen-initiatives und motiviertes) „Testobjekt“ zu erhalten! Mein großer Dank an dieser Stelle auch für die zahlreichen tollen Tipps von vielen meiner Kollegen.

  • Nekrotisches (totes) Gewebe auflösen: Serrapeptase (Enzym der Seidenraupe) 350.000 Units/Tag.
  • Entzündungen reduzieren, Infektionen vermeiden:  Fischöl ca 5000mg/Tag, Jod 12,5mg 3x die Woche, Vitamin C
  • Aufbau neuer hochwertiger Kollagenstrukturen (Haut; und Knochen besteht ebenfalls zu ca. 50% aus Kollagen, dem wichtigsten Protein in unserem Körper), stabile Zellmembranen, Wundheilung, Nervenregeneration: Vitamin C, Zink, Lysin, B-Vitamine, Phosphatidycholin, Vitamin A
  • Schlaf, Nervenruhe (bei Bedarf): Ionisches Lithium, Kava Kava, Melatonin, Cannabidiol, Kräutertees
  • Äußerlich: Bäder in Epsomsalz + Natron, DMSO (macht Gewebe durchlässiger, Narben weicher, bringt Sauerstoff ins Gewebe, wird zu MSM im Blut)

Ich selbst machte ebenfalls eine Kur mit denselben Präparaten,  um mein Nervensystem zu schützen (einschl. in Gehirn, Darm, Haut und Gesamtregulation und Stressresilienz zu gewährleisten, wegen des akuten Traumas und der monatelangen Mehrfachbelastung danach körperlich und emotional)

Weitere Maßnahmen

Antientzündliche und aufbauende Ernährung, gesunder Ernährungsrhythmus, Ernährung als Körperarbeit und Makronährstoffbalance, Schwimmen in 15°C kalten Meerwasser, sanfte Körperübungen und Heilungsvisualisationen, Yoga, Physiotherapie, nach ca 1,5 Monaten Radfahren (zunächst mit Elektrofahrrad), Massagen, Soundtherapie, um die Erschöpfung und den Schock und das medizinische Trauma aus dem Körper zu bekommen und den Körper in den optimalen Zustand der Entgiftung und Regeneration zu bringen. Wir sind sehr dankbar für die tolle Arbeit des Teams im Krankenhaus. Es ist nur leider so, dass unser Nervensystem auch unter Narkose alles mitbekommt, auch wenn das Bewusstsein schläft, was nicht zu unterschätzen ist, viele leiden unerwartet lange an den Folgen von Operationen. Mit einer ganzheitlichen Herangehensweise kann man hier einfach erheblich abkürzen.

Mentale und spirituelle Arbeit, um das Warum dahinter zu verstehen, loszulassen, in die Zukunft zu sehen, sein neues Selbstbild zu finden, am Geschehenen zu wachsen. Ich sehe es so, dass hinter jedem Symptom, hinter jedem Unglück eine Botschaft unseres Lebens steht.

Jan verwendet seit dem Unfall außerdem eine Garmin-Uhr, um sein Stress-, Energielevel und Schlafqualität zu tracken und sich mehr darin zu üben, auf seinen Körper zu hören.

Wie du siehst, am Ende sind es immer die selben Dinge, die uns gut tun, die an den richtigen Stellen andocken um den Organismus auf allen Ebenen wieder auf eine stabile Basis zu bringen, sodass wir wieder die wichtigen Dinge des Lebens genießen können.

Ein wichtiger Nebeneffekt übrigens der ganzen Aktion: Durch den Nährstoffaufbau und den Fokus auf Heilung sind ein paar andere kleine „Nebenbaustellen“ von selbst verschwunden, wie eine Tendenz zu Ekzem zwischen den Zehen des rechten Fußes und eines hartnäckigen Nagelpilzes (beides jahrzehntelang bestehend und schon etliche Präparate probiert in der Vergangenheit). Außerdem ein größtenteils verloren gegangener Geruchssinn, nach einer starken Grippe vor ca 2 Jahren, wieder signifikant zurück gekehrt.

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Mehr von solch praktischen Artikeln? Ich freue mich über Kommentare, Feedback, deine Erlebnisse, Fragen, teilen…

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