Wie ich Weihnachten dieses Jahr essenstechnisch überstanden habe

Ihr Lieben, ich möchte mit euch an dieser Stelle einfach mal kurz teilen, wie ich persönlich es mit dem Essen gehalten habe dieses Jahr.

Ich bin ja selbst mit sehr überbeschützerischen Mastzellen und einer Histaminose gesegnet, was bei mir allerdings nie ein Arzt festgestellt hat, weswegen ich mich vor 8 Jahren selbst auf den Weg begeben habe, meine Gesundheit in die eigene Hand zu nehmen. In dieser Zeit habe ich alles an Weihnachten kulinarisch durchgemacht. 2013 streng vegan, 2014 ohne Zucker, Obst und sonstige Kohlenhydrate, Antinährstoffe, Milchprodukte, Schokolade, Gluten (und großen Schmerzen und Ängsten), die nächsten Jahre dann sehr auf histaminarm bedacht, weiterhin zucker-, milch- und glutenfrei.

2017 war es dann, ein Jahr, in dem ich erste große Heilungssprünge erlebt habe durch meine Ausbildung zum Coach am Institute for the Psychology of Eating und wo ich erstmalig in Mind-Body-Methoden der Heilung eingeweiht wurde, was mir noch ein paar dicke fehlende Puzzleteile auf meinem Heilungsweg geliefert hatte, denn auf der körperlichen Ebene war irgendwie soweit alles ausgeschöpft. Erstmalig begriff ich auf einer tiefen Ebene, dass es beim Essen um so viel mehr geht, als nur die Nährstoffe und biochemischen Bestandteile, die wir zu uns nehmen. Plötzlich nahm meine Verträglichkeit enorm zu und zugleich wuchs ganz automatisch auch mein Selbstvertrauen im Umgang mit Lebensmitteln.

2018 und 2019 unternahm ich einige große Schritte in Bezug auf Traumaheilung auf der körperlichen Ebene und was soll ich sagen, ich konnte nun ganz normal an Weihnachten (nicht nur da!) mitessen, musste nicht mehr ständig nachfragen, was die Bestandteile eines Gerichts sind oder mich abgrenzen, indem ich nur mein eigenes Mitgebrachtes aß. Nein, ich konnte einfach ganz normal und entspannt genießen und mich auf das konzentrieren, worauf es an diesem Abend wirklich ankommt.

2020 war für mich ein Jahr großer Umbrüche und auch schmerzlicher Schicksalsschläge, ich habe viel von meinem „Gesundheitskonto“ investiert und es gab einige heftige unerwartete Querschläger, sodass ich jetzt hier Ende des Jahres wieder etwas sensibler dasitze.

Und dennoch musste ich auf nichts, aber auch gar nichts verzichten an Weihnachten.

Wie habe ich es gemacht? Ganz konkret:

In den letzten Wochen habe ich intensiv am Detox und Aufbau meines Darmes gearbeitet mit Nahrungsergänzungsmitteln, da habe ich einfach nochmal eine Kur gemacht. Ich nehme ansonsten nicht mehr viele Nahrungsergänzungsmittel ein im Alltag.

Dann nehme ich mir um Weihnachten herum dieses Jahr großzügig Urlaub, um einmal in die Tiefenheilung zu gehen, was schon etliche Prozent an Mastzellaktivierung genommen hat.

Wenige Tage vor Weihnachten machte ich eine Reinigungsphase, habe ich relativ histaminarm gegessen, zugleich auf mastzellstabilisierende Zutaten und Antinährstofffreiheit geachtet.

Außerdem stellte ich mich mental darauf ein, in eine Zelebrierungsphase überzugehen und mich voll auf die Feierlichkeiten einzulassen ohne Reue und zusätzlichen Stress für meinen Körper. In entspannter Gemeinschaft und Verbindung mit anderen lieben Menschen zu sein aktiviert unseren ventralen Vagusnerv, der entzündungssenkend wirkt.

An Heiligabend und am 1. Weihnachtsfeiertag waren wir bei Freunden zum Mittagessen eingeladen in einer internationalen Runde (Schweiz, Deutschland, Finnland, Italien, Frankreich, Portugal), nachmittags einmal auch zu azorischen Freunden zum Kaffeetrinken, am 2. Weihnachtsfeiertag kochte unser 21 jähriger Freund Giulio für uns zum Abendessen. Hier war da nix mit zucker-, milch- und glutenfrei, denn Giulio ist Italiener, und die Portugiesen sind nicht ohne Grund auf Platz 2 (Platz 1, YEAH! macht Deutschland) der höchst diabetesbetroffenen Länder Europas, und insgesamt wurde es durch all die besonderen Köstlichkeiten eine ziemliche (leckere!) Reizüberflutung für mich!

Hier ein paar Bildergalerien der tollen hausgemachten Sachen:

Am meisten spürte ich ehrlich gesagt den Zucker in meinem Kopf, auch wenn er vor allem aus Obst stammte (Dattelkonfekt, Spirulina-Obst-Smoothies, meine Cookies aus Bananen, Kokosraspeln und gemahlenen Sonnenblumenkernen). Ich spürte richtig, wie meine Synapsen heißliefen und ich am Ende des Tages völlig roh war, als ob ich pures Glutamat gefuttert hätte. Am zweiten Weihachtsfeiertag verbrachte ich einige Stunden im Bett und wollte niemanden sehen. Liegt aber sicher auch daran, dass ich als Asperger einfach in Bezug auf alle Reize, auch übermäßig vielen menschlichen Kontakt, sensibler als andere reagiere (was ich aber mit der Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel steuern kann, Entzündungslevel ist alles!). Körperarbeit half mir hier sehr, überschüssige Nervenaktivierung abzubauen (Mastzellen sitzen um Nervenendigungen im Darm, in der Haut sowie in unserer Blut-Hirn-Schranke und werden dort von Neuropeptiden aktiviert). Ein paar Neurodermitisflatscher auf der Haut gab es, aber Verdauung war ziemlich super.

Was half mir, wie trickste ich?

Ich nahm über den Tag verteilt jeweils etwa 1g Vitamin C zu mir sowie histaminsenkende Probiotika, außerdem Verdauungsenzyme.

Ich aß nur eine (seehr) große Mahlzeit und das zweite kann man eher als ausgiebigen Snack bezeichnen (an einem Tag Naschen beim Backen vormittags und am anderen Tag nachmittags Kuchen probieren bei Freunden).

Am 2. Weihnachtsfeiertag aß ich nur zwei Mahlzeiten (eine super gesund lowcarb antihistamin; die zweite von Giulio mit Weizen). Am Tag nach den Weihnachtstagen machte ich wieder einen Reinigungstag mit nur einer Mahlzeit mit Kartoffeln, Butter und Salat.

Zu wissen, wie man mit der Last der entzündungsfördernden Lebensmittel jongliert, wie man antientzündlich isst zum Ausgleich und Intervallfasten betreibt, ohne dabei in einen Unterzucker zu gelangen (was wieder zur Mastzellaktivierung und Histaminausschüttung führt! Bei mir früher ein Riesenproblem, das mich ziemlich mit dem Rücken zur Wand stehen ließ…) und genauestens in meinen Körper reinspüren und mit seinen (besser gesagt ihren) Bedürfnissen gehen zu können ist für mich der Schlüssel.

Alleine, schon die Nahrungsaufnahme auf nur einzelne Mahlzeiten zu begrenzen und nicht zu snacken macht einen Weltenunterschied in Bezug auf die Heilung des Darms und der Leber, die auch ihren Rhythmus zur Regeneration und Entgiftung benötigen. Und es ist so, dass einfach JEDE Nahrungsaufnahme an sich für einen kleinen Anstieg des Entzündungslevels, Histaminausschüttung und Mastzellaktivierung sorgt! Histamin ist Signalgeber zur Aktivierung der Magensäuresekretion, und die Mastzellen müssen einfach jedes Mal „gucken“, wenn was im Darm vorbeikommt, um vor Pathogenen von außen zu schützen, deswegen ist ja schließlich Hauptsitz unseres Immunsystems unser Darm.

Also. Klar wissen: Hier lasse ich die Zügel völlig gehen, und hier dafür volle Disziplin. Das hat mir selbst in einer recht wackeligen Situation mit meinem „Bodymind“ noch zu vollem Weihnachtsgenuss verholfen.

Natürlich gepaart mit all der Arbeit, die ich all die Jahre zuvor getätigt habe, um Heilungsfortschritte auf meiner Reise des Gesundwerdens zu machen und all den anderen guten Lebensstilmaßnahmen (zur Zeit genieße ich ebenso das mehrmals wöchentliche Schwimmen im 16°C kalten Wasser), die ich Tag für Tag aufrechterhalte, über die ich auf meiner Seite ausgiebig informiere.

Die Summe all der kleinen Dinge machts, gepaart mit ein paar dicken, wirkungsvollen Tricks und genügend Wissen. Angst ist keine mehr nötig. Ich hoffe, dass ich dir mit dem Teilen meines Wissens helfen kann, dass auch du, so wie ich, in Zukunft Feste, Restaurantbesuche und Co noch mehr genießen, dich da besser vor- und nachbereitest kannst.

Teile mit mir und den anderen gerne deine persönlichen Erfahrungen und schreibe mir, sollten noch Fragen offen geblieben sein!

Wenn sonst nichts hilft…

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