Bin ich für immer geheilt? Habe ich den Ausschaltknopf für meine Gesundheitsprobleme gefunden? Schaffe ich es, meine Gesundheit dauerhaft perfekt in der Balance zu halten? Wo liegen meine Grenzen?
In einer sehr schwierigen Lebenssituation kamen viele meiner alten Symptome wieder zurück, Durchfall, Ausschläge, Angstattacken, Schlafstörungen, Dissoziation, Wunsch nach Selbstverletzung und Abkapslung von anderen Menschen, Muskelschmerzen, hastiges, unachtsames Essen…
Dennoch bin ich sehr stolz auf meinen Körper, sehr dankbar, sehe den Erfolg in der Situation.
Gesund zu sein bedeutet nicht, ab nun perfekt und ohne die geringste Macke durchs Leben zu tanzen. Gerade wenn wir stärker und stabiler werden, mutet uns das Leben auch größere Herausforderungen zu, wir selbst muten uns mehr zu, werden mit völlig neuen Situationen ungeahnten Kalibers konfontiert. Wir werden an unsere Urwunden erinnert, auf physischer und psychischer Ebene. Unser Körpergeist wird aus der Komfortzone gekickt.
Es ist so unfassbar wichtig, gerade dann Ruhe und Vertrauen in den Körper zu bewahren, der nur versucht, abzupuffern und uns funktionsfähig zu halten und sich selbst einfach so gut es geht weiterhin zu versorgen, sich an das zu erinnern, was einen erhält, sich zu spüren, sein Ja zum Leben aufrecht zu erhalten.
Dies ist letztlich das, was uns wachsen lässt. Wir sind nach einer herausfordernden Zeit größer, weiter, stärker, resilienter, statt kleiner, enger, schwächer, so wie es früher zumeist gewesen ist.
Bewerte die Reaktionen deines Körpers immer kontextabhängig. Ich bin mittlerweile sogar erstaunt darüber, wie sehr es mein Körper noch schafft, weiter zu funktionieren und einigermaßen die Balance zu halten!
Ich kann sagen, dass ich im Nachhinein bisher noch immer das Gute in solchen Situationen gefunden habe und dankbar für sie gewesen bin.
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