Es gibt für mich keine größeren Meister in Sachen Selbstregulation und Modulation des vegetativen Nervensystems als Apnoe-Taucher. Dieses Video hat mich, als jemand, der weiß, was es bedeutet, jahrzehntelang mit einer chronischen Erkrankung zu kämpfen, zutiefst berührt, da ich meinen eigenen Weg darin erkenne, und ich möchte diese Minuten nutzen, um mit dir meine eigene Interpretation zu teilen.
Jeden Tag mit Schmerzen und dem Verfall und Beschränkungen des eigenen Körpers konfrontiert zu sein, dazu die Hilflosigkeit des Kontrollverlusts um das übrige Leben drumherum, kann einen in ein Gefängnis aus Angst packen. Man lebt in seiner eigenen Welt, fühlt sich fernab vom Verständnis derer, die den Schmerz und die Angst nicht kennen. Die stillen und missverständlichen Tränen des Körpers. Allein in der Kälte, der Stille, der Dunkelheit.
Diese Angst zu durchbrechen, zu verstehen, nur weil da ein heftiger Schmerz ist, wie der Schrei der Lunge nach Sauerstoff bei dieser Apnoe Taucherin, der Schrei meines Immunsystems und die heftigen Entladungen in meinem Körper, heißt das nicht, dass die Zeit abgelaufen ist. Den Schmerz und die Angst zu ertragen, sie zu würdigen, zu verstehen, dass ich mit ihr sein kann, dass es einen Weg gibt mit ihr zusammen, lässt für mich die Zeit für einen Moment still stehen, eröffnete ein Gefühl von Unendlichkeit. Wieder Zeit zum Leben. Zeit, in der ich wunderschöne Momente erleben kann, Glück, auch im größten Schmerz. Die pure Freude am Leben. Ein Zurückfinden zu mir selbst.
Und viel Zeit, die Dinge von allen Seiten zu betrachten, mit dem Problem zu spielen, eine ganz neue Form von Kreativität im Umgang mit der Erkrankung zu bekommen. Den Weg sehen, den Weg hindurch, den Weg zurück ins Licht, zurück in die Welt der Lebenden.
Welche Gefühle, Empfindungen, Emotionen kommen in dir spontan hoch, wenn du dieses Video siehst? Bitte teile mit uns deine Gedanken.