Warum du ein Gesundheitsteam brauchst

Ob das Ziel ist, seine Gesundheit zu erhalten, eine chronische Erkrankung in Remission zu bringen, oder „nur“ die Medikamente stark reduzieren und einfach das Leben wieder mehr genießen zu können und nicht mehr davon abgehalten zu werden das zu tun, wonach man wirklich Sehnsucht hat, bzw. es zu tun ohne sich dabei energiemäßig bis aufs Mark ausgesaugt zu fühlen; sei es eine Familie zu gründen, ein Haus zu bauen, zu reisen, sich so kleiden und schminken zu können, wie es einem Freude bereiten würde, mehr für andere da zu sein, die Enkel aufwachsen zu sehen oder die Traumkarriere zu starten: Es ist immer mehr möglich, als du in diesem Augenblick für möglich hältst. Ganz klar, unser Gehirn kann sich nur soviel vorstellen, wie es bereits erlebt oder zumindest bei anderen mitbekommen hat. Und leider wird einem von vielen Medizinern mangels zeitgemäßer Fortbildungen nicht gerade Mut gemacht oder größere Hoffnung in Aussicht gestellt, als die Symptome zu managen, oder es werden Haurucklösungen probiert, die eine Abkürzung darstellen sollen, aber nicht tief genug an die Wurzel des Übels gehen (ich denke hier nicht nur an Hauterkrankungen, Allergien, Reizdarm, ADHS, Migräne und Erschöpfung, sondern auch an Dinge wie Abnehmen und Suchtprobleme) und ein kurzzeitiger Fortschritt kehrt sich schnell wieder um (wie bei mir damals mit dem Heilfasten).

Ich sage mittlerweile nach jahrzehntelanger eigener Erfahrung mit einer chronischen Erkrankung und dem Austausch und der Arbeit mit anderen Betroffenen: Denke und plane langfristig. Diese Erkrankung oder diese Manifestation an Symptomen sind nichts weiter, als das schwächste Glied in der Kette deines Körpergeists (um den treffenden Begriff von Donald M. Epstein zu verwenden). Die Ausdrucksweise deines Körpers zu zeigen, dass etwas aus dem Gleichgewicht ist und ihm nicht gut tut und nach deiner Aufmerksamkeit verlangt. Stell dich drauf ein, dass dies für den Rest deines Lebens so bleiben wird und du daran erinnert werden wirst, wenn du von deinem idealen Weg abweichst. Nimm es hin, entspann dich. Ich bin inzwischen sehr dankbar für dieses Warnsignal.

Bedenke auch, dass sich das „Problem“ mit Sicherheit nicht über einen kurzen Zeitraum manifestiert hat. Oft dauert es Jahre an falscher Ernährung, Bewegungsmangel, der Nutzung und dem Ausgesetztsein toxischer Substanzen, ungesundem Wohnen, Schlafmangel, psychischer Belastung und allgemeinem naturentfremdetem Lebensstil – dies kann schon mit deiner Mutter vor Empfängnis und während der Schwangerschaft begonnen haben – bis sich ein Symptom so stark zeigt, dass es einen einschränkt und man überhaupt zum Arzt geht und eine Diagnose gestellt wird. Aber alles entwickelt sich schleichend. Eine Insulinresistenz, die zu Diabetes führt, kann sich über Jahre entwickelt haben, Tumore können über viele Jahre langsam entstanden sein und erst kürzlich durch einen Auslöser richtig angefangen haben zu wuchern, und bevor sich ein Hautproblem oder eine Allergie nach außen hin zeigt, ist mit Sicherheit im Inneren schon einiges am Toben gewesen. Die Stoffwechselveränderungen, die zu hartnäckigem Übergewicht geführt haben, haben sich ebenfalls meist über Jahre schleichend eingestellt. Also wieso nur auf den Gedanken kommen, es mit einem schnellen Lösungsansatz zu versuchen?

Stell dich einfach drauf ein. Stell dir vor, du hättest alle Zeit der Welt. Dies ist der Beginn einer spannenden Entdeckungsreise, auf der du erforschst, was für dich funktioniert, damit du (körperlich, aber auch seelisch) in der Balance bist. Und das wichtigste: Kein Entdecker ist alleine unterwegs. Er führt an und bestimmt, was sein Ziel sein soll, aber er braucht immer fähige und motivierte Leute um sich, die die selbe Vision teilen. Du kannst es auch mit dem Aufbau eines Unternehmens vergleichen, mit einem großen, umfassenden Projekt. Warum versuchst du immer, alles alleine zu lösen? Ich weiß, ich war genauso. Niemandem genug vertrauen, niemanden belasten wollen, keine Schwäche zeigen… Aber es ist kein Zeichen von Schwäche, sich Hilfe zu suchen, im Gegenteil, es zeigt Reife und Verantwortungsbewusstsein. Es gibt auch nichts, wofür man sich zu schämen braucht, glaube mir, es gibt viel mehr Menschen mit deinem Problem, als du nur erahnst, weil eben niemand sich traut darüber zu sprechen. Und es kann soviel einfacher sein und für alles gibt es einen Experten, der es ein wenig besser kann, dadurch, dass er sich intensiv mit der Materie über Jahre auseinandergesetzt und sich viel ausgetauscht hat, und der gerne seine Erfahrung teilt und seine Fähigkeiten zur Verfügung stellt. Denk dir auch nur, was es für ein gutes Gefühl für dich ist, wenn jemand deinen Rat schätzt.

Klar brauchte es immer einzelne Visionäre. Doch nur der Austausch hat uns als Menschheit immer wieder die großen Durchbrüche verschafft, die man praktisch anwenden konnte.

Stell dir dein Gesundheitsteam zusammen!

Vielleicht hast du sogar schon eins? Wer gehört zu deinem persönlichen Gesundheitsteam, wer fehlt noch (oder wen müsstest du vielleicht mal austauschen, weil sich der Kurs inzwischen etwas geändert hat und diese Person nicht mehr eng genug mitzieht)?

So sieht mein Team aus: Meine Heilpraktikerin, die ich konsultiere, wenn an meinem Körper was geschraubt, gepikst, getestet werden muss, mein Qigonglehrer und meine Yogalehrerin, die mir helfen, wieder raus aus dem Kopf zurück in meinen Körper zu finden, mein eigener Coach Marco und verschiedene Körpertherapeuten (und zugleich Kollegen), mein Mann, der meine Schulter zum Ausweinen ist, mich an mein Warum erinnert und mich auf den Boden der Tatsachen zurück holt und natürlich praktisch mit anpackt in der Küche, beim Einkaufen und für finanzielle Sicherheit sorgt (und jederzeit für meine körperliche Sicherheit sorgen würde), Freunde, die mich zum Sport animieren, meine Mama, Schwester, Nachbarinnen und Freundinnen, die mir zuhören und mir helfen, meine wirren Gedanken zu ordnen, mir geistige Führung darstellen, mir neuen wertvollen Input liefern ohne mir etwas aufzuzwingen, mich mit Gemüse aus dem eigenen Garten oder selbstgemachten Leckereien überraschen, mit denen ich neue Rezepte austesten kann und die einfach mit anpacken und mit denen ich lachen kann, mein Pferdmein SSP und mein Thermomix gehören für mich dazu 😉 und ganz klar auch meine Leser und Leserinnen und Coachees, die mich mit wertvollen Fragen weiterbringen und mir motivierende und dankbare Worte aussprechen und mir immer wieder zeigen, dass ich gebraucht werde und sich das Weitermachen lohnt.

Darüber hinaus gab es in meinem Leben weitere gute Heilpraktiker, die mich vielleicht nicht ganz so weit gebracht haben, aber wertvolle Grundsteine gelegt haben (und ich selbst wäre damals noch nicht so weit gewesen), Ärzte, die mich ernstgenommen haben und an die ich mich wenden konnte, Therapeuten, Seelsorger, Psychologen, die mich damals vielleicht nicht viel weitergebracht haben, aber die einen wertvollen Samen gesetzt haben, der sich in der heutigen Umgebung entfalten kann, Neurologen, Coaches, Kliniken, Labors, Masseurinnen, Fotografen und Kosmetikerinnen, die mein Selbstwertgefühl aufgebaut haben, Blogger, Buchautoren, Betroffene, die großzügig ihre Erfahrungen und ihr Wissen geteilt haben, Vereine, Veranstalter, Hersteller von guten Produkten und viele mehr.

Ich empfehle dir, dir über diese Rolle als Chefs eines Gesundheitsteams im Klaren zu werden und sie ernst zunehmen. Wähle die Leute sorgfältig aus, die du an deinem „Projekt“ (der Verbesserung deines körperlichen und seelischen Zustandes) mitarbeiten lässt. Bilde „deine Leute“ gut aus, mache ihnen deine Ziele klar und bringe sie auf den neuesten Stand, auch zu Maßnahmen, die du mit anderen „Teammitgliedern“ startest (erzähle deinem Heilpraktiker oder Coach, dass du mit Massagen gestartest hast, etc…) und versuche zu klären, wo die Methoden zweier Teammitglieder nicht konform zu gehen scheinen und wie man das in Einklang bringen kann.

Und so, wie manche Freundschaften vorübergehen, weil man nicht mehr zueinander passt, so kann es auch sein, dass du Leute aus deinem Gesundheitsteam „feuern“ musst. Ganz klar, du entwickelst dich weiter auf deinem Gesundheitsweg, dein Körper verändert sich, du verfeinerst dein Wissen und dein Gespür dafür, was dir gut tut und was nicht und erreichst ganz einfach neue Etappen. Manches wird man erst rückblickend mit etwas Abstand zu schätzen wissen, aber wichtig ist für dich: Du bist nicht alleine und musst es nicht alleine schaffen. Andere sind den Weg, den du vor dir hast, schon gegangen, es muss nicht so schwer sein. Klar, manchmal muss man sich durch eigene Erfahrungen kämpfen, aber ich glaube, du hast dich mit deinen gesundheitlichen Problemen schon lange genug gequält, oder? Und hast du nicht was Wichtiges zu erledigen in deinem Leben? Etwas, wofür es sich lohnt stark zu sein?

Wer gehört zu deinem persönlichen Gesundheitsteam? Wo mangelt es vielleicht noch? Je mehr Säulen du hast, auf denen du aufgestellt bist, je größer das Netzwerk ist, je mehr Puffer da ist, desto stabiler dein Unterfangen! Es wird quasi zu deinem „erweiterten Immunsystem“! In wessen Gesundheitsteam könntest du eine wertvolle Rolle einnehmen?

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