30.5. – 14.6.17
Lies hier über die erste Etappe meiner Reise
Am Mittwoch besuche ich mit Johanne die Stadt Boulder. Johanne ist eigentlich aus Kanada, lebt aber jetzt in Peru, wo sie im Amazonas Regenwald zusammen mit ihrem Lebensgefährten ein Retreat Center eröffnet hat. Mit dem Bus ist es knapp eine Stunde Fahrt von Denver, aber man bekommt hier Daytickets für vernünftige Preise, für 9$ für hin und zurück, da kann man nicht meckern. Boulder ist der Sitz vom Institute for the Psychology of Eating und Wohnort von Marc David. Wir hatten schon Großartiges von Boulder gehört und auch schon einen kleinen Blick beim gestrigen Durchfahren auf den Weg zu den Rockys auf diese hübsche Stadt erhaschen können. Boulder liegt am Fuße der Rocky Mountains auf einer Höhe von 1655 m über dem Meeresspiegel. Etwa ein Drittel der etwa 100.000 Einwohner sind Studenten, die aus wunderschönem Sandstein gebaute University of Colorado at Boulder ist die bedeutendste Universität des Universitätensystems von Colorado und die Universität, bei der der größte Anteil von Dr.-Abschlüssen erfolgt. Das Bildungsniveau der Einwohner ist überdurchschnittlich hoch, während der Altersdurchschnitt im unteren Bereich liegt, was sich in in einer starken liberalen und demokratischen Orientierung und einem Pionierverhalten bei der Erlassung von Gesetzen niederschlägt. Z.B. war Boulder die erste Stadt Colorados, die ein Rauchverbot in Kneipen und Bars erließ und die erste Kommune der USA, die mittels Volksabstimmung eine Antidiskriminierungssatzung aufgrund der sexuellen Identität verabschiedete. In den 60ern war Boulder erste Wahl für die Hippies und so war auch mein erster Eindruck dieser Stadt: „Sophisticated Hippiestadt“.
Hier herrscht ein gesundes, trockenes Hochgebirgsklima mit 300 Sonnenscheintagen im Jahr, das mir auch sehr gut tut in Bezug auf Neurodermitis und Energielevel, da die Rockys einen Großteil der Regenwolken abhalten. Boulder gilt als eine der gesundheitsbewusstesten Städte der USA. Nicht nur, weil wegen der Höhenlage und des guten Klimas viele Ausdauersportler hierher zum Training kommen (erhöht die Sauerstoffbindefähigkeit der roten Blutkörperchen, wenn man danach wieder auf normalem Höhenlevel an einem Wettkampf teilnimmt) und hier jeder unter seinem Geschäftsanzug direkt die Joggingkluft zu tragen scheint und irgendwie auf zwei Beinen, Rädern oder auf dem Boulder Creek, der durch die Stadt fließt, unterwegs ist. Auch das übrige Angebot an Shops und Gastronomie ist unglaublich auf Gesundheit ausgelegt.
In Colorado ist Cannabis seit Januar 2014 legalisiert, als Freizeitdroge und zu medizinischen Zwecken (CBD-Öl oder medizinisches Hanfextrakt; reich an immunstärkendem, antientzündlichem Cannabidiol, gibt es mit hohem und mit kaum nachweisbarem THC-Gehalt. THC (Tetrahydrocannabinol) zeigt in Studien sogar Anti-Krebs-Wirkung (Antimitogener Effekt: Inhibiert Zellteilung und Metastasierung. Antiangiogene Wirkung: Verhindert Wachstum neuer Blutgefäße zum Tumor. Proapoptotische Wirkung: Unterstützt den normalen, programmierten Zelltod (bei der Stärke des Effekts spielt wahrscheinlich die individuelle Krebsgenetik eine Rolle). Cannabis bewirkt allgemeine Linderung von Chemonebenwirkungen und wirkt regenerativ, gegen Schmerzen, immunmodulierend und antiinflammatorisch und ich vermute stark mastzellstabilisierend (gute Wirkung bei Asthma, Hauterkrankungen, Migräne, Fibromyalgie und Autoimmunerkrankungen), hat neuroprotektive Wirkung (bei Depression, Epilepsie, MS, Parkinson, AD(H)S, Schizophrenie, PTSD,…). Hier noch ein sehr guter und ausführlicher Artikel zu CBD Öl Erfahrungen.
Überall gibt es hier in Boulder entsprechende Geschäfte. Eines davon mussten Johanne und ich unbedingt mal betreten und wir führten ein gutes Gespräch mit dem Inhaber. Ansonsten gibt es viele Shops zu Yoga- und Laufsportbekleidung, sehr gesunde und vielseitige Nahrungsangebote (bio, vegan, paleo,…) und Straßenkünstler. Die Stadt versprüht einfach so viel Jugend, Lebensfreude und Weltoffenheit.
Ein wahres Erlebnis ist ein Spaziergang durch die wunderschöne Pearlstreet, eine schmucke Fußgängerzone, belebt, ohne überlaufen zu sein, die das Herzstück der Stadt bildet. Direkt um die Ecke befindet sich das Restaurant „Shine“ mit einem gewissen New-Age-Einfluss, in dem es ein reichliches Angebot an veganen und paleo Biogerichten gibt. Für mich gibt es leckere getreidefreie Ravioli in einer Tomaten-Cashew-Cremesauce, mit Salat, Kräutern und Sprossen, getoppt mit 100% grasgefüttertem Büffel. Dazu trinke ich eine „Potion“, eine Art alkoholfreier Cocktail aus verschiedenen flüssigen Superfoods mit ein paar Tropfen CBD-Öl. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen! Das Ambiente ist wunderschön, die Stimmung relaxt, einfach irgendwie anders, als ich es jemals erlebt habe. Johanne ist Vegetarierin und bestellt sich eine Gemüsesuppe. Auch wenn Johanne deutlich älter ist als ich, so liegen wir total auf einer Wellenlänge und haben viele tiefe Themen, über die wir uns gut austauschen können. Sie hat eine interessante und auch schwere Lebensgeschichte hinter sich und hat schon in aller Welt gelebt und gearbeitet und ist genau so eine bescheidene und introvertierte Persönlichkeit wie ich. Uns beiden geht es zur Zeit ziemlich ähnlich, dass in unserem Leben so viel (vor allem beruflich) im Wandel ist und viel Unsicherheit besteht. Ich versuche aber, ihr zu helfen, ihren Blick auf das zu lenken, was sie schon erreicht hat und was ihre Ressourcen sind, denn mit ihrer Nervosität und dem Perfektionismus steht sie sich selbst im Weg und ich glaube wirklich, dass sie der Welt viel zu geben hat.
Anschließend besichtigen wir kurz das berühmte Dushanbe Tea House, aber um dort etwas zu trinken ist es uns zu teuer. Stattdessen machen wir einen wunderschönen entspannten Spaziergang entlang des Boulder Creek, teilen unsere Lebensgeschichten und Träume und halten auf einer Flussaue, auf der sich die Studenten treffen zum Klönen, Biertrinken, rauchen und zum Abkühlen im Fluss, der zur Zeit viel Wasser fühlt. Ab und zu kommt jemand auf so einem Gummidonut oder in einem Kajak auf dem Wildwasser vorbeigeschossen. Johanne genießt die lebendige Atmosphäre und das Rauschen des Wasser mit geschlossenen Augen, an einen Baum gelehnt und ich muss natürlich erstmal mit Armen und Beinen ins Wasser zum Plantschen und Abkühlen. Es ist einfach meine beste Methode, mich zu erden, in Kontakt mit meiner Umgebung zu kommen und meinen Mastzellen etwas Beruhigung zu verschaffen.
Wir verweilen eine ganze Weile, dann machen wir uns auf den Rückweg und besuchen den Farmer´s Market, der hier jeden Mittwoch stattfindet, mit einem tollen Angebot an lokalen und biologisch angebauten Produkten, veganem Eis, einer Paleoimbissbude, mexikanischen Essen, und und und. Ich bin wirklich im Paradies gelandet! Ich komme mir ein wenig vor wie in einem Paralleluniversum.
Schnell ist der Tag rum und ich merke auch eine deutliche Erschöpfung durch all die Eindrücke und das ungewohnte Essen und dann heißt es auch von Johanne Abschied nehmen. Ich hoffe, ich kann sie einmal in Peru besuchen, da wollte ich schon immer einmal hin. Es ist jetzt wirklich bedrückend, da all die anderen Frauen abgereist sind und ich noch alleine in den USA zurückbleibe, und ein wenig ärgere ich mich über meine Planung. Der Busfahrer auf meiner letzten Etappe zurück zu meiner Airbnb-Unterkunft ist so freundich und hilfsbereit, dass mir fast die Tränen kommen vor Rührung. Wie gut einem jede menschliche Zuwendung tut, wenn man sich mutterseelenallein fühlt! Aber ich schaffe das, allein zu reisen kann nicht so schwer sein, und überall können einen neue, unerwartete, gute Begegnungen erwarten.
Hier noch eine interessante Doku über die medizinischen Einsatzbereiche von Cannabis.
Wenn du austesten möchtest, ob dir Cannabidiol guttut: Hanfblütentee ; CBD-Hanföl (THC-frei)
Those who understand others are clever, those who understand themselves are wise. ~Lao Tzu